Wirtschaftsmonitoring September 2025: Steigende Einkommen im Kanton Zürich

Erwerbstätige Zürcherinnen und Zürcher verdienen heute um die Teuerung bereinigt im Durchschnitt 15 100 Franken pro Jahr mehr als noch vor 30 Jahren. Zugenommen haben die Einkommen über alle Einkommensstufen hinweg. Grund dafür sind die gestiegenen Stundenlöhne und die gewachsene Arbeitsmarktpartizipation. Insgesamt liegen die Zürcher Einkommen durchschnittlich ein Fünftel über den Gesamtschweizer Einkommen.

Einkommen im Kanton Zürich steigen auf breiter Front – bei Frauen stärker als bei Männern

Die jährlichen Arbeitseinkommen der Zürcher Erwerbstätigen sind zwischen 1990 und 2021 inflationsbereinigt um durchschnittlich 21 % gestiegen. Die Einkommen sind gestiegen, weil die Arbeitsmarktbeteiligung zugenommen hat – namentlich bei den Frauen – und weil die Stundenlöhne infolge von Produktivitätsfortschritten gewachsen sind. Zweiteres fiel insgesamt stärker ins Gewicht. Ein grosser Unterschied in der Einkommensentwicklung besteht nach Geschlechtern. Die Frauen konnten in den letzten 30 Jahren ein viel höheres Einkommenswachstum verzeichnen als die Männer. Das liegt unter anderem daran, dass Frauen heute stärker am Arbeitsmarkt teilnehmen, während die Erwerbsquote in Vollzeitäquivalenten der Männer leicht gesunken ist. Im Durchschnitt erzielen zugewanderte ähnlich hohe Einkommen wie in der Schweiz geborene Zürcherinnen und Zürcher. Sie haben in den letzten Jahren stark aufgeholt. Bei den höchsten 10 % der Einkommen haben sie die hier geborenen sogar überholt.

Zürcher Wirtschaftsmonitoring September 2025

Zürcher Wirtschaftsmonitoring September 2025
Zürcher Wirtschaftsmonitoring September 2025
Herausgeber/in
Amt für Wirtschaft, Kanton Zürich
Autor/in
Fachstelle Wirtschaftspolitik

Die wichtigsten Ergebnisse

Die Einkommen sind gestiegen – und zwar über alle Einkommensstufen hinweg

Der Blick aufs grosse Ganze zeigt: Die Einkommen der Zürcher Erwerbsbevölkerung (18-Jährige bis zum Erreichen des Rentenalters) sind in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Betrachtet man nur die Erwerbstätigen sind die Einkommen um durchschnittlich 15 100 Franken bzw. 21 % gewachsen. Die Grenze, um zu den tiefsten Einkommen (unterste 10 Prozent) zu gehören, ist stärker gestiegen als die Grenze, um zu den höchsten Einkommen (oberste 10 Prozent) zu gehören. 

Alle analysierten Einkommensstufen haben sich seit 1990 erhöht, wenn auch in unterschiedlichem Ausmass. Im Jahr 1990 musste man z.B. mindestens 129 800 CHF verdienen, um zu den 10 % mit dem höchsten Einkommen zu gehören. Im Jahr 2021 waren es 26 500 CHF mehr. Das ist ein Fünftel mehr. 

Die Grafik zeigt die Entwicklung der Einkommen im Kanton Zürich von 1990 bis 2021, getrennt nach im Inland (Schweiz) und im Ausland geborener Erwerbsbevölkerung, sowie aufgeschlüsselt nach Einkommensgruppen (Median, oberste 25 % und oberste 10 %). •	Median: In der Schweiz Geborenen erzielten 2021 ein Einkommen von CHF 65’800, Zugewanderte CHF 58'300. •	Oberste 25 %: 2021 lag das Einkommen der in der Schweiz geborenen Erwerbsbevölkerung bei CHF 101’800, das der im Ausland geborenen bei CHF 95’900. •	Oberste 10 %: Hier lagen Zugewanderte mit CHF 151’700 leicht vor den in der Schweiz Geborenen mit CHF 146’800. Insgesamt zeigt sich: Personen, die in der Schweiz geboren sind, verdienen im Median und in den oberen Einkommensgruppen (bis 25 %) mehr als Zugewanderte, während Zugewanderte bei den obersten 10 % der Einkommen leicht darüber liegen. Die Daten stammen von den folgenden Quellen: KOF (Konjunkturforschungsstelle, ETH Zürich).
Steigende Einkommen bei im Ausland geborener Erwerbsbevölkerung.

Die Einkommenslücke zwischen den Geschlechtern hat sich verkleinert, aber nicht geschlossen

Die Frauen konnten in den letzten 30 Jahren ein viel höheres Einkommenswachstum verzeichnen als die Männer (im Durchschnitt 52 % gegenüber 3 %). Das liegt unter anderem daran, dass sich die Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen und Männern unterschiedlich entwickelt hat: Während die Erwerbsquote in Vollzeitäquivalenten der Frauen um 17% auf 65% gestiegen ist, gab es bei den Männern einen Rückgang um 7% auf 88%. Betrachtet man nur die Erwerbstätigen, verzeichnen beide Geschlechter ein deutliches Einkommenswachstum. 

