Kanton verstärkt den Schutz für Opfer von Menschenhandel

Der Kanton verstärkt sein Engagement für den Schutz von Opfern von Menschenhandel. Ab 2022 erhält die Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ) jährlich einen kantonalen Beitrag für die Unterbringung von Opfern in den Schutzunterkünften. Gleichzeitig wird der Runde Tisch Menschenhandel als kantonales Koordinationsgremium institutionalisiert.

Der Kanton Zürich unternimmt grosse Anstrengungen, um Gewalttaten zu verhindern, diese konsequent zu ahnden und die Opfer wirkungsvoll zu schützen (vgl. RRB 338/2021). Um die Situation auch für Opfer von Menschenhandel zu verbessern, haben das Kantonale Sozialamt und die Kantonale Opferhilfestelle gemeinsam mit der FIZ das Finanzierungsmodell für das Opferschutzprogramm auf eine solidere Basis gestellt.

Die Nachfrage nach stationären Schutzplätzen ist schwankend. Dennoch müssen die Plätze für den Krisenfall verfügbar sein. Andrea Lübberstedt, Chefin Kantonales Sozialamt: «Der Betrieb von Not- und Schutzunterkünften ist auch bei tiefer Auslastung mit Aufwand verbunden. Deshalb ist es richtig, dass der Kanton einen Teil der Bereitstellungskosten übernimmt.» Ab 1. Januar 2022 unterstützt das Kantonale Sozialamt die FIZ mit einem jährlichen Sockelbeitrag für das stationäre Schutzangebot von 320'000 Franken. Lelia Hunziker, Geschäftsführerin der FIZ Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration: «Wir geben den Opfern Schutz und Sicherheit. Dank dem Betriebsbeitrag erhalten wir eine Planungssicherheit und können den Bedarf von Betroffenen und Zuweisenden abdecken.» Die Kosten für die Beratung der Opfer und für das Wohnangebot werden auch in Zukunft hauptsächlich über die Opferhilfe finanziert.

Runder Tisch für Menschenhandel neu unter kantonaler Leitung

Seit 20 Jahren gibt es im Kanton Zürich einen runden Tisch zur Bekämpfung von Menschenhandel. Er wurde von der FIZ gegründet und seither auch geleitet. Da die Bekämpfung von Menschenhandel eine staatliche Aufgabe ist, wird der Runde Tisch künftig als kantonales Koordinationsgremium unter der Leitung der Kantonalen Opferhilfestelle institutionalisiert. Sandra Müller, Leiterin Kantonale Opferhilfestelle: «Mit der Institutionalisierung des Runden Tisches übernimmt der Kanton mehr Verantwortung.» Die Mitglieder des Runden Tisches werden künftig vom Regierungsrat ernannt. Die FIZ ist weiterhin am Runden Tisch vertreten (vgl. RRB 1118/2021).

Mit den beiden Massnahmen – neues Finanzierungsmodell und Institutionalisierung des Runden Tisches – unternimmt der Kanton weitere wichtige Schritte zur Bekämpfung des Menschenhandels im Kanton Zürich.
 

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