Laut Definition des Europarates gelten Menschen als arm, «wenn ihr Einkommen und ihre Ressourcen (materieller, kultureller und sozialer Art) so ungenügend sind, dass sie verhindert sind, Lebensumstände zu haben, die in dem Land als akzeptabel gelten, in dem sie leben».

Demnach ist die Armutsgrenze relativ und muss am durchschnittlichen Lebensstandard einer Gesellschaft gemessen werden. Armut setzt sich zusammen aus materieller Unterversorgung, inakzeptablen Lebensumständen und fehlenden nicht-materiellen Ressourcen wie Bildung oder soziale Einbindung. Die subjektive Einschätzung der Situation spielt zusätzlich eine Rolle. Nur dort, wo keine Wahlmöglichkeit besteht und die persönlichen Ressourcen fehlen, um an der eigenen Situation etwas zu ändern, ist der Sozialstaat gefordert. Seine wichtigsten Instrumente zur Armutsbekämpfung sind die Sozialversicherungen, die Sozialhilfe und die Zusatzleistungen zu AHV und IV.

Armutsrechner ermöglicht Selbsteinschätzung

Der Armutsrechner erlaubt es, Armut in einem weit gefassten Verständnis zu identifizieren. Er erfasst einerseits nicht-materielle Merkmale der Lebenssituation einer Person und andererseits mit dem Sozialhilferechner die finanzielle Situation des Haushalts, in dem diese Person lebt.

Der Armutsrechner ist als Online-Fragebogen konzipiert. Er beginnt mit den Fragen zur finanziellen Situation. Anschliessend werden Fragen zu den nicht-materiellen Lebensumständen gestellt. Der Rechner verarbeitet die Antworten und leitet daraus die Armutsgefährdung ab. Als Ergebnis präsentiert er eine Grafik und eine Bedarfsrechnung. Die gemachten Angaben werden in keiner Weise weiterverwendet.

Der Armutsrechner sowie umfangreiches Datenmaterial zu den staatlichen Leistungen im Rahmen der Armutsbekämpfung sind online erhältlich auf der Website des Statistischen Amts des Kantons Zürich: www.statistik.zh.ch/armut.php.

(Medienmitteilung des Statistischen Amts)