Pläne zur Restrukturierung von Agroscope: Regierungsrat will handeln

Der Regierungsrat nimmt ein Dringliches Postulat zu den Plänen des Bundes entgegen, Agroscope-Standorte im Kanton Zürich zu schliessen. Das Vorhaben würde die landwirtschaftliche und pflanzenwissenschaftliche Forschung der Zürcher Hochschulen sowie den Wissenstransfer in die Praxis am Strickhof schwächen. Er will Gespräche mit dem Bund führen und Kooperationsmöglichkeiten prüfen.

Der Bund prüft, die Forschungsanstalt Agroscope zu restrukturieren und in Posieux (FR) zu zentralisieren. Betroffen davon wären auch Standorte im Kanton Zürich. In einem Dringlichen Postulat wird der Regierungsrat eingeladen, sich beim Bund dafür einzusetzen, dass die beiden landwirtschaftlichen Forschungsanlagen der Agroscope in Zürich Reckenholz und Wädenswil und deren Arbeitsplätze erhalten bleiben. Die Postulanten ersuchen den Regierungsrat, dem Bund neue Kooperationen oder die Übernahme von Infrastrukturen und Forschungsbereichen anzubieten.

Der Regierungsrat hat beschlossen, das Postulat entgegen zu nehmen. In seiner Stellungnahme hält er fest, dass die Universität Zürich (UZH), die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) sowie die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETHZ) mit der Forschungsanstalt Agroscope vielfältige Beziehungen in Forschung und Lehre pflegen. Verschiedenste Forschungsthemen könnten an der UZH und der ZHAW nur dank der Nutzung der Infrastruktur und des wissenschaftlich qualifizierten Personals von Agroscope bearbeitet werden. Zudem sei landwirtschaftliche Forschung immer auch standortgebunden, was Agroscope insgesamt für die UZH und die ZHAW zu einer unverzichtbaren Partnerin in Forschung und Lehre mache. Ebenfalls wichtig sei die Zusammenarbeit zwischen Agroscope und der kantonalen Fachberatung am Strickhof. Am Strickhof würden Versuche von Agroscope durchgeführt und es finde dort ein wertvoller Transfer von Forschungserkenntnissen in die Praxis statt.

Der Regierungsrat ist darum der Meinung, es seien in dieser Sache zwingend Gespräche mit dem Bund aufzunehmen und in diesem Rahmen auch Kooperationsmöglichkeiten näher zu prüfen. Namentlich erwähnt er den gemeinsamen Betrieb von Forschungsplattformen und Kompetenzzentren, die Nutzung von Synergien bei teurer Infrastruktur sowie die Zusammenarbeit in der Lehre. Die Übernahme ganzer Organisationseinheiten der Forschungsanstalt Agroscope durch den Kanton beziehungsweise die Hochschulen lehnt der Regierungsrat hingegen ab, weil dies zu einer erheblichen finanziellen Belastung des Kantons führen würde.

(Medienmitteilung des Regierungsrates)