Gemeinden mit leicht schwächeren Abschlüssen

Die Abschlüsse der Laufenden Rechnung der Zürcher Gemeinden verschlechterten sich 2012 insgesamt ein wenig. Der Sozialaufwand stieg deutlich an. Die finanzielle Situation der Gemeinden ist grundsätzlich stabil. Die Verschuldung auf kommunaler Ebene nahm aber weiter zu.

Wie die heute veröffentlichte Analyse des Statistischen Amts zeigt, haben sich die Finanzen der Zürcher Gemeinden 2012 angesichts der konjunkturellen Abkühlung befriedigend entwickelt. Die Laufenden Rechnungen der Gemeinden sind in der Summe positiv und die weniger gut positionierten Gemeinden haben ihre finanzielle Stabilität verbessert. Dem steht allerdings eine Erhöhung der kumulierten Netto- und Bruttoschulden gegenüber. In dieser Situation geht von den historisch tiefen Zinssätzen ein gewisses Risiko aus.

Kumulierter Pro-Kopf-Saldo etwas tiefer

Das kumulierte Ergebnis der Laufenden Rechnung aller Gemeinden verschlechterte sich 2012 gegenüber dem Vorjahr marginal. Vor dem Hintergrund des tieferen Wirtschaftswachstums war dies zu erwarten. Der durchschnittliche Überschuss ging von 56 auf 47 Franken pro Kopf zurück. Grössere Gemeinden haben eher ein Defizit. Unter den Gemeinden, die ihr Rechnungsergebnis verbesserten, sind die kleinen in der Überzahl. Dies erklärt, dass die Zahl der Gemeinden mit einem Überschuss 2012 angestiegen ist.

Die Selbstfinanzierung betrug 2012 wie im Vorjahr durchschnittlich 860 Franken pro Kopf. Es handelt sich dabei um den finanziellen Betrag, der in der Kasse bleibt, nachdem sämtliche Rechnungen bezahlt wurden. Er kann dazu verwendet werden, um Investitionen zu finanzieren oder Schulden abzubauen.

Die finanziell besonders gut gestellten und die besonders schlecht gestellten Gemeinden haben sich tendenziell angenähert. So verbesserte sich zum Beispiel der Pro-Kopf-Saldo wie auch der Selbstfinanzierungsanteil bei den schlechter positionierten Gemeinden stärker.

Sozialaufwand wächst überdurchschnittlich

Der kumulierte Nettoaufwand für Sozialleistungen stieg 2012 gegenüber dem Vorjahr deutlich an. Dies gilt insbesondere für die Sozialhilfe, in schwächerem Ausmass ebenfalls für die Beihilfen zur AHV / IV und für übrige Kosten wie die Alimentenbevorschussung. Auch anteilsmässig ist der Aufwand im Bereich Soziales angestiegen, sowohl im Vergleich zum Gesamtaufwand der Laufenden Rechnung als auch zur wirtschaftlichen Wertschöpfung.

Verschuldung weiter angestiegen

Die insgesamt stabile Entwicklung bei der Laufenden Rechnung wird von einer Zunahme der Schulden kontrastiert. Die Pro-Kopf-Nettoinvestitionen erhöhten sich 2012 nur leicht. Um sie zu finanzieren, mussten sich die Gemeinden aber zusätzliches Fremdkapital beschaffen. Aufgrund der historisch tiefen und 2012 weiterhin rückläufigen Zinssätze nahmen die Finanzierungskosten trotzdem ab. Das Risiko, nach einer möglichen Zinswende mit hohen, von aussen bestimmten Kosten konfrontiert zu werden, hat aber zugenommen.

(Medienmitteilung des Statistischen Amts)

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