Architekturpreis Kanton Zürich 2016: Jury vergibt Preise an sechs Bauten
Medienmitteilung 28.06.2016
Die Stiftung für die Auszeichnung guter Bauten im Kanton Zürich prämiert 2016 bereits zum fünften Mal beispielhafte Bauten im Kanton. Unter dem Motto «Massstäblichkeit» suchte die Jury dieses Jahr nach überzeugenden Antworten auf die Frage des idealen «Masses», welches Räume schafft, in denen Menschen sich wohl fühlen. Aus den 162 Eingaben kürte sie sechs Preisträger und vergab heute Abend an der Preisverleihung im Toni-Areal in Zürich vier Auszeichnungen sowie zwei Anerkennungen.
Auf die Ausschreibung im Frühjahr wurden insgesamt 162 Bauten aus den Jahren 2013 bis 2015 eingereicht. Die Vielfalt und Qualität der Architektur begeisterten das Preisgericht. Die sieben Jurymitglieder Daniel Buchner, Pia Durisch, Roman Hollenstein, Juri Steiner, Pascal Vincent und Ariane Widmer unter dem Vorsitz von Matthias Haag, Kantonsbaumeister und Stiftungsratspräsident, besichtigten im Mai 2016 alle Bauten der engeren Wahl vor Ort. Die vertiefte Auseinandersetzung anlässlich der Begehungen bestätigte die Selektion – aus den 17 Nominierungen hob die Jury sechs Objekte besonders hervor und verlieh heute Abend im Rahmen der Preisverleihung im Toni-Areal in Zürich vier Auszeichnungen und zwei Anerkennungen: Ausgezeichnet wurden die Wohn- und Gewerbesiedlung Kalkbreite in Zürich, ein Mehrfamilienhaus in Oberrieden, das Zwicky Süd in Dübendorf sowie der Zellweger Park in Uster. Eine Anerkennung erhielten das Toni-Areal sowie das Letzibach Teilareal C in Zürich (Würdigung auf den folgenden Seiten).
Mit dem Architekturpreis werden Bauherrschaften sowie Architektinnen und Architekten bedacht, die sich in vorbildlicher Weise für die Realisierung qualitätsvoller Architektur engagiert haben. Das Bewusstsein für die aktuelle Baukultur im Kanton Zürich soll damit gefördert und die öffentliche Diskussion über das Bauen angeregt werden.
Träger der Stiftung für die Auszeichnung guter Bauten im Kanton Zürich sind der Kanton mit der Baudirektion, die Zürcher Kantonalbank sowie die Ortsgruppen Zürich des Bundes Schweizer Architekten und des Schweizerischen Werkbundes. Partner beim diesjährigen Architekturpreis, welcher sich in einem neuen Erscheinungsbild präsentiert, sind die Zürcher Hochschule der Künste ZHdK, die Gebäudeversicherung Kanton Zürich und die Druckerei J. E. Wolfensberger AG.
Preisträger, Auszeichnungen
Mehrfamilienhaus, Dörflistrasse 32, Oberrieden
Architektur: pool Architekten, Zürich
Bauherrschaft: Familie Leuthold, Zürich
Bauen im Dorfkern erfordert besonders viel Fingerspitzengefühl im Umgang mit dem Massstab des Ortes. In Oberrieden gelang es den Architekten mit viel Herzblut und einem Engagement, das weit über ein normales Mandat hinausreicht, ein neues Mehrfamilienhaus in seine Umgebung einzupassen, ohne das Gebäude zu verstecken. Die drei Familien im Haus leben in virtuos komponierten Wohnungen mit grosszügigen Raumhöhen und zahlreichen Ausblicken in alle Richtungen.
Wohn- und Gewerbesiedlung Kalkbreite, Zürich
Architektur: Müller Sigrist Architekten AG, Zürich
Bauherrschaft: Genossenschaft Kalkbreite, Zürich
In der Wohn- und Gewerbeüberbauung Kalkbreite spiegelt sich die ganze Palette des urbanen Zusammenlebens in der Architektur. Entstanden ist ein Gebäude, das als Grossform einen ganzen Strassenblock umfasst und unter seinem Dach ein Füllhorn an Nutzungen aufnimmt. Sogar eine Abstellhalle für Trams musste in das Programm integriert werden. Die Jury ist begeistert vom Programm der sozialen und funktionalen Durchmischung, vom Entstehungsprozess – und natürlich vom Ergebnis.
Zwicky Süd, Dübendorf
Architektur: Schneider Studer Primas Architekten GmbH, Zürich
Bauherrschaft: Kraftwerk 1, Pensimo, Swiss Life c/o Senn Resources AG, St. Gallen
Der Agglomeration eilt ein schlechter Ruf voraus, und allzu oft werden die Klischees bestätigt. Dass Architektur und Städtebau eine Antwort auf ganz aktuelle Fragen der Urbanisierung ausserhalb der Kernstädte liefern können, zeigt die Überbauung Zwicky Süd auf mustergültige Weise. Die Jury lobt ausdrücklich die mutige architektonische Umsetzung an einem schwierigen Ort. Bezüglich Bebauungs- und Bewohnerdichte setzt Zwicky Süd neue Massstäbe: Die bis zu sieben Geschosse hohen Gebäude stehen nahe zusammen und bilden ein ausbalanciertes System von Aussenräumen mit ausgeprägt städtischem Charakter.
Zellweger Park, Uster
Architektur: Morger Partner Architekten AG, Basel; Annette Gigon / Mike Guyer Architekten, Zürich; Herzog & de Meuron, Basel
Bauherrschaft: Zellweger Park AG, Uster; C. Bechtler, Zürich; Odinga Promotions AG, Uster
Schritt für Schritt verwandelt sich das einst für die Öffentlichkeit verschlossene Industrieareal der Zellweger Luwa in Uster zu einem Wohnquartier in einem frei zugänglichen Park. Die Bauherrschaft legt ein besonderes Augenmerk auf die Kunst und verwebt auf inspirierende Art Park und Neubauten. Die Jury würdigt diese kultivierte und weltläufige Umwandlung einer Industriebrache zu einem Wohnort mit fast mondänem Flair. Indem die Bauherrschaft dem ganzen Umwandlungsprozess zwanzig Jahre Zeit gibt, beweist sie Weitsicht. Altes und Neues wächst zu einem Mosaik zusammen, zu einer offenen Stadtlandschaft mit weitem Atem.
Preisträger, Anerkennungen
Toni-Areal, Zürich
Architektur: EM2N Architekten AG, Zürich
Bauherrschaft: Allreal Toni AG, Zürich
Letzibach Teilareal C, Zürich
Architektur: ARGE Adrian Streich Architekten AG / Loeliger Strub Architektur GmbH, Zürich
Bauherrschaft: SBB Immobilien Development, Zürich
Weitere Informationen sind unter www.architekturpreis.ch zu finden. Die Publikation «Architekturpreis 2016» kann im Hochbauamt Kanton Zürich bezogen werden.
(Medienmitteilung der Baudirektion)
Hinweis
Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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