2,4 Mio. Franken Mehreinnahmen aus Schiffszuschlag

Der ZSG-Schiffszuschlag generierte im ersten Jahr nach seiner Einführung Netto-Mehreinnahmen von rund 2,4 Millionen Franken. Im gleichen Zeitraum waren mit 1,1 Millionen Einsteigern rund 30% weniger Fahrgäste auf dem Zürichsee unterwegs als im langjährigen Mittel. Für die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich und den Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) wurden unter Berücksichtigung aller Umstände die Erwartungen ans Erstjahresergebnis erfüllt.

Seit der Gründung des ZVV im Jahr 1990 ist die Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) in den Verbundtarif integriert und somit an die ZVV-Preise gebunden. Die Preise für Schifffahrten auf dem Zürichsee sind deshalb seit fast drei Jahrzehnten viel tiefer als bei anderen Schifffahrtsgesellschaften in der Schweiz. Im Rahmen des kantonalen Sparprogrammes wurde per Dezember 2016 ein Zuschlag von fünf Franken für die Benutzung der Schiffe der Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft eingeführt. Der Schiffszuschlag soll das jährliche Defizit der ZSG nachhaltig senken und ausserdem ermöglichen, die Schifffahrtstarife marktgerechter zu gestalten. Auch mit dem Schiffszuschlag sind Schifffahrten auf dem Zürichsee deutlich günstiger als auf anderen Seen. Für Pendlerinnen und Pendler sind vergünstigte Monats- und Jahres-Zuschlagskarten erhältlich.

Mehreinnahmen von 2,4 Millionen Franken

Bis Ende 2017 wurden fast 600 000 Einzelzuschläge, 530 Jahres- und über 1300 Monatszuschlagsabonnemente im Gesamtumfang von über 3,5 Mio. Franken verkauft. Nach Abzug der Mindereinnahmen durch den Frequenzrückgang, des Wegfalls von Bundessubventionen für abgeltungsberechtigte Linien und des zusätzlichen Personalaufwandes resultieren Netto-Mehreinnahmen von 2,4 Millionen Franken. Diese zusätzlichen Einnahmen verbessern die Jahresrechnung der ZSG und verringern ihr Defizit. Somit werden die Steuerzahler des Kantons und der Zürcher Gemeinden entlastet. Gleichzeitig steigt auch der Kostendeckungsgrad an.

30% weniger Einsteiger auf dem Zürichsee

Im Jahr 2017 waren 1,1 Millionen Fahrgäste auf den Kursschiffen der ZSG unterwegs. Das sind rund 30% weniger als im Fünfjahresdurchschnitt (1,6 Mio. Einsteiger). Der Frequenzrückgang aufgrund der Einführung des Schiffszuschlags war vom ZVV und der ZSG in dieser Grössenordnung erwartet worden. Vor allem in den Sommermonaten waren überdurchschnittliche Passagierrückgänge zu verzeichnen, am stärksten auf der Grossen Rundfahrt und den Limmatbooten.

ZVV und ZSG unterstützen neues Geschäftsmodell für die Schiffsgastronomie

Die Gastronomie auf den Schiffen der ZSG wird von einem Privatunternehmen betrieben. Der Rückgang der Passagierfrequenzen wirkte sich auch auf den Umsatz dieses Geschäftszweiges aus. Ein Bericht einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsfirma kommt zum Schluss, dass die ZSG und der private Pächter die möglichen Auswirkungen des Schiffszuschlages auf die Gastronomie im Vorfeld unterschätzten. Dementsprechend waren die für die letzte Saison getroffenen Massnahmen auf die Einführung des Schiffszuschlages letztlich nicht genügend. Als Folge des Fahrgastrückganges verzeichnete die Gastronomie einen Umsatzrückgang von 14,5% und einen Verlust. Im Spätsommer 2017 kam es zu einigen Entlassungen.
Sowohl der ZVV als auch die ZSG bekennen sich zu einem qualitativ guten, kundenorientierten Gastronomieangebot auf dem Zürichsee. Zwischenzeitlich ist seitens des privaten Unternehmers und der ZSG ein Geschäftsmodell für die kommende Saison erarbeitet worden, das den weiteren erfolgreichen Betrieb der Schiffsgastronomie unter den veränderten Verhältnissen ermöglichen soll. Der ZVV unterstützt diese notwendige Umstrukturierung der Gastronomie einmalig und freiwillig mit rund 170 000 Franken.

Zuversichtlich in die nächste Saison

Beim ZSG-Schiffszuschlag handelt es sich um eine langfristig angelegte Tarifmassnahme. Entsprechend muss auch der Beurteilungszeitraum der Massnahme gewählt werden. Dies gilt umso mehr in einem hochgradig volatilen Umfeld wie der Schifffahrt mit ihren saisonal und jährlich schwankenden Passagierzahlen. Langfristig wurden aus dem Schiffszuschlag Netto-Mehreinnahmen von rund 3 Mio. Franken pro Jahr veranschlagt. Mit 2,4 Mio. Mehreinnahmen wurde dieses Ziel im ersten Jahr noch nicht ganz erreicht. Die Differenz lässt sich durch die speziellen Umstände im ersten Jahr begründen. So wurden beispielsweise die Preise für die Zuschlagsabonnemente nachträglich massiv gesenkt. Dies führte zu mehr Abonnenten als geplant und somit zu weniger Einnahmen aus Einzelzuschlägen. Die Volkswirtschaftsdirektion und der ZVV gehen aufgrund der positiven Erstjahreszahlen davon aus, dass sich das finanzielle Ergebnis aus dem Schiffszuschlag in den nächsten Jahren weiter verbessern wird.

(Medienmitteilung des Zürcher Verkehrsverbund)