Kanton stärkt die Pflegeausbildung
Am 28. November 2021 haben Volk und Stände der eidgenössischen Volksinitiative «Für eine starke Pflege (Pflegeinitiative)» zugestimmt. Die Umsetzung der Pflegeinitiative erfolgt in zwei Etappen. Gestartet wurde mit einer Ausbildungsoffensive, damit in Zukunft genügend diplomierte Pflegefachpersonen zur Verfügung stehen. In der zweiten Etappe stehen Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten im Zentrum.
Ausbildungsoffensive
Mit einer umfangreichen Ausbildungsoffensive will der Kanton sicherstellen, dass künftig genügend diplomierte Pflegefachpersonen zur Verfügung stehen. Der Kanton Zürich wird in den kommenden acht Jahren rund 100 Millionen Franken investieren, um die Ausbildung im Pflegebereich zu stärken. Zusätzlich leistet der Bund Beiträge in maximal gleicher Höhe. Durch umfassende Massnahmen für Studierende, Ausbildungsbetriebe und die Unterstützung der Bildungseinrichtungen wird die Ausbildung von Pflegefachpersonen nachhaltig gestärkt. Diese Massnahmen leisten einen Beitrag, um die Pflegeversorgung im Kanton Zürich langfristig sicherzustellen und den steigenden Anforderungen im Gesundheitssektor gerecht zu werden.
Förderbeiträge für Studierende
Ein zentrales Ziel der Ausbildungsoffensive ist die Erhöhung der Zahl der Bildungsabschlüsse in den Bereichen Pflege an höheren Fachschulen (HF) und Fachhochschulen (FH). Um dies zu erreichen, hat der Kanton Zürich gezielte Massnahmen entwickelt. Dazu gehören unter anderem monatliche Förderbeiträge für Studierende, die eine Ausbildung im Pflegebereich absolvieren. Diese Beiträge sollen den Lebensunterhalt der Auszubildenden während ihrer Ausbildung sichern. Studierende erhalten mindestens 500 Franken pro Monat, wobei Personen über 30 Jahre 700 Franken erhalten können.
Unterstützung für Bildungseinrichtungen
Der Kanton Zürich setzt auch auf eine starke Partnerschaft mit den Bildungseinrichtungen. So können höhere Fachschulen durch Staatsbeiträge unterstützt werden, um ihre Ausbildungsmassnahmen zu verstärken. Diese Massnahmen umfassen beispielsweise die Bekanntmachung von Bildungsangeboten und die Durchführung von vorbereitenden Kursen.
Förderung der praktischen Ausbildung
Neben der finanziellen Unterstützung für die Studierenden und Bildungsinstitutionen spielt auch die praktische Ausbildung eine zentrale Rolle in der Ausbildungsoffensive. Spitäler, Heime und Spitex-Organisationen, die Pflegefachpersonen ausbilden, erhalten neu Beiträge für die erbrachten Leistungen in der praktischen Ausbildung. Der Kanton vergütet jährlich rund 250 Franken pro Ausbildungswoche für Pflege HF und FH. Zudem gibt es für Spitäler, die ihre Ausbildungsziele übertreffen, einen zusätzlichen Zuschuss von 250 Franken pro Woche. Diese Förderung soll die Qualität und den Umfang der praktischen Ausbildung verbessern und den Institutionen ermöglichen, noch mehr Ausbildungsplätze anzubieten.
Investitionen in die Praxis – Förderung innovativer Ausbildungsprojekte
Ein weiteres Highlight der Ausbildungsoffensive ist die Investition der Gesundheitsdirektion in innovative Ausbildungsprojekte. Im Rahmen der Pflegeinitiative wurden acht zukunftsweisende Projekte ausgewählt, die in den Jahren 2024 und 2025 mit insgesamt 750 000 Franken gefördert werden. Diese Projekte zeichnen sich nicht nur durch ihre Innovationskraft aus, sondern haben auch das Potenzial, die praktische Ausbildung der Pflegefachpersonen im Kanton Zürich massgeblich zu beeinflussen. Die Projekte umfassen ein breites Spektrum von Innovationen, darunter der Einsatz von Virtual Reality, interaktive Nachwuchskampagnen und neue Lernmethoden im Praxisalltag. Besonders hervorzuheben ist beispielsweise dieAusbildungsstation des Stadtspitals Zürich, die sich durch eine praxisorientierte Herangehensweise auszeichnet, sowie das Netzwerk im Zürcher Oberland, das den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen fördert.
Regierungsrätin Natalie Rickli, Vorsteherin der Gesundheitsdirektion, betont die Bedeutung dieser Projekte für die Zukunft der Pflegeversorgung:
«Diese Projekte zeigen, wie engagiert und kreativ die Institutionen und Verbände ihren Nachwuchs im Bereich der Pflege ausbilden. Wir investieren damit nicht nur in die Ausbildung, sondern in die Zukunft der Pflegeversorgung.»
Ausgeschriebene Stellen in der Schweiz
Die Grafik zeigt, dass die Anzahl ausgeschriebener Stellen für Pflegepersonal auf Tertiärstufe seit 2018, abgesehen von einem Rückgang 2019, stetig zunimmt. Dies spiegelt den steigenden Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal.
Nationales Monitoring Pflegepersonal
Das Nationale Monitoring Pflegepersonal stellt Daten zusammen, um die Situation des Pflegepersonals in den verschiedenen Tätigkeitsbereichen in der Schweiz abzubilden. Mit regelmässigen Aktualisierungen ist es ein wichtiges Instrument zur Evaluation der Massnahmen, die im Rahmen der Umsetzung der Pflegeinitiative (Art. 117b BV) ergriffen werden.
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Gesundheitsdirektion – Amt für Gesundheit