2002 war erneut ein sehr warmes Jahr

Die anhaltende Hitzewelle ist derzeit in aller Munde. Eine kürzlich vom Statistischen Amt veröffentlichte Studie analysiert die Wetterdaten von MeteoSchweiz für das vergangene Jahr. Sie zeigt: Elf der zwölf Monate des Jahres 2002 waren im Kanton Zürich, gemessen am langjährigen Mittel, zu warm.

Die Neunzigerjahre waren das wärmste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Dass sich der Trend zu höheren Durchschnittstemperaturen auch im neuen Jahrtausend ungebrochen fortsetzt, zeigen die Meteodaten für das Jahr 2002. Zum sechsten Mal in Folge lag die Jahrestemperatur im Kanton Zürich um mehr als ein Grad über dem langjährigen Mittel.

Heisser Juni

Im Jahresverlauf war es im Kanton Zürich während elf Monaten zu warm. Besonders zu Jahresbeginn sowie am Jahresende herrschten aussergewöhnlich milde Temperaturen. Der wärmste Monat war nicht wie üblich der Juli, sondern für einmal der Juni, dem eine zehntägige Hitzewelle Temperaturen bis 34 Grad beschert hatte. Für die Jahreszeit zu kühl war einzig der September. Mit einer Mitteltemperatur von 13 Grad lag er um rund ein Grad unter dem Erfahrungswert.

Verregneter Herbst

2002 war nicht nur ein warmes, sondern auch ein nasses Jahr. An allen Zürcher Messstationen wurden Niederschlagsmengen registriert, die zum Teil deutlich über dem langjährigen Mittel liegen. Nach einer eher trockenen ersten Jahreshälfte waren insbesondere die Herbstmonate September, Oktober und November verregnet. Allerdings verteilten sich die Niederschläge auf mehrere längere Regenperioden, so dass es kaum zu Überschwemmungen kam. Trotz der häufigen und intensiven Niederschläge war das Jahr 2002 überdurchschnittlich sonnig. Besonders von der Sonne verwöhnt waren die Monate Januar, März, April und Juni. In der zweiten Jahreshälfte war dann der Himmel oft bedeckt und die Sonnenscheindauer blieb – ausser im Oktober – unter dem langjährigen Mittel.

Wärmer und feuchter

In jüngster Vergangenheit, etwa seit 1990, zeigt sich eine ungewöhnliche Häufung von warmen Jahren. Von den 120 Monaten der letzten zehn Jahre waren im Kanton Zürich deren 42 um zwei oder mehr Grad zu warm. Diesen stehen lediglich vier Monate gegenüber, die um mindestens zwei Grad zu kalt waren. Ausserdem können drei der letzten vier Jahre als ausgesprochen niederschlagsreich bezeichnet werden.

Folge der Erderwärmung?

Sind dies Anzeichen des Klimawandels, der gemäss Modellrechnungen neben steigenden Temperaturen vermutlich auch vermehrte Niederschläge bringen würde? Vergleicht man die von MeteoSchweiz bis vor kurzem verwendeten Normwerte der Jahre 1931 bis 1960 mit den aktuellen Referenzwerten aus der Periode 1961 bis 1990, so zeigt sich, dass die Temperatur im Jahresdurchschnitt praktisch konstant blieb. Hingegen hat sich der typische Jahresgang der Temperatur verändert: Die Herbst- und Wintermonate fielen in der neuen Referenzperiode um bis zu 1,5 Grad wärmer aus, während die Frühlings- und Frühsommermonate um rund ein Grad kühler wurden. Falls jedoch die seit 1990 beobachtete Serie warmer Jahre, die sich noch nicht in den Referenzwerten niedergeschlagen hat, auch in Zukunft anhält, wird die im Kanton Zürich herrschende Jahresmitteltemperatur steigen.

Die Studie «Das Wetter im Jahr 2002: Sehr warm und sonnig trotz viel Regen» ist in der Reihe «statistik.info» erschienen und online auf der Website des Statistischen Amts des Kantons Zürich verfügbar: www.statistik.zh.ch/statistik.info/pdf/2003_17.pdf

(Medienmitteilung des Statistischen Amts)

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