Die Zürcher Gemeinden sind mehrheitlich finanziell gut aufgestellt

Die Finanzlage in den Zürcher Gemeinden entwickelt sich weiterhin positiv. Das Kapital der Gemeinden ist im Rechnungsjahr 2023 erneut gewachsen. Die ebenfalls leicht gestiegene Schuldenlast bleibt damit für die Mehrheit der Gemeinden tragbar. Zudem verbessert sich die Qualität der Rechnungslegung laufend. Das zeigt der Aufsichtsbericht 2024 des Gemeindeamts des Kantons Zürich.

Im Jahr 2023 erzielten die Zürcher Gemeinden gesamthaft ein Plus von rund 749 Mio. Franken. Dazu hat die grosse Mehrheit der Gemeinden beigetragen: 86 Prozent der politischen Gemeinden und 54 Prozent der Schulgemeinden schlossen mit einem positiven Ergebnis ab. Bei den Schulgemeinden ist dieser Wert gegenüber dem Vorjahr allerdings gesunken (2022: 65 Prozent).

Das Eigenkapital der Gemeinden steigt dadurch gesamthaft von 11,5 auf 12,2 Mrd. Franken. Gleichzeitig sind die langfristigen Schulden von 7,5 auf 8,2 Mrd. Franken gestiegen. Die Schuldenlast können die Gemeinden dank ihrer Einnahmen und Vermögen in der Regel ohne Probleme tragen. Die Mehrheit der Gemeinden tätigt Investitionen und finanziert diese grösstenteils selbst.

Für eine Minderheit der Gemeinden und Städte gestaltet sich die Situation nach wie vor anspruchsvoll. Eine strukturell tiefe Steuerkraft und hohe Ausgaben schränken den finanziellen Spielraum dieser Körperschaften ein.

Für die Jahre 2024 bis 2027 erwarten die Gemeinden eine Verschlechterung ihrer Finanzsituation. Sie rechnen mit negativen Jahresergebnissen und einem starken Anstieg der Schulden. Ob sich diese Annahmen bestätigen werden, ist offen. Bereits in den Jahren 2022 und 2023 rechneten die Gemeinden mit gesamthaft negativen Ergebnissen, schlossen aber dennoch deutlich positiv ab.

Die Gemeinden im Kanton Zürich befinden sich damit gesamthaft in einer soliden Ausgangslage für die kommenden Jahre, in denen weiter mit politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten zu rechnen ist. Ein weiterer Faktor für die finanzielle Resilienz der Gemeinden ist der kantonale Finanzausgleich. Er trägt dazu bei, dass die Gemeinden grundsätzlich mit genügend finanziellen Mitteln für ihre Leistungserbringung ausgestattet sind. Weitere Informationen zur Entwicklung des Finanzausgleichs zeigt der Gemeinde- und Wirksamkeitsbericht 2025.

Qualität der Rechnungslegung nimmt weiter zu

Im Jahr 2019 hatte der Regierungsrat die Aufsicht über die Gemeindefinanzen neu organisiert. Das Ziel war, dass die Gemeinden die neue Rechnungslegung nach HRM2 korrekt anwenden. Der erste Prüfzyklus von 2020 bis 2023 zeigte erfreuliche Resultate. Die Gemeinden haben sich in den Rechnungsjahren 2019 bis 2022 in grossen Schritten an HRM2 angepasst und dadurch die Qualität der Jahresrechnungen verbessert.

Diese Entwicklung setzt sich in den Jahresrechnungen 2023 fort. Die automatische Prüfung registrierte erneut weniger Fehler- und Warnmeldungen. Das Gemeindeamt hatte zudem bei der vertieften Prüfung der Jahresrechnungen deutlich weniger zu beanstanden. Dies ist auch auf eine Änderung des Prüfprozesses zurückzuführen. Ab den Jahresrechnungen 2023 verfügt das Gemeindeamt nur noch Korrekturen, wenn es sich um grössere Mängel handelt. Auch diese sind gegenüber den Vorjahren weiter zurückgegangen. Dank der guten Qualität der Rechnungslegung sind die Finanzdaten der Zürcher Gemeinden heute deutlich besser vergleichbar und damit transparenter.
 

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