Struktur & Löhne
20 Prozent aller landesweit Beschäftigten haben ihren Arbeitsplatz im Kanton Zürich, der damit der wirtschaftsstärkste Kanton der Schweiz ist. Wissensintensive Dienstleistungen prägen die Branchenlandschaft.
Inhaltsverzeichnis
Struktur
Überwiegend Dienstleistungen
Der Kanton Zürich zählte im Jahr 2018 mehr als eine Million Beschäftigte, verteilt auf rund 120'000 Betriebe. Berücksichtigt man zusätzlich den Beschäftigungsgrad, teilen sich die Zürcher Beschäftigten rund 810'000 Vollzeitstellen (sogenannte Vollzeitäquivalente VZÄ). Die hiesige Unternehmenslandschaft wird von Dienstleistungsbetrieben dominiert, die über 85% der ansässigen Betriebe ausmachen.
Beschäftigte in Vollzeitäquivalenten (VZÄ)
Für die Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten wird das Arbeitsvolumen sämtlicher Voll- und Teilzeitbeschäftigten, das normalerweise in Arbeitsstunden gemessen wird, in Vollzeitbeschäftigte umgerechnet. Das Bundesamt für Statistik schätzt diese Grösse basierend auf Lohnangaben der AHV nach Branchen und Geschlecht, ergänzt mit Informationen aus anderen Erhebungen.
Banken haben Spitzenplatz verloren
Mit Ausnahme des Baugewerbes sind die zehn beschäftigungsstärksten Branchen denn auch dem Dienstleistungssektor zuzuordnen. Die grösste Branche (gemessen an der Zahl der VZÄ) ist das Gesundheitswesen mit über 54'000 VZÄ, gefolgt vom Unterrichtswesen sowie dem Gross- und dem Detailhandel. Erst danach folgen mit weniger als 40'000 VZÄ die Finanzdienstleistungen, also die Banken, die noch vor fünf Jahren mit beinahe 50'000 VZÄ die bedeutendste Branche der Zürcher Wirtschaft darstellten.
Beschäftigungsstärkste Branchen

Staatsnahe Branchen wachsen stark
Seither haben die Finanzdienstleister über 8'000 VZÄ abgebaut – keine andere Branche hat in den letzten fünf Jahren so viele Arbeitsplätze verloren. Als einzige weitere Dienstleistungsbranche hat der Grosshandel ebenfalls einen deutlichen Beschäftigungsrückgang erlebt. Auffallend ist, dass drei der fünf stärksten Wachstumsbranchen dem staatsnahen Sektor zuzuordnen sind, was auf die wachsende und besonders auch alternde Bevölkerung zurückzuführen ist. Daneben haben jedoch auch die Dienstleistungen der Informationstechnologie stark zulegen können. Der starke Zuwachs um über 13'000 VZÄ in der Branche «Unternehmenshauptsitze und -beratung» lässt sich teilweise durch Umstrukturierungen bei den Finanzdienstleistern erklären.
Branchenentwicklung

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Die Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) liefert zentrale Informationen zur Struktur der Schweizer Wirtschaft. Sie wurde erstmals im Jahr 2011 erhoben und ersetzt die Betriebszählung (BZ), die 2008 zum letzten Mal durchgeführt wurde. Die STATENT erfasst alle Unternehmen, die verpflichtet sind, für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter AHV-Beiträge zu bezahlen. Auswertungseinheiten sind zum einen die Betriebe (Arbeitsstätten) und zum anderen die Unternehmen (ein Unternehmen kann aus mehreren Betrieben bestehen). In der STATENT werden die Beschäftigten ausgehend vom AHV-pflichtigen Lohn erhoben.
Neugründungen
7'500 neu gegründete Unternehmen pro Jahr
Neue Arbeitsplätze – und damit ein prosperierender Wirtschaftsstandort – können auf verschiedene Arten entstehen: durch das Wachstum bestehender Unternehmen, Zuzüge von Unternehmen aus anderen Kantonen oder aus dem Ausland sowie durch Neugründungen. In jüngster Vergangenheit wurden jährlich knapp 7'500 neue Unternehmen mit rund 10'000 Beschäftigten gegründet. Damit entfallen etwas weniger als 20 Prozent der landesweiten Neugründungen auf den Kanton Zürich.
Unternehmensgründungen

