Kanton Zürich unterstützt Weiterentwicklung der Protonentherapie zur Krebsbehandlung
Medienmitteilung 21.07.2011
Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat, für die Weiterentwicklung der Protonenstrahlentherapie 20 Millionen Franken aus dem Lotteriefonds zu bewilligen. Gemeinsam mit dem Paul Scherrer Institut (PSI) planen die Universität und das Universitätsspital Zürich den Bau und Betrieb einer zusätzlichen Behandlungseinheit am PSI. Dadurch können die klinische Forschung im Bereich der Onkologie und die medizinische Behandlung von Krebspatienten massgeblich verstärkt werden.
Die Protonenstrahlentherapie ist heute in der Schweiz für etwa ein Prozent der Strahlentherapiepatientinnen und -patienten die anerkannte Therapie. Sie kommt vor allem bei der Behandlung von Tumoren bei Kindern und Jugendlichen und für Bestrahlungen an sensiblen Stellen wie im Gehirn, dem Auge oder der Wirbelsäule zur Anwendung.
Die einzige Schweizer Protonentherapieanlage steht am Paul Scherrer Institut in Villigen (AG). Eine vom PSI entwickelte Technik erlaubt es, die Strahlendosis und -intensität äusserst genau an die meist unregelmässige Form der Tumore anzupassen und dadurch das umliegende, gesunde Gewebe besser zu schonen. Zur Weiterentwicklung dieser spezifischen Krebsbehandlungsmethode planen die Universität Zürich (UZH) und das Universitätsspital Zürich (USZ) gemeinsam mit dem PSI den Bau und den Betrieb einer zusätzlichen Behandlungseinheit. Dadurch werden die notwendigen zusätzlichen Kapazitäten für die klinische Forschung und medizinische Behandlung geschaffen. Um in der Forschung rasch weitere Fortschritte zu erzielen, muss auch die Behandlungskapazität gesteigert werden, da grundsätzlich jede Behandlung zur Vervollständigung bisheriger und zum Gewinn neuer Erkenntnisse beiträgt.
Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat, für das Vorhaben einen Förderbeitrag von 20 Millionen Franken aus dem Lotteriefonds zu bewilligen. Zur finanziellen Unterstützung von Forschungsinfrastruktur an einem Bundesinstitut, wie es das PSI darstellt, aus dem ordentlichen Staatshaushalt des Kantons besteht keine Rechtsgrundlage. Zur Finanzierung des gemeinnützigen Projekts wird deshalb der Weg über den Lotteriefonds gewählt.
Der Regierungsrat hat im März 2009 eine Gesamtstrategie Hochspezialisierte Medizin zur Stärkung des Wissens- und Forschungsplatzes Zürich festgelegt. Strategische Schwerpunktbereiche sollen gezielt gefördert und Forschung und klinische Versorgung systematisch vernetzt werden. Die Onkologie ist einer dieser Schwerpunkte. Da am PSI bereits die Grundinfrastruktur für die Protonenstrahlentherapie, zwei Behandlungseinheiten und hochqualifiziertes Know-how vorhanden sind, ist ein gemeinsames Vorgehen zweckmässig. Dies nicht zuletzt, weil der Aufbau eines eigenen neuen Protonentherapiezentrums auf dem Platz Zürich Anfangsinvestitionen von rund 200 Millionen Franken bedingen würde. Zudem ist die Protonentherapie im Rahmen des interkantonalen Konkordats zur Koordination und Konzentration der Hochspezialisierten Medizin (IVHSM) dem PSI als alleinigem Leistungserbringer zugewiesen worden.
Das gemeinsame Projekt von UZH, USZ und PSI fügt sich ideal in die Strategie des Regierungsrates und in die gesamtschweizerische HSM-Struktur ein. Es ist von nationaler und internationaler Bedeutung und wird die Position des Bildungs-, Forschungs- und Behandlungsstandortes Zürich weiter festigen.
Der Regierungsratsbeschluss wird im Verlaufe der nächsten Stunde unter www.rrb.zh.ch aufgeschaltet.
(Medienmitteilung des Regierungsrates)
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