Weiterentwicklung und Aufwertung des Hochschulgebiets Zürich Zentrum wird konkret

Die Neubauten von Universitätsspital und Universität, die Sanierungsprojekte der ETH Zürich, der Gloriapark und die Parkschale als Übergang vom Park zur Strasse, aber auch die umgestalteten, teilweise begrünten Strassenräume werden das künftige Hochschulgebiet Zürich Zentrum (HGZZ) aufwerten. Attraktive Stadt- und Grünräume werden dessen Charakter nachhaltig prägen. Eine sorgfältige Baustellenlogistik soll während der Umsetzungsphase für eine möglichst tiefe Belastung des Quartiers und eine reibungslose Bauphase sorgen.

Inhaltsverzeichnis

Referenten der Medienkonferenz «Hochschulgebiet Zürich Zentrum (HGZZ)»
Aufzeichnung der Medienkonferenz vom 1. Dezember 2020

Im Hochschulgebiet Zürich Zentrum (HGZZ) schreitet die Planung und Realisierung der Neubauprojekte von Universitätsspital (USZ) und Universität Zürich (UZH) der Architekturbüros Christ & Gantenbein und Herzog & de Meuron intensiv voran. Beim USZ Campus MITTE1 wurde beispielsweise die Fassade weiterentwickelt. Das eine Gebäude wird rundum von Pflanzen umrankt. Die Begrünung ist ein Beitrag zur Regulierung des Stadtklimas, das zunehmend wärmer wird, soll aber auch zum Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten sowie der Mitarbeitenden beitragen. Auf dem Dach und den dafür geeigneten Fassaden des zweiten Gebäudes werden Photovoltaik-Elemente angebracht. Sie leisten einen Beitrag zur nachhaltigen und CO2-armen Energieversorgung. Neu wird auch die im Spitalpark gelegene Alte Anatomie in das Baufeld des USZ Campus MITTE1 integriert. Das Gebäude wird öffentliche Gastronomieangebote beinhalten sowie Raum, um Sitzungen und Kongresse abzuhalten oder Kulturanlässe durchzuführen. Im Herbst 2021 wird das USZ voraussichtlich die Baueingabe für den Campus MITTE1 einreichen. Der Baustart ist einige Monate später und die Inbetriebnahme für Sommer 2028 geplant.

FORUM UZH als neuer Ort der Begegnung

Auch das Projekt FORUM UZH wurde weiter optimiert. In diesem Jahr war die Flexibilität der Räume für Forschung und Lehre ein Hauptthema, nächstes Jahr steht die Nachhaltigkeit der Gebäudetechnik, das bibliothekarische Lernzentrum sowie die Aussenraumgestaltung im Fokus. Bis Sommer 2021 soll das Vorprojekt abgeschlossen sein, anschliessend erfolgt die Prüfung der Kostenvoranschläge und die weitere Detaillierung. Das FORUM UZH wird Forschenden, Studierenden und der Bevölkerung einen neuen Ort der Begegnung bieten. Die UZH ist ihrem Wesen nach eine Präsenzuniversität. Online-Formate sind geeignet als Ergänzung. Für Forschung und Lehre ist der unmittelbare Austausch aber grundlegend und unverzichtbar. Der Baubeginn des FORUMS UZH ist für 2023 vorgesehen, die Fertigstellung für 2028.

Für die ETH Zürich stehen in den nächsten Jahren umfangreiche Bauarbeiten am ETH-Hauptgebäude und am Mensa- und Mehrzweckgebäude (MM) inklusive Polyterrasse an. Das Gebäude MM wird 2023 bis 2026 komplett saniert, dabei werden die Sportflächen des ASVZ erweitert und den Gastronomieangeboten zeitgemässe Infrastrukturen zur Verfügung gestellt. Ausserdem wird der Zugang zur Polyterrasse offener gestaltet und als Aufenthaltsfläche aufgewertet. Während dieser Zeit ist ein Gastronomieprovisorium vorgesehen und Übergangslösungen für den Sport sind mit der UZH koordiniert. Schon im nächsten Jahr werden der Vorplatz des Hauptgebäudes sowie die darunterliegende Einstellgarage rekonstruiert und unter anderem hindernisfreie Zugänge eingerichtet.

