Erwerbstätige Zürcherinnen und Zürcher verdienen heute um die Teuerung bereinigt im Durchschnitt 15 100 Franken pro Jahr mehr als noch vor 30 Jahren. Zugenommen haben die Einkommen über alle Einkommensstufen hinweg. Grund dafür sind die gestiegenen Stundenlöhne und die gewachsene Arbeitsmarktpartizipation. Insgesamt liegen die Zürcher Einkommen durchschnittlich ein Fünftel über den Gesamtschweizer Einkommen.
Einkommen im Kanton Zürich steigen auf breiter Front – bei Frauen stärker als bei Männern
Die jährlichen Arbeitseinkommen der Zürcher Erwerbstätigen sind zwischen 1990 und 2021 inflationsbereinigt um durchschnittlich 21 % gestiegen. Die Einkommen sind gestiegen, weil die Arbeitsmarktbeteiligung zugenommen hat – namentlich bei den Frauen – und weil die Stundenlöhne infolge von Produktivitätsfortschritten gewachsen sind. Zweiteres fiel insgesamt stärker ins Gewicht. Ein grosser Unterschied in der Einkommensentwicklung besteht nach Geschlechtern. Die Frauen konnten in den letzten 30 Jahren ein viel höheres Einkommenswachstum verzeichnen als die Männer. Das liegt unter anderem daran, dass Frauen heute stärker am Arbeitsmarkt teilnehmen, während die Erwerbsquote in Vollzeitäquivalenten der Männer leicht gesunken ist. Im Durchschnitt erzielen zugewanderte ähnlich hohe Einkommen wie in der Schweiz geborene Zürcherinnen und Zürcher. Sie haben in den letzten Jahren stark aufgeholt. Bei den höchsten 10 % der Einkommen haben sie die hier geborenen sogar überholt.
Die wichtigsten Ergebnisse
Die Einkommen sind gestiegen – und zwar über alle Einkommensstufen hinweg
Der Blick aufs grosse Ganze zeigt: Die Einkommen der Zürcher Erwerbsbevölkerung (18-Jährige bis zum Erreichen des Rentenalters) sind in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Betrachtet man nur die Erwerbstätigen sind die Einkommen um durchschnittlich 15 100 Franken bzw. 21 % gewachsen. Die Grenze, um zu den tiefsten Einkommen (unterste 10 Prozent) zu gehören, ist stärker gestiegen als die Grenze, um zu den höchsten Einkommen (oberste 10 Prozent) zu gehören.
Alle analysierten Einkommensstufen haben sich seit 1990 erhöht, wenn auch in unterschiedlichem Ausmass. Im Jahr 1990 musste man z.B. mindestens 129 800 CHF verdienen, um zu den 10 % mit dem höchsten Einkommen zu gehören. Im Jahr 2021 waren es 26 500 CHF mehr. Das ist ein Fünftel mehr.
Die Einkommenslücke zwischen den Geschlechtern hat sich verkleinert, aber nicht geschlossen
Die Frauen konnten in den letzten 30 Jahren ein viel höheres Einkommenswachstum verzeichnen als die Männer (im Durchschnitt 52 % gegenüber 3 %). Das liegt unter anderem daran, dass sich die Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen und Männern unterschiedlich entwickelt hat: Während die Erwerbsquote in Vollzeitäquivalenten der Frauen um 17% auf 65% gestiegen ist, gab es bei den Männern einen Rückgang um 7% auf 88%. Betrachtet man nur die Erwerbstätigen, verzeichnen beide Geschlechter ein deutliches Einkommenswachstum.
Die Einkommensschere zwischen den Geschlechtern hat über die Jahre deutlich abgenommen. Allerdings hat sie sich nicht geschlossen. Am grössten ist sie mit 49 % bei den über 55-Jährigen. Keine Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern gibt es bei der jüngsten Altersgruppe (18–25-Jährige).
Die zugewanderte Erwerbsbevölkerung erzielt ähnlich hohe Einkommen wie die Schweizer – bei den Top-Einkommen sogar höhere
Die meisten in der Schweiz geborenen Zürcherinnen und Zürcher verdienen mehr als eine im Ausland geborene Person. Eine Ausnahme sind die höchsten Einkommen: Die Grenze, um zu den höchsten 10 % Einkommen zu gehören, war bei der im Ausland geborenen Erwerbsbevölkerung im Jahr 2021 rund 5 000 Franken höher als bei in der Schweiz geborenen Personen.
Im Jahr 1990 war es noch anders. Die in der Schweiz geborene Erwerbsbevölkerung in den obersten 10 Prozent verdiente etwa 20 000 Franken mehr als die im Ausland geborene. Seit Mitte der 2000er Jahre gab es einen starken Anstieg bei den Einkommen der im Ausland geborenen Erwerbsbevölkerung.
Ein Grund dafür ist, dass immer mehr Menschen mit guter Ausbildung in die Schweiz kommen. Die Gruppe der Zuwanderer und Zuwanderinnen hat viel öfter einen Hochschulabschluss als die Menschen, die in der Schweiz geboren wurden. 46 Prozent der Zuwanderer und Zuwanderinnen haben einen Hochschulabschluss. Bei den in der Schweiz Geborenen sind es 34 Prozent.
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