Die Einkommensschere zwischen den Geschlechtern hat über die Jahre deutlich abgenommen. Allerdings hat sie sich nicht geschlossen. Am grössten ist sie mit 49 % bei den über 55-Jährigen. Keine Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern gibt es bei der jüngsten Altersgruppe (18–25-Jährige).

Die Grafik zeigt das Einkommenswachstum von Männern und Frauen im Kanton Zürich zwischen 1990 und 2021, getrennt nach der gesamten Erwerbsbevölkerung und den ausschließlich Erwerbstätigen. Betrachten wir die gesamte Erwerbsbevölkerung: Bei den Männern stieg das durchschnittliche Einkommen nur geringfügig um +3 %. Dabei stiegen vor allem die obersten 10 % der Einkommen (um + 12 %) und die obersten 25 % der Einkommen (um +7 %).  Der Median und die unteren Einkommen gingen dagegen zurück. Im Gegensatz dazu legten die Frauen in allen Einkommensstufen deutlich zu: Der Durchschnitt stieg um +52 %, die obersten 10 % der Einkommen um +42 % und die obersten 25 % der Einkommen um +36 %.  Betrachten wir die Erwerbstätigen Erwerbsbevölkerung: Bei den erwerbstätigen Männern war das Einkommenswachstum höher und betrug im Durchschnitt +12 %. Die obersten 10% der Einkommen wuchsen um +16%, die obersten 25% der Einkommen um +12%.  Auch bei den Erwerbstätigen hatten die Frauen deutlich mehr Einkommenswachstum als die Männer: Ihr durchschnittliches Einkommen stieg um +46 %. Auf allen Einkommensstufen wuchs das Einkommen der erwerbstätigen Frauen um mindestens 35%.  Die Daten stammen von den folgenden Quellen: KOF (Konjunkturforschungsstelle, ETH Zürich).
Stärkeres Einkommenswachstum bei den Frauen

Die zugewanderte Erwerbsbevölkerung erzielt ähnlich hohe Einkommen wie die Schweizer – bei den Top-Einkommen sogar höhere

Die meisten in der Schweiz geborenen Zürcherinnen und Zürcher verdienen mehr als eine im Ausland geborene Person. Eine Ausnahme sind die höchsten Einkommen: Die Grenze, um zu den höchsten 10 % Einkommen zu gehören, war bei der im Ausland geborenen Erwerbsbevölkerung im Jahr 2021 rund 5 000 Franken höher als bei in der Schweiz geborenen Personen.

Im Jahr 1990 war es noch anders. Die in der Schweiz geborene Erwerbsbevölkerung in den obersten 10 Prozent verdiente etwa 20 000 Franken mehr als die im Ausland geborene. Seit Mitte der 2000er Jahre gab es einen starken Anstieg bei den Einkommen der im Ausland geborenen Erwerbsbevölkerung.

Ein Grund dafür ist, dass immer mehr Menschen mit guter Ausbildung in die Schweiz kommen. Die Gruppe der Zuwanderer und Zuwanderinnen hat viel öfter einen Hochschulabschluss als die Menschen, die in der Schweiz geboren wurden. 46 Prozent der Zuwanderer und Zuwanderinnen haben einen Hochschulabschluss. Bei den in der Schweiz Geborenen sind es 34 Prozent.

Die Grafik zeigt die Entwicklung der Einkommen im Kanton Zürich von 1990 bis 2021, getrennt nach im Inland (Schweiz) und im Ausland geborener Erwerbsbevölkerung, sowie aufgeschlüsselt nach Einkommensgruppen (Median, oberste 25 % und oberste 10 %). •	Median: In der Schweiz Geborenen erzielten 2021 ein Einkommen von CHF 65’800, Zugewanderte CHF 58'300. •	Oberste 25 %: 2021 lag das Einkommen der in der Schweiz geborenen Erwerbsbevölkerung bei CHF 101’800, das der im Ausland geborenen bei CHF 95’900. •	Oberste 10 %: Hier lagen Zugewanderte mit CHF 151’700 leicht vor den in der Schweiz Geborenen mit CHF 146’800. Insgesamt zeigt sich: Personen, die in der Schweiz geboren sind, verdienen im Median und in den oberen Einkommensgruppen (bis 25 %) mehr als Zugewanderte, während Zugewanderte bei den obersten 10 % der Einkommen leicht darüber liegen. Die Daten stammen von den folgenden Quellen: KOF (Konjunkturforschungsstelle, ETH Zürich).
Steigende Einkommen bei im Ausland geborener Erwerbsbevölkerung.

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