«Vorsicht blinde Passagiere»: Boote reinigen, um Flüsse und Seen zu schützen

Wer Wassersport betreibt oder fischt, kann unbeabsichtigt dazu beitragen, dass sich invasive gebietsfremde Tier- und Pflanzenarten in unseren Flüssen und Seen ausbreiten. Drei besonders problematische Muschel- und Fischarten kommen in den Zürcher Gewässern bisher noch nicht vor. Damit das so bleibt, macht das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) auch in diesem Jahr mit der Kampagne «Vorsicht blinde Passagiere» darauf aufmerksam, was beim Wechsel von einem Gewässer ins nächste wichtig ist: Boote, Geräte und Ausrüstung kontrollieren, reinigen und trocknen.

Die Quaggamuschel breitet sich seit 2014 in der Schweiz rasant aus und verursacht hohe Kosten, weil sie Wasserfassungen für Trinkwasser und Wärmenutzung in Seen und Flüssen verstopft. Schwarzmeergrundeln sind Fische, die wie die Quaggamuschel ursprünglich aus dem Schwarzen Meer stammen. Sie vertilgen den Laich einheimischer Fische und verdrängen diese aus ihren Lebensräumen. Im Rhein bei Basel dominieren die Schwarzmeergrundeln die Fischfauna und breiten sich weiter flussaufwärts aus.

Zürcher Gewässer noch frei von besonders problematischen Arten
Das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) hat im Sommer 2022 Proben aus den Zürcher Gewässern auf Spuren von Quaggamuscheln und zwei Schwarzmeergrundel-Arten untersucht. In keiner der Proben konnte sogenannte eDNA (environmental DNA) dieser drei besonders problematischen invasiven Arten nachgewiesen werden. Das ist eine gute Nachricht, denn wenn eine invasive Tier- oder Pflanzenart einmal in ein Gewässer gelangt ist, ist es kaum möglich, sie wieder loszuwerden. Daher ist es wichtig, die Flüsse und Seen von ihnen freizuhalten.

Invasive Tiere und Pflanzen reisen unbemerkt mit
Personen, die Motorboot fahren, segeln, paddeln, tauchen oder fischen, spielen dabei eine wichtige Rolle. Denn sie können invasive gebietsfremde Tiere oder Pflanzen unbeabsichtigt aus anderen Gewässern einschleppen, wenn diese an Booten oder Ausrüstungsgegenständen haften bleiben. Auch im Wasser, das sich im Bootsrumpf sammelt, oder in Wasserrückständen in der Ausrüstung können von blossem Auge kaum sichtbare Lebewesen mitreisen, etwa Muschellarven.

Boote und Ausrüstung kontrollieren, reinigen und trocknen
Boote und Ausrüstungen müssen darum direkt nach dem Auswassern sorgfältig kontrolliert, gereinigt und getrocknet werden, bevor sie in anderen Seen oder Flüssen wieder eingesetzt werden. Mit der Kampagne «Vorsicht blinde Passagiere» machen das AWEL und die Gemeinden Wassersportlerinnen und -sportler sowie Fischerinnen und Fischer darauf aufmerksam. Mit dem Start der Wassersportsaison stehen auch in diesem Jahr wieder Plakate an Einwasserungsstellen im ganzen Kanton.

Weitere Informationen – darunter ein Video zur korrekten Reinigung und eine Karte mit Bootsreinigungsstellen im Kanton Zürich – sind auf der Kampagnenwebsite zh.ch/blinde-passagiere zu finden.

Kontakt

Baudirektion - Medienstelle

Adresse

Walcheplatz 2
8090 Zürich
Route (Google)