Zukunftstag 2011: Talente entdecken und entfalten
Medienmitteilung 02.11.2011
Der Nationale Zukunftstag am 10. November 2011 öffnet Perspektiven - für unbekannte Berufe und für unkonventionelle Rollenmuster. Der Sensibilisierungstag steht unter dem Motto «Seitenwechsel für Mädchen und Jungs» und wird in diesem Jahr zum elften Mal durchgeführt. Die Palette der Angebote wird immer grösser.
In der Schweiz besteht ein grosser Fachkräftemangel im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie. Auch im Ingenieurwesen, in der Mathematik, Naturwissenschaften, der Technik sowie im Gesundheitswesen und der Bildung ist das Personalreservoir knapp. Dies obwohl junge Menschen in der Schweiz über immer bessere Ausbildungen verfügen. Bereits heute klagt jedes fünfte Unternehmen über einen Mangel an qualifizierten Fachkräften und bekundet grosse Schwierig-keiten bei deren Rekrutierung. Gleichzeitig beteuern immer mehr junge Männer, mehr Zeit für Kinder haben zu wollen.
Gemäss einer Befragung von über 1000 Männern, welche Pro Familia im Auftrag des Departementes des Innern des Kantons St. Gallen dieses Jahr durchgeführt hat, wünschen sich 85 Prozent der Männer, dass ihnen am Arbeitsplatz ähnliche Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie zur Verfügung stehen, wie heute bereits vieler Orts den Frauen angeboten werden. Neun von zehn Männern würden ihre Arbeitszeit reduzieren wollen, und dies auf allen Hierarchiestufen.
Der Nationale Zukunftstag leistet einen Beitrag um starre Vorstellungen von weiblichen und männlichen Aufgaben aufzuweichen, den Talenten junger Frauen und Männern auf die Sprünge zu helfen und so den Fachkräftemangel zu entschärfen. Er zeigt auf, dass Frauen genauso gute Elektroingenieurinnen sind, wie Männer Krankenpfleger oder Kinderbetreuer. Denn noch immer beschränken sich Mädchen und Jungen bei der Berufswahl auf wenige geschlechtstypische Berufe. Dieses eingeengte Blickfeld verhindert, dass junge Menschen ihre Talente entfalten können.
Mädchen und Jungen sind am Zukunftstag eingeladen, ungewohnte Arbeitsbereiche zu erkunden. Sie begleiten ihren Vater, ihre Mutter oder eine andere erwachsene Bezugsperson an die Arbeit und entdecken ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Das Ziel des Zukunftstags ist es, Mädchen und Jungen möglichst früh für eine offene Berufswahl und die Vielfalt möglicher Lebensentwürfe zu sensibilisieren. Nebst dem klassischen Seitenwechsel gibt es für Mädchen und Jungen attraktive Zusatzprojekte, die von Unternehmen und Institutionen durchgeführt werden. Unter dem
Titel «Mädchen-bauen-los!» können Mädchen dieses Jahr im Rahmen eines Pilotprojektes die Vielfalt der Bauberufe kennenlernen. Nach einer Einführung, wo Tätigkeiten von der Planung bis zur Ausführung präsentiert werden, sind die Schülerinnen zu Gast in einem Ausbildungszentrum und können dort ihre Kreativität und ihr praktisches Geschick unter Beweis stellen. Neben den Angeboten «Mädchen-Technik-los!» und «Mädchen-Informatik-los!», wo Mädchen einen Tag mit Ingenieurinnen oder Informatikerinnen verbringen, werden damit insbesondere Schülerinnen angesprochen, die gerne praktisch arbeiten.
Für die Knaben stehen die Zusatzprojekte «Ein Tag als Profibetreuer» und neu in diesem Jahr das Pilotprojekt «Abenteuer Schule geben» zur Auswahl: am Vormittag entdecken sie an einer Pädagogischen Hochschule den Lehrberuf, am Nachmittag erleben sie, was es heisst, selber als Lehrer vor einer Primarklasse zu stehen.
Auch in der Schule bietet der Nationale Zukunftstag die Möglichkeit, Themen wie Berufswahl und Lebensplanung anzusprechen. Immer mehr Schulen entwickeln schulhausinterne Zukunfstagskonzepte, die für die verschiedenen Schulstufen unterschiedliche Schwerpunkte vorsehen.
Informationen und Material
Unter www.nationalerzukunftstag.ch finden Mädchen, Knaben, Lehrpersonen, Eltern und Betriebe Informationen, Unterrichtsmaterial und einen Leitfaden für Schulen rund um den Sensibilisierungstag am 10. November. Neu steht ein Leitfaden mit Tipps und Ideen zur Umsetzung des Projekttages in Betrieben zur Verfügung.
Die Zusatzprojekte erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Baukader Schweiz, der Schweizerischen Vereinigung der Ingenieurinnen (svin), IngCH Engineers Shape our Future, dem Schweizerischen Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie SwissICT, dem Verband Heime und Institutionen Schweiz (CURAVIVA), dem Verband der Kindertagestätten der Schweiz (KiTaS) und der Pädagogischen Hochschule Zürich.
Der Nationale Zukunftstag ist ein Projekt der Gleichstellungsfachstellen der Kantone AR, BE, BL, FR, GE, GR, LU, OW/NW, SG, TI, ZH sowie der Stadt Bern und wird vom Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT finanziell unterstützt.
Weitere Informationen finden Sie unter www.nationalerzukunftstag.ch,
oder wenden Sie sich direkt an:
Isabelle Santamaria-Bucher, Projektleiterin,
Telefon 041 710 40 06, i.santamaria@nationalerzukunftstag.ch
Informationen zur Umsetzung der Projekte in den einzelnen Kantonen erhalten Sie bei den kantonalen Fachstellen/Kommissionen für die Gleichstellung von Frau und Mann.
Hinweis
Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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