Höchstwerte bei Zürcher Integrationsförderung – junge Erwachsene holen auf, Frauen bleiben zurück
Medienmitteilung 26.09.2025
Mehr Geflüchtete als je zuvor haben 2024 einen Sprachkurs besucht, ein Bildungsangebot genutzt oder ein Jobcoaching absolviert. Besonders junge Erwachsene holen auf: 41 Prozent besuchen Vorbereitungsklassen, rund 45 Prozent sind bereits in Ausbildung. Bei den Frauen zeigt sich ein anderes Bild: Sie sind in Bildungsangeboten untervertreten. Der Kanton Zürich will das ändern.
«Der aktuelle Monitoring-Bericht zeigt: Wir fördern mehr Menschen, und wir fördern sie früher und gezielter – das ist ein grosser Erfolg», sagt Nina Gilgen, Leiterin der Fachstelle Integration des Kantons Zürich. «Gleichzeitig müssen wir dafür sorgen, dass Frauen die gleichen Chancen auf Bildung und Arbeit erhalten. Daran arbeiten wir mit Nachdruck.»
Immer mehr junge Geflüchtete auf dem Weg zu einer Berufsausbildung
Die Zahl der 16- bis 25-jährigen geflüchteten Personen in Bildungsangeboten der Integrationsagenda Kanton Zürich (IAZH) ist 2024 deutlich gestiegen. 41 Prozent besuchten Kurse, die sie auf eine Berufsausbildung vorbereiten – acht Prozent mehr als im Vorjahr. Bereits rund 45 Prozent dieser jungen Erwachsenen befinden sich zum Beispiel in einem Berufsvorbereitungsjahr oder in einer Lehre. Bei jungen Menschen aus der Ukraine waren rund 50 Prozent in einer integrationsspezifischen Vorbereitungsklasse oder in einer postobligatorischen Ausbildung. Damit verbessern sich ihre Chancen auf einen erfolgreichen Berufseinstieg.
Frauen in der Bildung untervertreten
Der Monitoring-Bericht 2024 macht aber auch deutlich: Nur 48 Prozent der geflüchteten Frauen nahmen an Integrationsangeboten teil – bei Männern waren es 61 Prozent. In den Bildungsangeboten lag der Frauenanteil sogar bei nur 13 Prozent. Der Kanton reagiert mit einem strategischen Schwerpunkt auf gendersensible Förderung. Geplant sind spezifische Angebote für Frauen und Personen mit Betreuungspflichten sowie ein Leitfaden für eine geschlechtersensible Integrationsförderpraxis.
Erwerbstätigkeit im Kanton Zürich über dem Schweizer Durchschnitt
Im Kanton Zürich waren im Jahr 2024 61 Prozent der 2017 eingereisten Geflüchteten erwerbstätig. Das sind 10 Prozentpunkte mehr als der Schweizer Durchschnitt. Dennoch reichen die erzielten Einkommen vieler Geflüchteter oft nicht aus, um sich vollständig von der Sozialhilfe zu lösen. Eine kantonale Arbeitsgruppe entwickelt deshalb Massnahmen, um Sprachförderung und Qualifizierung auch nach Arbeitsantritt fortzuführen und die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zu verstärken.
Immer mehr Geflüchtete aus der Ukraine arbeiten
Drei Viertel aller geförderten Personen aus der Ukraine besuchten Sprachkurse. Immer mehr nahmen zudem an Massnahmen zur Arbeitsintegration teil – ihre Teilnahme hat sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdreifacht. Damit steigen die Chancen auf eine Anstellung deutlich: Ende 2024 waren 34,7 Prozent der Ukrainerinnen und Ukrainer erwerbstätig. Heute sind es 40,7 Prozent (Stand: 31.8.2025)
Integrationsagenda Kanton Zürich zeigt Wirkung
Die IAZH ist Teil der Integrationsagenda Schweiz. Bund, Kanton, Sozialdienste der Gemeinden, Kursanbietende, Zivilgesellschaft und Geflüchtete tragen sie gemeinsam. Diese Zusammenarbeit zeigt Wirkung: Insgesamt wurden 11’669 Personen gefördert und 39'156 Angebote genutzt. Damit wird der Zugang zu Ausbildung und Arbeit weiter verbessert und die Chance auf eine nachhaltige Integration erhöht.