Kunst am Bau - Wettbewerb entschieden:Technische Berufsschule Zürich erhält einen Turm

Das kantonale Hochbauamt veranstaltete einen Wettbewerb für die künstlerische Gestaltung der Dachterrasse des fünften Obergeschosses des Neubaus der Technischen Berufsschule Zürich, die als Pausenplatz genutzt wird. Zehn Künstlerinnen und Künstler wurden eingeladen, am Wettbewerb teilzunehmen. Der Vorschlag von Daniel Roth aus Deutschland, einen Turm zu bauen, wird von der Jury zur Weiterbearbeitung empfohlen.

Aus dem Wettbewerbsprogramm geht hervor, dass der künstlerische Eingriff auf der Dachterrasse mehr als nur eine Bau- bzw. Farbgestaltung sein musste. Den Themen und Inhalten der Beiträge wurden keine Grenzen gesetzt und es stand den Künstlerinnen und Künstlern frei, wie viel Dachfläche sie für ihre Arbeit beanspruchen wollten. Man machte bewusst keine Vorgaben und ermöglichte damit Kunstprojekte, die begehbar, mobil, interaktiv oder sogar spielbar sind. Ziel war es, im fünften Obergeschoss einen attraktiven Pausenplatz mit zeitgemässer Kunst zu gestalten, der auf Schülerinnen und Schüler anregend wirken sollte. Neben der Qualität der Projekte stand auch deren künstlerische Eigenständigkeit im Vordergrund.

Alle diese Wünsche und Vorgaben erfüllt das Siegerprojekt, ein 13 Meter hoher Aussichtsturm, von Daniel Roth. Der Turnhallenturm der Technischen Berufsschule Zürich reicht vom sechsten bis zum zehnten Obergeschoss. Daneben möchte Roth seinen Turm nach einer Konstruktion von Vladimir Suchow von 1899 bauen und so zwei architektonische Stile und Zeiten einander gegenüber stellen. Hintergrund und Fundament seiner Arbeit ist das Buch «Hardboiled Wonderland und das Ende der Welt» von Haruki Murakami, das ebenfalls mit der Konkurrenz zweier Welten spielt.

Im Turm gelangt man über eine Wendeltreppe und eine Leiter auf die mit Glasscheiben geschützte Plattform. Die rätselhafte Vitrine in diesem Raum verweist bei sorgfältiger Betrachtung auf die Bibliotheksnummer des Buches von Murakami, womit der Einstieg in eine andere Welt beginnen kann.

Im Sommer sollen Kiwipflanzen den Turm begrünen. Im Winter bleibt die filigrane Holzkonstruktion sichtbar. Daniel Roth arbeitet mit klaren Formen und baut mit dem Aussichtsturm auf der Terrasse einen stimmungsvollen Raum, der durch seine Grosszügigkeit beeindruckt. Sein Entwurf wurde von der Jury als elegantes Projekt von grosser Präzision und Poesie gewürdigt, das die Betrachterinnen und Betrachter verzaubern kann. Vielleicht wird der Turm zu einem neuen Wahrzeichen – das formale Potenzial dazu wäre vorhanden.

Hinweis:
Die eingereichten Beiträge werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und sind vom 15. bis 20. August 2003, von 10 bis 12 Uhr, im Vestibül im 1. Obergeschoss der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich HGKZ an der Ausstellungstrasse 60 in Zürich zu sehen.

Folgende Künstlerinnen und Künstler wurden eingeladen, einen Vorschlag für die künstlerische Gestaltung des Pausenplatzes auf dem Dachgeschoss der Technischen Berufsschule Zürich einzureichen:

  • Sabina Baumann 
  • Ganzblum: Haimo Ganz, Martin Blum
  • Anders Guggisberg, Andres Lutz
  • Daniel Robert Hunziker 
  • Sabina Lang, Daniel Baumann
  • Reto Leibundgut 
  • Erika Maack 
  • Daniel Roth 
  • Gerda Steiner, Jörg Lenzlinger
  • Theres Wäckerlin, Agatha Zobrist

Die Jury setzte sich wie folgt zusammen:

  • Stefan Bitterli, Kantonsbaumeister, Hochbauamt Kanton Zürich (Vorsitz)
  • Matthias Escher, Amtschef, Mittelschul- und Berufsbildungsamt
  • Muda Mathis, Künstlerin/Dozentin, Basel
  • Claudia Müller, Künstlerin/Dozentin, Basel
  • Ernst Pfister, Rektor, Technische Berufsschule Zürich
  • Matthias Roth, Architekt, Stücheli Architekten
  • Madeleine Schuppli, Direktorin, Kunstmuseum Thun
  • Markus Schwander, Künstler/Dozent, Basel

(Medienmitteilung der Baudirektion)

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