Das Wetter im Jahr 2001 - niederschlagsreich und sehr warm

Acht der zwölf Monate des Jahres 2001 waren im Kanton Zürich, gemessen am langjährigen Mittel, zu warm. Dies zeigen die Wetterdaten von MeteoSchweiz, die das Statistische Amt des Kantons Zürich in einer soeben veröffentlichten Analyse auf regionaler Ebene ausgewertet hat.

Die Neunzigerjahre bildeten das wärmste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Dass sich der Trend zu höheren Durchschnittstemperaturen auch im neuen Jahrtausend ungebrochen fortsetzt, zeigen die Meteodaten für das Jahr 2001. Zum fünften Mal in Folge lag die Jahrestemperatur im Kanton Zürich um mehr als ein Grad über dem langjährigen Mittel.

Wärmster Oktober seit Messbeginn

Im Jahresverlauf war es im Kanton Zürich während acht Monaten zu warm. Namentlich im Oktober 2001 herrschte aussergewöhnlich mildes Wetter, die durchschnittliche Temperatur lag – je nach Messstation – um drei bis vier Grad über dem Normwert. Dies bedeutet Rekord: Es handelt sich um den wärmsten Oktober seit Beginn der Messungen im Jahr 1864. Auch die Wintermonate Januar und Februar gehörten zu den wärmsten, die je registriert wurden. Auf der anderen Seite war der September 2001 ausserordentlich kalt. Mit einer Durchschnittstemperatur, die das langjährige Mittel um gut zwei Grad unterbot, war er so kühl wie seit 1972 nicht mehr.

Sehr nass und dennoch sonnig

Das Jahr 2001 war ein sehr nasses Jahr. An allen Zürcher Messstationen wurden Niederschlagsmengen registriert, die zum Teil deutlich über den Normwerten lagen. Vielerorts erreichten die Jahressummen beinahe die extrem hohen Werte des Jahres 1999. Am feuchtesten war der März, die Regenmengen betrugen zum Teil das Drei- oder Vierfache des langjährigen Mittels. Allerdings verteilten sich die Niederschläge regelmässig über den ganzen Monat, so dass es nicht zu grösseren Überschwemmungen kam. Trotz der häufigen und intensiven Niederschläge war das Jahr 2001 überdurchschnittlich sonnig. Besonders von der Sonne verwöhnt war dabei die Region des oberen Zürichsees: Hier lag die Sonnenscheindauer um bis zu elf Prozent über dem langjährigen Mittel.

Vorboten des Klimawandels?

Enthalten die Wetterdaten der letzten Jahre Hinweise auf den angekündigten Klimawandel, der neben steigenden Temperaturen vermutlich auch vermehrte Niederschläge bringen würde? Für eine eindeutige Antwort ist es noch zu früh. Vergleicht man die von MeteoSchweiz bis vor kurzem verwendeten Normwerte der Jahre 1931 bis 1960 mit den heute aktuellen Referenzwerten aus der Periode 1961 bis 1990, so zeigt sich, dass die Temperatur im Jahresdurchschnitt praktisch konstant blieb. Hingegen scheinen sich die Temperaturschwankungen im Verlauf des Jahres gewandelt zu haben: Die Herbst- und Wintermonate fielen in der neuen Referenzperiode um bis zu 1,5 Grad wärmer aus, während die Frühlings- und Frühsommermonate um rund ein Grad kühler wurden. Falls jedoch die seit 1990 beobachtete Serie ausgesprochen warmer Jahre, die sich noch nicht in den Referenzwerten niedergeschlagen hat, auch in den kommenden Jahren anhält, wird die im Kanton Zürich herrschende Jahresmitteltemperatur langfristig steigen.

Die Studie «Das Wetter im Jahr 2001: Sehr viel Niederschlag und wiederum sehr warm» ist in der Reihe «statistik.info» erschienen und online auf der Website des Statistischen Amts verfügbar: www.statistik.zh.ch/statistik.info/pdf/2002_14.pdf

(Medienmitteilung des Statistischen Amts)

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