Qualitativ hochwertige und attraktive Stadt- und Grünräume

Bei der Weiterentwicklung des HGZZ wird insgesamt besonders grossen Wert auf qualitativ hochwertige und attraktive Stadt- und Grünräume gelegt. Dies wurde auch im Weissbuch HGZZ, dem Regelwerk zur Qualitätssicherung, verbindlich festgelegt. Der Gloriapark (heutiger Spitalpark) und die sogenannte Parkschale – ein Übergang vom Park zur Strasse – sind wichtige Bestandteile und werden zum grünen Herz des HGZZ. Dazu werden der Gloriapark und die gesamte davorliegende Fläche bis zur Rämi- und Gloriastrasse zu einem grossen Ganzen zusammengefügt. Der dort liegende Parkplatz wird aufgehoben. Die zu fällenden Bäume werden nicht nur kompensiert. Der künftige Baumbestand wird ökologisch wertvoller und stadtklimatisch wirksamer gestaltet als der bisherige. Punkto Stadtklimaverträglichkeit, Klimawert und Biodiversitätswert ist der theoretische ökologische Wert des Baumbestands bereits nach 15 Jahren gleich gross und nach 30 Jahren sogar fast zweieinhalbmal höher als derjenige des alten Bestands.

Auch Strassenraum wird grün

Die Rämi- und die Gloriastrasse werden in der ersten Entwicklungsachse des HGZZ bis 2030 ebenfalls umgestaltet. Durchgehende Mittelinseln werden dafür sorgen, dass Fussgängerinnen und Fussgänger die Strassen sicher und komfortabel flächig queren können. In Abstimmung mit den Prinzipien des Weissbuchs werden auf den Mittelinseln punktuell Bäume gepflanzt. Es ist vorgesehen, auf den beiden Strassen Tempo 30 einzuführen. Für eine hochwertige Umsetzung der Veloführung werden in der Rämi- und Gloriastrasse beidseitig Velostreifen markiert. Die Veloquerung des Gloriaparks, die heute über den Parkplatz verläuft, erfolgt neu auf einem separaten Veloweg. Die Massnahmen sollen sicherstellen, dass das Verkehrsaufkommen auch künftig bewältigt werden kann.

Ausgefeilte Baustellenlogistik für möglichst tiefe Belastung der Quartiere

Ein gemeinsam erarbeitetes, massgeschneidertes Konzept für die Baustellenlogistik im HGZZ soll sicherstellen, dass die Belastung der umliegenden Quartiere so tief wie möglich bleibt. Auch die Bauarbeiten sollen so möglichst reibungslos ablaufen, wenn USZ und UZH ihre neuen Gebäude realisieren und die ETH Zürich die Polyterrasse (Gebäude MM) erneuert und umbaut. Die Zufahrten zum Hochschulgebiet werden über eine Online-Plattform gesteuert. Somit können nur Transportfahrzeuge auf die Baustellen gelangen, welche ein Zeitfenster und einen Entladeort reserviert haben. So wird Stau reduziert und vermieden, dass Lastwagen unnötig durch die Wohnquartiere fahren und dort warten, bis sie anliefern können. Der Baustellenverkehr wird möglichst gleichmässig ausserhalb der bestehenden Spitzenbelastungen verteilt. Der Beton wird weitestgehend vor Ort produziert. Das reduziert die Anzahl benötigter Fahrten weiter. Ein gut geregeltes Fahrtenregime hat sich in den vergangenen Jahren beim Bau des neuen ETH-Forschungsgebäudes GLC an der Gloriastrasse bewährt.