Neue Wahl- und Abstimmungsapplikation im Kanton Zürich: Quellcode offengelegt
Medienmitteilung 31.05.2024
Der Kanton Zürich bereitet die Einführung einer neuen Applikation zur Ausmittlung und Übermittlung von Wahl- und Abstimmungsergebnissen vor. VOTING soll das in die Jahre gekommene WABSTI ersetzen. Vor der Einführung soll die neue Applikation auf Herz und Nieren geprüft werden: Dazu wurde der Quellcode von VOTING offengelegt. Die produktive Einführung ist für den Urnengang vom 9. Februar 2025 vorgesehen.
Der Kanton Zürich hat im Juni 2023 mit VOTING eine neue Lösung zur Ausmittlung und Übermittlung von Wahl- und Abstimmungsergebnissen beschafft. Die neue Applikation löst die Wahl- und Abstimmungsapplikation WABSTI ab, die seit dem Jahr 2003 eingesetzt wird. VOTING, betrieben von der Abraxas Informatik AG, steht seit 2023 bereits in den Kantonen St. Gallen und Thurgau im Einsatz. Für den Kanton Zürich wird VOTING mit neuen Funktionalitäten und Berechnungsverfahren erweitert.
Sicherheit durch Transparenz
Der Kanton Zürich setzt hohe Sicherheitsanforderungen an die neue Wahl- und Abstimmungslösung VOTING. Nach dem Prinzip «Sicherheit durch Transparenz» war die Offen-legung des Quellcodes daher eine zentrale Anforderung bei der Beschaffung. Bevor der Kanton Zürich die neue Lösung einführt, wird nun der Quellcode der für den Kanton Zü-rich erweiterten Applikation offengelegt.
Dies geschieht im Rahmen eines sogenannten Bug-Bounty-Programms, welches Abraxas unterhält. Damit erhalten Sicherheitsforschende und sogenannte «ethische Hackerinnen und Hacker» aus der ganzen Welt die Möglichkeit, den Code und die Lösung kritisch zu prüfen und Schwachstellen zu finden. Beim Aufdecken von Schwachstellen und Sicherheitslücken zahlt Abraxas eine entsprechende Prämie («Bounty»). Die Teilnahme am Programm steht jeder Person offen.
St. Gallen und Thurgau haben bereits Erfahrungen gesammelt
Das Bug-Bounty-Programm wurde vor der Einführung von VOTING in den Kantonen St. Gallen und Thurgau im Mai 2022 gestartet und läuft seither ununterbrochen weiter. Im Verlauf des Bug-Bounty-Programms gingen einige Meldungen ein, welche zur laufenden Verbesserung von VOTING geführt haben.
In der aktuellen Phase legt Abraxas sämtliche Anpassungen und Neuerungen der Lösung, die den Kanton Zürich betreffen, laufend offen. Dies betrifft beispielsweise das Modul zum Doppelproporz für Kantonsratswahlen, die Wahlkreis-Einteilung im Kanton Zürich sowie Funktionalitäten zur Ergebnisübersicht.
Im Oktober zieht der Kanton Zürich gemeinsam mit Abraxas ein Zwischenfazit und ent-scheidet, ob er die neue Lösung wie vorgesehen am Urnengang vom 9. Februar 2025 erstmals produktiv in Zürich einsetzen kann.