Einkommenssteuerbelastung jetzt spürbar über dem schweizerischen Mittel
Medienmitteilung 16.03.2012
Weil sich andere Kantone verbessert haben, liegt die Steuerbelastung für das Einkommen natürlicher Personen im Kanton Zürich inzwischen klar über dem nationalen Durchschnitt. Dies zeigt der Zürcher Steuerbelastungsmonitor 2011. Für mittlere bis hohe Einkommen weist der Kanton Zürich aber weiterhin eine vergleichsweise moderate Besteuerung auf – höher als in den meisten anderen Kantonen ist die Besteuerung der niedrigen und sehr grossen Einkommen.
BAK Basel Economics hat im Auftrag der Finanzdirektion des Kantons Zürich nun bereits zum fünften Mal einen Steuerbelastungsmonitor vorgelegt. Darin wird an Hand der Zahlen für das Jahr 2010 analysiert, wie es um die steuerliche Wettbewerbsfähigkeit des Kantons Zürich steht. Insgesamt bestätigt der Steuerbelastungsmonitor 2011 den Trend der Vorjahre. Gemäss dem Bericht ist der Kanton Zürich beim gewichteten Gesamtindex der Einkommenssteuer für natürliche Personen im nationalen Vergleich weiter zurückgefallen. Zurückzuführen ist dies darauf, dass mehrere andere Kantone die Steuerbelastung auf 2010 gesenkt haben, während die Staatssteuer im Kanton Zürich unverändert blieb.
Von 101,6 auf 107,8 Prozent
Im Kanton Zürich ist die Steuerbelastung des Einkommens für Steuerpflichtige mit einem Bruttoarbeitseinkommen von 50'000 bis 250'000 Franken gemäss dem Bericht im nationalen Vergleich weiterhin moderat. Unterdurchschnittlich ist die Attraktivität Zürichs hingegen für kleine Einkommen. Als ungünstig und überdurchschnittlich taxiert der Bericht aufgrund der starken Progression auch die Belastung der sehr hohen Einkommen. So liegt die Stadt Zürich für Steuerpflichtige mit einem Bruttoarbeitseinkommen von einer Millionen Franken im Vergleich der Kantonshauptorte bei allen Tarifen weiterhin auf Rang 19.
Der gewichtete BAK-Gesamtindex der Einkommensbelastung weist für den Kanton Zürich innert zweier Jahren einen Anstieg von 98,5 über 101,6 auf 107,8 Prozent aus (Durchschnitt der Kantone: 100 Prozent). Zürich befindet sich damit nun auf Rang 15 aller Kantone und hat gegenüber den beiden Vorjahren vier und gegenüber 2006 sogar zehn Ränge verloren. Eine spürbare Verbesserung wird ab 2012 der Ausgleich der kalten Progression vor allem bei den niedrigen bis mittelhohen Einkommen bringen, während die Verbesserung bei den sehr hohen Einkommen nur geringfügig sein dürfte. Bei dieser Beurteilung ist allerdings noch nicht berücksichtigt, wie sich die steuerliche Entwicklung bis 2012 in den anderen Kantonen auf den Index auswirken wird.
Bei der Vermögenssteuer zählt Zürich bis zu 450'000 Franken zu den steuergünstigsten Kantonen, und bis zu etwa einer Million Franken bleibt die Belastung moderat. Insgesamt liegt Zürich beim gewichteten BAK-Index für die Vermögensbesteuerung weiterhin auf dem 5. Platz aller Kantone. Ab einem Vermögen von fünf Millionen Franken ist die Vermögenssteuerbelastung zwar weiterhin niedriger als in den beiden Stadtkantonen Basel und Genf, aber höher als in sämtlichen Nachbarkantonen.
Bei der Unternehmensbesteuerung ist Zürich im internationalen Vergleich insbesondere gegenüber Westeuropa weiterhin gut positioniert. Innerhalb der Schweiz liegt die Stadt Zürich im Vergleich der Kantonshauptorte aber auf dem 19. Platz und hat damit gegenüber 2007 vier Ränge verloren.
Pauschalsteuer-Abschaffung: 55 Steuerpflichtige zahlen mehr, 47 weniger
Zusammen mit dem Steuermonitor hat die Finanzdirektion erstmals auch eine vorläufige Zwischenbilanz der steuerlichen Auswirkungen der Abschaffung der Pauschalbesteuerung gezogen. Weil diese Besteuerung für nicht berufstätige ausländische Steuerpflichtige im Kanton Zürich auf Grund einer Volksinitiative ab 2010 nicht mehr angewendet werden kann, haben 97 der 201 betroffenen Steuerpflichtigen ihren Wohnsitz ins Ausland oder in andere Kantone verlegt, 2 sind verstorben. Damit mussten sich 102 früher pauschal besteuerte Steuerpflichtige neu ordentlich besteuern lassen. Der Wegzug hat gemäss einer Erhebung des kantonalen Steueramtes im Vergleich der Jahre 2008 und 2010 bei Kanton und Gemeinden zu einem Einnahmenausfall von total 12,2 Millionen Franken geführt. Gleichzeitig hat die ordentliche Einschätzung der weiterhin im Kanton Zürich wohnhaften früheren Pauschalbesteuerten Mehreinnahmen von insgesamt 13,8 Millionen Franken ergeben, wobei 55 mehr und 47 weniger Steuern als bisher abliefern. Unter dem Strich hielten sich die Mehr- und Mindereinnahmen gemäss den provisorischen Zahlen des Steueramtes für 2010 somit etwa die Waage - dies allerdings nur dank den Steuern einer einzigen Person in der Höhe von mehreren Millionen Franken. Diese hat den Kanton Zürich in der Zwischenzeit ebenfalls verlassen.
(Medienmitteilung der Finanzdirektion)
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