Erster Innovationspreis Integration

Zum ersten Mal ist am Montag in Zürich ein Preis für innovative Projekte in der Integration von Migrantinnen und Migranten verliehen worden. Gesucht waren neue Denkansätze und konkrete Projekte. Eine Jury hat aus den eingegangenen Konzepten ein mit 6000 Franken dotiertes Siegerprojekt erkoren und zusätzlich zwei sogenannte «lobende Erwähnungen» verliehen. Die Zürcher Hochschule der Künste hat extra für die Preisverleihung über jedes der drei ausgezeichneten Projekte ein Video produziert.

Die Initiative für den Innovationspreis stammt von Julia Morais, der Leiterin der Fachstelle für Integrationsfragen in der Direktion der Justiz und des Innern des Kantons Zürich. Regierungsrat Martin Graf hat die Auszeichnungen am Montagabend verliehen. Der Preis soll eine Fortsetzung finden und zu einer Institution werden, die mutige und innovative Beiträge zur Integration von Migrantinnen und Migranten auszeichnet.

Die siegreichen Konzepte

Der Innovationspreis 2012 geht an das Projekt «Thailändische Mikrounternehmerinnen» in Winterthur. Der Verein «Freundinnen und Freunde der Thaiküche» will einen Teil der 200 in Winterthur lebenden Thailänderinnen mit Gastro-Unternehmen zusammenbringen, die sich für ihre Cafés und Restaurants regelmässig ein thailändisches Menü kochen und liefern lassen. Die Frauen erhalten eine Ausbildung in Gastro-Gepflogenheiten und verbessern ihr Deutsch. Sie arbeiten zunächst für einen Lohn, sollen sich aber später dank einem Mikrokredit selbständig machen.

Eine der beiden «lobenden Erwähnungen» geht an das Projekt «Intergalactical Choir». Vier Studentinnen – Flavia Rüegg, Lisa Gerig, Anna Humbel, Laura Widmer - riefen einen Chor ins Leben, der Migrantinnen und Migranten mit unsicherem Status, wie Sans-Papiers und andere, mit Schweizer Chormitgliedern in Kontakt und auf den Flügeln des Gesangs aus der Isolation holen und integrieren will.

Die zweite «lobende Erwähnung» wird einem Spin-off der ETH Zürich verliehen. Die ServiceHunter AG von Daniel Moser und David Christen hat eine Internetplattform entwickelt (www.quitt.ch), welche die Schwarzarbeit in den Haushalten verringern kann. Migrantinnen und Migranten, die beispielsweise als Putzhilfen oder als Kinderbetreuerinnen arbeiten, können sich dank der Seite einfach und rasch anmelden und damit ihren Status legalisieren.

Die Jury

Gisela Blau, Journalistin (Präsidentin); Sandro Cattacin, Professor für Soziologie, Universität Genf; Thomas Kessler, früher Integrationsbeauftragter Basel Stadt und heute Leiter der Kantons- und Stadtentwicklung Basel-Stadt; Michi Rüegg, Texter und Kampagnengestalter; Martin Zimper, Studienleiter CAST/Audiovisuelle Medien an der Zürcher Hochschule der Künste.

(Medienmitteilung der Direktion der Justiz und des Innern)

Hinweis

Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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