Innovatives Langfrist-Projekt liefert Grundlagen für künftige Planung des Gesundheitswesens
Medienmitteilung 10.03.2016
Das innovative und langfristig ausgerichtete Projekt für eine Zürcher Gesundheitsplattform stellt die Gesundheit der Bevölkerung in den Mittelpunkt: Über einen Zeitraum von 20 bis 25 Jahren werden mit «HoPP Zürich» das Gesundheitsverhalten und die Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung im Kanton erfasst. Unterstützt werden damit die Bestrebungen, das Zürcher Gesundheitswesen bevölkerungsbezogen, zukunftsgerichtet, transparent und nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zu gestalten. Um den Aufbau und die ersten zehn Jahre des Projekts zu finanzieren, beantragt der Regierungsrat dem Kantonsrat einen Beitrag von 20 Millionen Franken aus dem Lotteriefonds.
Das Zürcher Gesundheitswesen ist seit langem gut aufgestellt. Die Anforderungen verändern sich jedoch stetig – aufgrund der steigenden Lebenserwartung und im Zuge gesellschaftlicher und technologischer Entwicklungen. Als Grundlage für eine Vorsorge und Versorgung, welche patientenorientiert ausgerichtet und wissenschaftlich fundiert ist, braucht es transparente und nachhaltige Gesundheitsdaten, die als Längsschnitt erhoben werden und damit Krankheits- und Behandlungsverläufe abbilden können.
Ein gemeinsames Projekt von Bevölkerung und Fachleuten
Hier setzt das innovative und langfristige Projekt für eine Zürcher Gesundheitsplattform an. Den Kern von HoPP Zürich («Health of Population Project Zurich») bilden Zürcherinnen und Zürcher, die bereit sind, über mindestens zehn Jahre aktiv zu HoPP Zürich beizutragen. Mit ihren Angaben zu Gesundheit, beruflichem und sozialem Umfeld, Verhalten im Alltag, Inanspruchnahme medizinischer Leistungen und Bedürfnissen an eine patientenzentrierte Versorgung bilden sie die Bevölkerung des Kantons Zürich ab. Aus diesen Angaben entsteht – unter strikter Gewährleistung des Datenschutzes – ein umfassendes Bild über aktuelle und langfristige Gesundheitsprobleme und damit auch eine anpassungsfähige Planungsgrundlage für den bestmöglichen Einsatz der personellen, finanziellen und strukturellen Ressourcen zugunsten der Gesundheit der Zürcher Bevölkerung. Zusätzlich dient HoPP Zürich als Schnittstelle, an der sich Bevölkerung, Gesundheitsfachleute, Verwaltung, aber auch Arbeitgeber und Vertreter medizinischer und sozialer Institutionen austauschen und fortbilden können. Die Plattform bietet Anlässe zu aktuellen Themen und nimmt Fragen aus der Bevölkerung, von Behörden, Arbeitnehmern und Arbeitgebern rund um Gesundheitsvorsorge und -versorgung auf. Dadurch leistet HoPP Zürich einen wichtigen Beitrag zum Gesundheitswissen, zu einem selbstbestimmten Handeln in Gesundheitsfragen und zur Aus- und Weiterbildung von Gesundheitsfachleuten.
HoPP Zürich wird vom Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention (EBPI) der Universität Zürich aufgebaut und geleitet. Das Institut verfügt über umfangreiche Kompetenzen im Bereich Public Health und ist durch Lehre, Forschung und Dienstleistungen eng mit der Zürcher Bevölkerung verbunden. So koordinieren Fachleute des EBPI die Gesundheitsförderung und Prävention im Kanton Zürich – derzeit beispielsweise mit Kampagnen zur psychischen Gesundheit und zur Suizidprävention –, bieten Beratung und Präventionsleistungen im Zentrum für Reisemedizin und sorgen sich um die Gesundheit am Arbeitsplatz. Das EBPI hat bereits vielfältige Erfahrung mit langjährigen Projekten, wie das Krebsregister der Kantone Zürich und Zug, das nationale Herzinfarktregister oder neu das Schweizer Multiple-Sklerose-Register zeigen.
Von Bedeutung für den Kanton und seine Bevölkerung
Die Gesundheitsplattform ist auf einen Zeitraum von 20 bis 25 Jahre angelegt und soll es dem Kanton Zürich ermöglichen, sein Gesundheitswesen bevölkerungsbezogen, zukunftsgerichtet, transparent und nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zu gestalten. Angesichts der Bedeutung des Projekts für den Kanton und seine Bevölkerung spricht sich der Regierungsrat dafür aus, den Aufbau und die erste umfangreiche Phase mit einem Beitrag aus dem Lotteriefonds zu unterstützen. Dazu soll HoPP Zürich im Verlauf der ersten zehn Jahre seines Betriebs insgesamt 20 Millionen Franken erhalten. Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat, den Beitrag in dieser Höhe zu bewilligen. Nach Ablauf der Unterstützung aus dem Lotteriefonds soll HoPP Zürich durch andere Mittel weiter finanziert werden.
Mit dem Lotteriefondsbeitrag kann ein erheblicher Teil der Kosten für den Aufbau, die Infrastruktur und Logistik der Plattform, für die Schulung des Personals sowie für die medizinischen Untersuchungen und Befragungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer übernommen werden. Um statistisch aussagekräftige Daten für alle Regionen des Kantons zu erhalten, müssen rund 20›000 Personen am Langzeitprojekt mitmachen. Pro teilnehmende Person rechnet das EBPI mit einem Aufwand von rund 1250 Franken über einen Zeitraum von zehn Jahren. Diese Kosten übersteigen die ordentlichen finanziellen Mittel des EBPI, welche an bestimmte Dienstleistungen, Lehre und Forschungsprojekte gebunden sind.
(Medienmitteilung des Regierungsrates)
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