Zürcher Präventionstag zu «Sucht im Wandel»

Neue Substanzen, veränderte Lebensstile, digitale Vertriebswege –Konsumformen und Verhaltensweisen wandeln sich genauso wie die Gesellschaft. Der heutige Präventionstag zu «Sucht im Wandel» stellt die Suchtprävention in den Kontext aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen und zeigt auf, wie Präventionsarbeit gelingen kann. Die Prävention ist im Kanton Zürich gut aufgestellt. Die Suchtpräventionsstellen sensibilisieren Schulen, Betriebe, Eltern und Fachpersonen.

Gruppenbild mit Regierungspräsidentin Natalie Rickli in der Mitte
Präventionstag mit Regierungspräsidentin Natalie Rickli Quelle: Gesundheitsdirektion Bild «Gruppenbild mit Regierungspräsidentin Natalie Rickli in der Mitte» herunterladen

Rund 400 Teilnehmende beteiligen sich heute am Zürcher Präventionstag an der Universität Zürich. Fachpersonen aus der Prävention, dem Schulbereich, der sozialen Arbeit, der Beratung und Behandlung, Behördenmitglieder und weitere Interessierte setzen sich mit dem Thema Sucht im Wandel – Bedeutungen für die Prävention auseinander, erfahren mehr über aktuelle Herausforderungen und lernen Präventionsangebote kennen. In verschiedenen Referaten, Paneldiskussionen und Workshops wird aufgezeigt, dass die Digitalisierung als Treiber des gesellschaftlichen Wandels auch vor dem Suchtbereich nicht Halt macht.

Verhaltenssüchte stärker im Fokus

In den letzten 20 Jahren hat sich die Schweiz stark verändert. Die Digitalisierung hat unseren Alltag geprägt – sie hat neue Möglichkeiten geschaffen, aber auch neue Abhängigkeiten. Die Digitalisierung hat die sogenannte Verhaltenssucht in den Fokus gerückt. Daten zeigen, dass sich die problematische Nutzung sozialer Medien bei 11- bis 15-jährigen Mädchen innert vier Jahren verdoppelt hat: Sie ist zwischen 2018 und 2022 von gut 5 auf nahezu 10 Prozent gestiegen. Heute verlagert sich eine Vielzahl von Aktivtäten ins Internet. Viele Online-Anwendungen wie soziale Medien, Gaming, Online-Glücksspiel oder Online-Shopping bergen ein Abhängigkeitspotenzial. Auch im Bereich des Substanzkonsums gibt es neue Herausforderungen. Neue Drogen wie synthetische Opioide, Designerdrogen und E-Nikotinprodukte sind heute über digitale Vertriebswege leichter zugänglich. Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass der Wandel unserer Lebensweise neue Risiken mit sich bringt.

Prävention durch Förderung der psychischen Gesundheit

Psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen erhöhen das Risiko, in eine Sucht abzurutschen – sei es durch Substanzen wie Alkohol oder Cannabis oder durch Verhaltenssüchte wie Glücksspiel oder exzessive Mediennutzung. Regierungspräsidentin Natalie Rickli betonte in ihrem Grusswort, dass die Stärkung der psychischen Gesundheit ein wichtiger Baustein der Suchtprävention ist. «Indem wir die psychische Gesundheit stärken und frühzeitig handeln, können wir viele Menschen davor schützen, in die Sucht abzurutschen. Prävention ist ein wichtiger Baustein, weil sie nicht nur Krankheitsrisiken vermindert, sondern auch die Eigenverantwortung der Menschen stärkt.»

Der Kanton Zürich ist in dieser Hinsicht gut aufgestellt: Die Suchtprävention ist im Gesundheitsgesetz verankert. Die Zürcher Gemeinden und der Kanton unterhalten gemeinsam ein Netz von Suchtpräventionsstellen: Neun regionale Stellen in Affoltern und Dietikon, Andelfingen, Bülach, Dielsdorf, Horgen, Meilen, Winterthur, Zürcher Oberland, Stadt Zürich unterstützen Schulen, Betriebe, Eltern und Fachpersonen mit Aufklärungsangeboten, Schulungen und Früherkennungsmassnahmen. Sechs kantonsweit spezialisierte Fachstellen der Suchtprävention widmen sich Themen wie Suchtmittel, Verhaltenssüchten, Migration oder Strassenverkehr. Gemeinsam sensibilisieren die Stellen auch mit Kampagnen in den sozialen Medien für einen risikoarmen Konsum.

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