Baden-Württemberg und Zürich: Fortsetzung der wirtschaftspolitischen Zusammenarbeit
Medienmitteilung 20.03.2003
Im Rahmen der wirtschaftspolitischen Zusammenarbeit zwischen Baden-Württemberg und dem Kanton Zürich fand heute in Zürich das zweite Unternehmensforum statt. Rund 200 Unternehmerinnen und Unternehmer informierten sich über die Investitions- und Kooperationsmöglichkeiten des Standortes im deutschen Südwesten. Der baden-württembergische Wirtschaftsminister Dr. Walter Döring und der Zürcher Volkswirtschaftsdirektor Dr. Ruedi Jeker zeichneten die nächsten Schritte der wirtschaftlichen Zusammenarbeit auf.
Das Unternehmensforum geht auf die Initiative der beiden Wirtschaftsminister zurück. Nachdem im letzten Jahr eine Standortpräsentation Zürichs in Stuttgart stattfand, präsentierte sich dieses Jahr das Land Baden-Württemberg in Zürich. Die von den beiden Standortmarketing-Gesellschaften GWZ (Gesellschaft für internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit) und GZA (Greater Zurich Area) organisierte Veranstaltung war nach Ansicht der beiden Minister ein voller Erfolg.
Ökonomische Verflechtung beider Regionen
Wie eng die ökonomische Verflechtung beider Regionen ist, lässt sich schon allein daran ablesen, dass die Schweiz nach den Niederlanden den zweiten Rang ausländischer Investitionen in Baden-Württemberg einnimmt. Ausserdem haben ein Drittel aller Unternehmen in Baden-Württemberg mit ausländischer Kapitalbeteiligung ihren Sitz in der Schweiz. Damit ist die Schweiz der wichtigste Partner baden-württembergischer Unternehmen. Regierungsrat Jeker wertete dies als Beleg dafür, dass Baden-Württemberg nicht nur wegen der räumlichen Nähe als Standort im europäischen Binnenmarkt von grossem Interesse ist. Über 22’000 Schweizer Bürgerinnen und Bürger leben derzeit in Baden-Württemberg. Daneben gibt es rund 50’000 Pendlerinnen und Pendler, die jeden Tag in die Schweiz fahren.
Im Gespräch über den Stand der bisher erreichten wirtschaftlichen Zusammenarbeit zeigten sich Döring und Jeker ausgesprochen zufrieden mit der Entwicklung. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2002 stammte rund ein Viertel der Importe aus Deutschland in die Schweiz aus Baden-Württemberg. Umgekehrt gingen 36 Prozent der Deutschland-Exporte der Schweiz nach Baden-Württemberg. Dabei sind vor allem chemische Erzeugnisse, Maschinen und Kraftfahrzeuge gehandelt worden. Die Schweiz liegt sowohl bei den Einfuhren wie den Exporten auf Platz fünf der wichtigsten Handelspartner Baden-Württembergs. Im Unterschied zu einigen anderen Regionen sind hier weiterhin positive Zuwachszahlen zu beobachten.
Kooperation im Bereich Biotechnologie und Life Sciences
Baden-Württemberg und der Kanton Zürich engagieren sich dafür, dass Unternehmen beidseits der Grenzen im Bereich der Biotechnologie und der so genannten Life Sciences noch enger kooperieren. Im Anschluss an das Unternehmensforum findet hierzu in Zürich ein erster Workshop unter der Leitung der neuen Landesgesellschaft BioPro Baden-Württemberg statt. Im nächsten Jahr ist eine weitere Veranstaltung mit Unternehmen und Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik geplant.
Politisch noch enger zusammengerückt
Ein weiteres Thema waren die bilateralen Abkommen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union. Die Schweiz und die EU sind durch die sieben bilateralen Abkommen politisch noch enger zusammengerückt. Von besonderer Bedeutung ist hier die Freizügigkeit im Personenverkehr. Insbesondere auch auf den Gebieten Forschung, öffentliches Beschaffungswesen, Landwirtschaft und Abbau technischer Handelshemmnisse wurden gute Voraussetzungen für eine intensive unternehmerische Zusammenarbeit geschaffen. Die beiden Minister zeigten sich überzeugt, dass mit diesen Vereinbarungen bestehende Beschränkungen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit weiter abgebaut werden.
Beliebte Tourismus-Region
Die vereinbarte Zusammenarbeit im Standortmarketing trägt noch weitere Früchte. So präsentierten Wirtschaftsminister Döring und Vertreter der Tourismusbranche am Vorabend des Unternehmensforums vor Fachleuten den Tourismus im Land Baden-Württemberg. Die Entwicklung des Fremdenverkehrs von der Schweiz nach Baden-Württemberg sei bisher äusserst positiv verlaufen. Bei den Übernachtungen etwa konnten zweistellige Zuwachszahlen registriert werden. Es sei das erklärte Ziel Baden-Württembergs, so der Wirtschaftsminister, die Zahl von derzeit jährlich 300’000 Übernachtungen von Schweizer Bürgern weiterhin deutlich zu steigern.
Beide Minister waren sich einig, dass sich die Unternehmensforen bewähren und daher weitergeführt werden sollten. Sie kamen überein, ein weiteres Forum im kommenden Jahr in Baden-Württemberg zu veranstalten. Darüber hinaus vereinbarten Döring und Jeker ergänzende Veranstaltungen. So ist noch im Spätherbst 2003 eine Informationsveranstaltung zum Thema Unternehmensnachfolge geplant.
(Gemeinsame Medienmitteilung des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg und der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich)
Hinweis
Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
Bei Fragen zu dieser Meldung wenden Sie sich bitte an den unten aufgeführten Kontakt.