«Sieben Monate war ich unterwegs, bis ich in der Schweiz war»

Krieg, Verfolgung und Flucht hinterlassen tiefe Spuren bei den Betroffenen. Die multimediale Ausstellung «Kein Kinderspiel» zeigt, wie sich traumatische Erfahrungen auf Geflüchtete auswirken und lädt zum Dialog mit Familien und Jugendlichen ein. Auf Initiative der Paulus Akademie und der kantonalen Fachstelle Integration gastiert die Ausstellung vom 12. November bis 17. Dezember 2021 in Zürich.

Foto der Ausstellung «Kein Kinderspiel»
Ausstellungsfoto «Kein Kinderspiel». Quelle: © Meinrad Schade, Face Migratio Bild «Foto der Ausstellung «Kein Kinderspiel»» herunterladen

Krieg, Gewalt und Verfolgung zwingen viele Menschen, ihre Heimat zu verlassen. Doch wie gehen Geflüchtete mit dem, was sie in ihrer Heimat oder auf der Flucht erlebt haben, in ihrem neuen Alltag um? Wie beeinflussen diese Erfahrungen ihr Leben und das ihrer Familien in der Schweiz?

Die multimediale Ausstellung «Kein Kinderspiel» porträtiert Erwachsene und Jugendliche, die über ihre Flucht sprechen. Die Kuratorinnen haben geflüchtete Personen und ihre Familien während Jahren begleitet und aktiv in die Ausstellung miteinbezogen. Die Besuchenden der Schau erleben in Fotografie, Text, Film und Video, was Verfolgung bedeutet und wie sich traumatische Erlebnisse auf Gefühle, Gedanken und Stimmungen der Geflüchteten auswirken. Gleichzeitig zeigt die Ausstellung, was den Betroffenen Hoffnung gibt und welche Kräfte und Ressourcen sie mobilisieren können. Klar wird: Unsichere Aufenthaltsbedingungen erschweren eine erfolgreiche Integration und die frühzeitige Erkennung und Behandlung traumabedingter Beschwerden sind von zentraler Bedeutung.

Seit den 1990er Jahren wird den traumatischen Folgen von Flucht und Krieg immer mehr Beachtung geschenkt. Dies, weil die Anzahl Flüchtlinge, die in der Schweiz Schutz gefunden haben, in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat. Studien gehen davon aus, dass rund zwei Drittel der geflüchteten Erwachsenen unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden. Bei Kindern und Jugendlichen sind die entsprechenden Zahlen noch höher. Die Versorgung dieser Gruppe ist verbesserungswürdig. Die Ausstellung richtet sich einerseits an eine breite Öffentlichkeit. Andererseits spricht sie insbesondere Schulklassen und Jugendliche im Oberstufenalter an – diese Altersgruppe hat mittels einer Video-Box am Projekt partizipiert. Das Langzeitprojekt und die Ausstellung «Kein Kinderspiel» zielen darauf ab, den Austausch zwischen jungen Menschen mit Fluchterfahrung und den hiesigen Jugendlichen zu fördern.

Die multimediale Ausstellung realisiert hat die interdisziplinäre Plattform Face Migration in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Roten Kreuz. Die finanzielle Unterstützung der kantonalen Fachstelle Integration ermöglicht es, dass die Wanderausstellung «Kein Kinderspiel» in Zürich gastiert. Im Rahmen der Ausstellung findet am 26. November die Tagung «Fluchtwege – Glaubenswege» in der Paulus Akademie statt.
 

Veranstaltungshinweis

 

«KEIN KINDERSPIEL»
Geflüchtete Familien, junge Flüchtlinge und hiesige Jugendliche im Dialog

12. November 2021 bis 17. Dezember 2021

Paulus Akademie, Pfingstweidstrasse 28, Zürich
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 9 bis 18 Uhr

Krieg, Gewalt und Verfolgung zwingen viele Menschen, ihre Heimat zu verlassen. Doch wie gehen Geflüchtete mit dem, was sie in ihrer Heimat oder auf der Flucht erlebt haben, im Alltag um? Wie beeinflussen diese Erfahrungen ihr Leben und das ihrer Familien in der Schweiz? Die Ausstellung «Kein Kinderspiel» porträtiert Erwachsene und Jugendliche, die über Flucht und die damit verbundenen Erfahrungen sprechen. Sie zeigt im Austausch mit hiesigen Jugendlichen die Auswirkungen der traumatischen Erlebnisse und wie sie das Leben der Geflüchteten prägen.

Vernissage: 12. November 2021, 18.30 Uhr, Paulus Akademie
Anmeldung: info@paulusakademie.ch

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