Zwei ökologische Bauprojekte gewinnen Wettbewerbe

Die Veränderungen im und rund um das Hochschulgebiet Zürich Zentrum nehmen weiter Gestalt an. Das kantonale Hochbauamt führte je einen Projektwettbewerb für das Zentrum für Zahnmedizin und für eine provisorische Sporthalle an der Gloriastrasse durch. Gewonnen haben zwei Projekte, die durch ihre ökologische Bauweise überzeugen.

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Das Zentrum für Zahnmedizin (ZZM) ist Teil der Universität Zürich. Als international anerkanntes Klinik-, Ausbildungs- und Forschungszentrum vereint es sieben spezialisierte Kliniken und Institute unter einem Dach. Der Neubau auf dem heutigen Areal des Kinderspitals in Hottingen soll den Standort im Hochschulgebiet Zürich Zentrum (HGZZ) ersetzen, der teilweise einer dringenden Instandsetzung bedarf. Das Vorhaben soll Lehre, Forschung und Dienstleistung in einem betrieblich optimierten und zeitgemässen Gebäude ermöglichen. Zudem soll ein wirtschaftliches und nachhaltiges Bauwerk mit lebendigen Stadt- und Begegnungsräumen entstehen.

ZZM: Grosszügiger Grünraum und innovativer Holzbau

Aus einem Wettbewerb im selektiven Verfahren ging das Projekt «Light Rack» der ARGE Boltshauser Architekten AG / Drees & Sommer aus Zürich als Sieger hervor. David Vogt, Kantonsbaumeister ad interim und Vorsitzender der Jury, gab heute den Entscheid des Preisgerichts bekannt. Insgesamt hatten sich 46 Teams mit Eingaben beworben, wovon das Preisgericht 15 Teams zum Wettbewerb zuliess.

Das Gebäude überzeugt durch seine kompakte Form. Der fünfgeschossige Bau umfasst zusammen mit den historischen Bestandesbauten einen grosszügigen Grünraum, welcher der Nachbarschaft als Begegnungsort zugutekommt und einen Beitrag zum Lokalklima leistet. Auch der grüne Innenhof erfüllt verschiedene Funktionen: Er bringt Licht ins Innere des Volumens, reguliert als Puffer das Binnenklima und ist Erschliessungs- und Begegnungsraum. An den Innenhof angeschlossen ist ein Atrium als zentrale Ankunftszone. Wesentliches Merkmal ist die ökologische Bauweise: ein innovativer Holzbau, der Einsatz von Photovoltaik in der Fassade und auf dem Dach sowie Dachbegrünung und Regenwassermanagement gehören zum nachhaltigen Paket.

Die Universität Zürich hat das kantonale Hochbauamt mit der Weiterentwicklung des Projekts beauftragt. Dazu gehört die detaillierte Ausarbeitung der Kosten und Termine.

Sporthallenprovisorium: effiziente Konstruktionsweise

Auf dem Areal Wässerwies im Hochschulgebiet Zürich Zentrum entsteht in den kommenden Jahren mit dem «FORUM UZH» ein neues Bildungs- und Forschungszentrum. Diesem Bauvorhaben müssen die vier bestehenden Sporthallen weichen. Als Ersatz wird für die Mittelschulen und den ASVZ an der Gloriastrasse 32 ein Sporthallenprovisorium erstellt.

Das Provisorium verfügt über eine Sporthalle, Multifunktionsräume, einen Kraft- und Cardiobereich sowie die entsprechenden Nebennutz- und Funktionsflächen. Das Preisgericht liess fünf Teams am Gesamtleistungswettbewerb teilnehmen, nachdem 16 Büros an der Präqualifikation mitgemacht hatten. Zum Sieger ernannt wurde das Projekt «HATTRICK» der Hector Egger Gesamtdienstleistung AG aus Langenthal. Das Team geht städtebaulich überzeugend mit der Topographie und der Gestaltung des Zugangsbereichs um. Im Gebäude sind die verschiedenen Sporträume übereinander angelegt, dies ermöglicht eine effiziente Konstruktionsweise. Indem auf eine betonierte Bodenplatte verzichtet wird und ausschliesslich vorfabrizierte Bauteile eingesetzt werden, kann das Projekt nachhaltig erstellt werden. Zudem werden die Standards Minergie-P und Minergie-ECO erreicht. Sobald die Sportflächen im «FORUM UZH» in Betrieb sind, wird das Provisorium zurückgebaut.

Die Universität Zürich hat das Hochbauamt beauftragt, als nächstes die detaillierten Termine auszuarbeiten. Vorgesehen ist, das Gebäude im Sommer 2022 in Betrieb zu nehmen.

Prämierung der Wettbewerbsarbeiten

Zentrum für Zahnmedizin

1. Rang: ARGE Boltshauser Architekten AG, Zürich / Drees & Sommer Schweiz AG, Zürich

2. Rang: ARGE Burkard Meyer Architekten BSA, Baden / Bollhalder Eberle Architektur, Zürich

3. Rang: ARGE Hämmerle Partner GmbH, Zürich / BS+EMI Architektenpartner AG / HSSP AG, Zürich

4. Rang: Nickl & Partner Architekten Schweiz AG, Zürich mit E2A / Piet Eckert und Wim Eckert /Architekten ETH BSA SIA AG, Zürich

Sporthallenprovisorium Gloriarank

1. Rang: Hector Egger Gesamtdienstleistung AG, Langenthal
2. Rang: Renggli AG, Schötz, Sursee
3. Rang: ERNE AG Holzbau, Laufenburg
4. Rang: Blumer-Lehmann AG, Gossau
5. Rang: Krattiger Holzbau AG, Amriswil

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