Provisorische Ergebnisse der kantonalen Bevölkerungserhebung 2008: Erneut starkes Bevölkerungswachstum
Medienmitteilung 04.03.2009
Der Kanton Zürich zählte Ende 2008 rund 1'327’000 Einwohnerinnen und Einwohner. Damit hat die Wohnbevölkerung im Lauf des vergangenen Jahres um über 26'000 Personen zugelegt. Das Wachstum ist vor allem auf die Zuwanderung aus dem Ausland zurückzuführen. Dies zeigen die provisorischen Ergebnisse der jährlichen Bevölkerungserhebung des Statistischen Amts des Kantons Zürich.
Ende 2008 lebten 1'326'775 Personen im Kanton Zürich. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Zunahme um rund 26'000 Personen oder 2 Prozent. Damit ist die Bevölkerung ähnlich stark gewachsen wie bereits 2007. Hauptursache dafür ist ein Zuwanderungsüberschuss. Die Netto-Zuwanderung (Zuzüge minus Wegzüge) machte rund 21'000 aus, zum grössten Teil aus dem Ausland. Rund ein Sechstel des Zuwachses ging auf das Konto des Geburtenüberschusses (Geburten minus Sterbefälle).
Einwanderung aus Europa
Ein Grossteil der neu zugezogenen Ausländerinnen und Ausländer stammt aus dem europäischen Raum. 43 Prozent kamen aus Deutschland, 32 Prozent aus den übrigen EU- oder aus den EFTA-Staaten und sieben Prozent aus dem übrigen Europa. Die Deutschen bilden mit einem Anteil von 22 Prozent die mit Abstand grösste ausländische Bevölkerungsgruppe im Kanton Zürich, vor den Italienerinnen und Italienern mit 16 Prozent. An dritter Stelle stehen die serbischen Staatsangehörigen mit einem Anteil von 11 Prozent. Der Anteil der ausländischen Staatsangehörigen an der Gesamtbevölkerung betrug Ende 2008 23,2 Prozent.
Stärkste Zunahme im Glattal und im Unterland
Die Bevölkerung ist 2008 in sämtlichen Zürcher Regionen gewachsen. Prozentual am stärksten zugelegt haben das Glattal und das Unterland mit rund drei Prozent, vor dem Furttal und dem Knonaueramt mit gut zwei Prozent. Gleich dahinter folgen mit je 1,9 Prozent die Region Zürich sowie das Limmattal, welches sich erstmals seit langem wieder so weit vorne platzieren konnte. Die niedrigsten Zuwachsraten weisen das Weinland und der Pfannenstiel auf, doch auch in diesen Regionen liegen die Werte über einem Prozent. In absoluten Zahlen liegt – wie bereits im Vorjahr – die Region Zürich klar vorn, vor dem Glattal, der Region Winterthur und Umgebung, dem Unterland sowie dem Oberland.
Spitzenreiter Opfikon und Zürich
Die rege Wohnbautätigkeit und die grosse Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften haben das überdurchschnittliche Bevölkerungswachstum ermöglicht. Es ist denn auch die Bevölkerung jener Gemeinden am stärksten gewachsen, in welchen viele neue Wohnungen gebaut worden sind oder die im näheren Umfeld ein grosses Angebot an Arbeitsplätzen aufweisen. Die höchsten Wachstumsraten weisen die beiden Glattaler Gemeinden Opfikon und Fällanden mit rund neun bzw. acht Prozent aus. Dahinter folgen die vergleichsweise kleinen Gemeinden Henggart, Hirzel, Hüttikon und Hüntwangen mit sechs bis sieben Prozent Zuwachs. In absoluten Zahlen zeigt sich ein anderes Bild: Klare Spitzenreiterin ist die Stadt Zürich (+6'800), vor Winterthur (+2'000), Opfikon, Bülach und Wetzikon.
Männedorf bald die 28. Stadt des Kantons?
Die Gemeinde Männedorf ist 2008 um 291 Personen gewachsen und wies Ende Jahr eine Einwohnerzahl von 9'985 auf. Sie steht damit kurz davor, zur Stadt zu werden – zumindest aus statistischer Warte. Diejenigen 27 Zürcher Gemeinden, die diese Hürde bereits genommen haben, sind allesamt gewachsen, wenn auch unterschiedlich stark. In der Summe weisen sie eine höhere Wachstumsrate auf als die nicht-städtischen Gemeinden, nämlich 2,1 Prozent gegenüber 1,9 Prozent. Dies zeigt, dass die urbanen Zentren und Vorortsstädte wieder stärker wachsen. Am schwächsten ist das Wachstum in eher ländlichen Gebieten. Bei den 25 Gemeinden, in denen die Einwohnerzahl 2008 rückläufig war, handelt es sich mehrheitlich um eher kleine und periphere Gemeinden.
Zivilrechtliche Bevölkerung: Bei der kantonalen Bevölkerungserhebung wird die Wohnbevölkerung nach zivilrechtlichem Wohnsitzbegriff erhoben. Sie umfasst die Schweizer Staatsangehörigen sowie alle Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit mit Aufenthaltsbewilligungen über einem Jahr (Niedergelassene, Aufenthalter/innen, Kurzaufenthalter/innen mit Aufenthaltsbewilligung von über 12 Monaten). In der Zahl nicht enthalten sind Wochenaufenthalter/innen, Kurzaufenthalter/innen mit einer Aufenthaltsbewilligung von weniger als 12 Monaten und Personen aus dem Asylbereich.
Provisorische Zahlen: Die vorliegenden Bevölkerungszahlen sind provisorisch. Sie werden im Amtsblatt publiziert und nach Ablauf einer 30-tägigen Rekursfrist, etwa Mitte April 2009, definitiv.
Zuwanderung inkl. Statuswechsel: Die Zuwanderungszahlen der ausländischen Bevölkerung enthalten auch sogenannte Statuswechsel. Bei diesen handelt es sich um Personen, welche ursprünglich mit einer Kurzaufenthaltsbewilligung und Gültigkeitsdauer von weniger als einem Jahr in die Schweiz eingereist sind und in der Folge eine überjährige Aufenthaltsbewilligung erhalten und somit ihren aufenthaltsrechtlichen Status gewechselt haben. Aus statistischer Sicht sind diese Statuswechsel Neuzugänge zur zivilrechtlichen ausländischen Bevölkerung auf Grund von früher erfolgten Einwanderungen. 2008 machten die Statuswechsel im Kanton Zürich rund ein Viertel des migrationsbedingten Zuwachses aus.
Bevölkerungserhebung 2008, provisorische Daten. Online verfügbar auf der Website des Statistischen Amts des Kantons Zürich: www.statistik.zh.ch
(Medienmitteilung des Statistischen Amts)
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