BIKE LINE soll im regionalen Richtplan Glattal verankert werden

Die Langsamverkehrsachse BIKE LINE im Gebiet der AIRPORT CITY soll als Velohauptroute in den regionalen Richtplan aufgenommen werden. Dieses Ziel verfolgt die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich im Zuge der aktuellen Teilrevision des regionalen Richtplans Glattal. Gleichzeitig wird die Achse auch in den kantonalen Velonetzplan aufgenommen.

Der Begriff AIRPORT CITY steht für den zusammenhängenden, über die Gemeindegrenzen von Opfikon, Kloten und Rümlang hinausgehenden Raum zwischen der Autobahn A1 und dem Balsberg sowie der Birchstrasse und Schaffhauserstrasse. Das heterogene Siedlungsband profitiert von einer hervorragenden Verkehrserschliessung sowohl mit dem motorisierten wie auch mit dem öffentlichen Verkehr. Die AIRPORT CITY ist mit drei S-Bahnhöfen, drei Glattalbahn-Haltestellen sowie neun Bushaltestellen eines der mit dem öffentlichen Verkehr sehr gut erschlossenen Gebiete des Kantons.

Die Spielräume für die weitere bauliche Gebietsentwicklung, die gemäss den gültigen Bau- und Zonenordnungen nahezu eine Verdoppelung der Geschossflächen zulassen, sind bei unverändertem Mobilitätsverhalten aufgrund der ausgeschöpften Kapazitäten im motorisierten Verkehr jedoch eingeschränkt. Eine weitere Entwicklung ist nur möglich, wenn der dadurch entstehende Mehrverkehr auf den öffentlichen oder den nicht motorisierten Verkehr verlagert werden kann. Dem Fuss- und insbesondere dem Veloverkehr kommt in diesem Zusammenhang eine entscheidende Bedeutung zu.  

Lösungssuche für Fuss- und Veloverkehr

2018 gab das Amt für Verkehr drei interdisziplinären Teams aus Städtebauern, Landschaftsarchitekten und Verkehrsplanern den Studienauftrag für eine möglichst hindernisfreie Achse von der Stadt Zürich über die Bahnhöfe Glattbrugg, Opfikon und Balsberg zum Flughafen Kloten. Grundlage bildete eine Entwicklungsstudie des Büros Studio Vulkan, die einige grosse Eigentümer und Investoren des Gebiets in Auftrag gegeben hatten. Ein ebenfalls interdisziplinär zusammengesetztes Beurteilungsgremium empfahl abschliessend, das Projekt BIKE LINE des Teams von SLIK Architekten, Mavo Landschaften und Stadt Raum Verkehr zur Weiterverfolgung.

Im Studienauftrag ist deutlich geworden, dass die stadträumliche Qualität und der Fuss- und Veloverkehr in der AIRPORT CITY eng miteinander verknüpft sind. Der Fuss- und Veloverkehr muss gut eingebettet werden, d.h. auf bestehenden Strassen, Wegen und Verbindungen aufbauen.  

Bike Line: Situation Linienführung
Richtprojekt BIKE LINES: Situation Linienführung. Quelle: Amt für Verkehr Bild «Bike Line: Situation Linienführung» herunterladen

Richtprojekt BIKE LINE

Das Ziel einer möglichst guten Erschliessung, wie die Anbindung der S-Bahnhöfe, der Arbeitsplatz- und Mischgebiete sowie der grösseren Entwicklungsprojekte führten zur Festlegung der BIKE LINE mit Konzentration auf den Abschnitt Lindbergh-Platz - Giebeleichstrasse/Bahnhof Opfikon - Bahnhof Glattbrugg - Europastrasse - Flughofstrasse - Bahnhof Balsberg - Balz-Zimmermann-Strasse. Aus betrieblicher Sicht sind Direktheit, eine klare Führung und Orientierung sowie wenige Wechsel beim Regime und aus Gründen der Sicherheit eine klare Trennung von Fuss- und Veloverkehr vorgesehen.

Für die Giebeleich-, Europa- und Flughofstrasse stehen sogenannte Velostrassen mit Trottoir im Vordergrund, auf denen wie bis anhin Mischverkehr von motorisierten Fahrzeugen und Velos möglich ist, jedoch mit genereller Vorfahrt für den Veloverkehr. Dazu kommen zwei Brückenbauwerke ausschliesslich für den Fuss- und Veloverkehr zur Querung der Glatt sowie der Autobahn am Bahnhof Balsberg.  

Berücksichtigung der klimatischen Veränderungen

Die Trennung von Fahrbahn und Fussweg erfolgt grundsätzlich durch Baumreihen und Grünstreifen, wodurch sie wiedererkennbar sowie identitätsprägend für die Airport City ist und auch aus der Ferne wirkt. Die grüne Infrastruktur der BIKE LINE ist jedoch nicht nur ein optisches Element, sondern stadtökologisch von grosser Bedeutung und ein innovativer Ansatz im Hinblick auf die sich verändernden klimatischen Bedingungen. Bäume und Retentionsstreifen erbringen im urbanen Umfeld wichtige Ökosystemleistungen und tragen als CO2-Speicher, Sauerstoffproduzent und Binder des Feinstaubs massgeblich zur Luftqualität bei. Zusammenhängende Baumreihen und Grünkorridore reduzieren das Aufheizen des Bodens und lassen eine kühlende Durchwindung entstehen. Im Hinblick auf das zukünftige Stadtklima sind sie folglich wichtige Mittel zur Temperaturregulierung.

Visualisierung: Glattbrücke.
Visualisierung Glattbrücke. Quelle: Amt für Verkehr Bild «Visualisierung: Glattbrücke.» herunterladen
Visualisierung Europastrasse
Visualisierung Europastrasse. Quelle: Amt für Verkehr. Bild «Visualisierung Europastrasse» herunterladen

(Medienmitteilung des Amts für Verkehr)