Zwei Drittel der Neuen überstehen kritische Phase
Beinahe die Hälfte der neu gegründeten Unternehmen hat ihren Sitz in der Stadt Zürich. Analog zur Struktur der bereits ansässigen Unternehmen sind beinahe 90 Prozent der neu gegründeten Unternehmen Dienstleister. Den Unternehmensgründungen stehen die -schliessungen gegenüber. Jungunternehmen müssen sich erst am Markt behaupten, was nicht allen gelingt. Im Kanton Zürich «überleben» jedoch mehr als zwei Drittel der neu gegründeten Unternehmen die kritischen ersten drei Jahre nach der Gründung
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Die Statistik der Unternehmensdemographie (UDEMO) erfasst nur marktwirtschaftliche Unternehmen, die tatsächlich neu entstanden sind. Eine Neugründung liegt dann vor, wenn eine neue Kombination von Produktionsfaktoren geschaffen wird und kein anderes, bereits bestehendes Unternehmen daran beteiligt ist. Aus Fusionen, Übernahmen, Spaltungen oder Restrukturierungen hervorgegangene Unternehmen werden daher nicht zu den Neugründungen gezählt. Die UDEMO wird seit 2013 in dieser Form erhoben.
Löhne
Landesweit höchster Durchschnittslohn
Anhand der Lohnstrukturerhebung (LSE), die alle zwei Jahre vom Bundesamt für Statistik (BFS) durchgeführt wird, lassen sich die Löhne der Angestellten für verschiedene Arbeitsplatzeigenschaften, Personenmerkmale sowie geografische Kriterien vergleichen. Die Zürcher Beschäftigten erzielen mit 6'970 Franken landesweit den höchsten mittleren Bruttomonatslohn (Median, standardisiert). Damit liegen sie deutlich über dem Schweizer Mittel von 6'540 Franken, wobei die Löhne im öffentlichen Sektor mit 7'900 Franken diejenigen im privaten Sektor mit 6'750 Franken klar überragen.
Je nach Branche grosse Unterschiede
Den grössten Zahltag erhalten die Beschäftigten im Finanzsektor mit rund 10'000 Franken monatlich. In den weiteren wissensintensiven Dienstleistungsbranchen wie «Information und Kommunikation», aber auch den freiberuflichen Dienstleistungen werden ebenfalls überdurchschnittliche Löhne bezahlt. Allen diesen Branchen ist gemeinsam, dass sie zahlreiche hochqualifizierte Stellen für spezialisierte Fachkräfte anbieten. Demgegenüber ist die Lohntüte von Beschäftigten in der Hotellerie und der Gastronomie nicht einmal halb so prall gefüllt wie jene im Finanzsektor. Es handelt sich um eine typische Niedriglohnbranche, wo auch viele ungelernte Beschäftigte eine Anstellung finden. Mit einem monatlichen Bruttolohn von 5'200 Franken auskommen müssen auch die Beschäftigten der «sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen», wozu zahlreiche persönliche Dienstleistungen wie Reinigung, Arbeit im Callcenter oder Stellenvermittlung zählen. In den beschäftigungsstarken Handelsbranchen liegt der mittlere Monatslohn etwas höher, bei rund 5'570 Franken.
Monatlicher Bruttolohn nach Wirtschaftsabschnitten

Ausgangspunkt für differenzierte Analysen
Auch innerhalb der Branchen sind die Lohnunterschiede gross. Die individuellen Löhne werden besonders von der Ausbildung der Beschäftigten, ihrer beruflichen Stellung (Hierarchiestufe) und dem Anforderungsniveau der Stelle bestimmt. Die Lohnstrukturerhebung erlaubt es, die ausbezahlten Löhne sehr differenziert zu analysieren, und bildet daher auch die Datenbasis zur Analyse von Lohnungleichheiten zwischen Mann und Frau auf dem Schweizer Arbeitsmarkt
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Die schweizerische Lohnstrukturerhebung (LSE) ist eine schriftliche Befragung, die alle zwei Jahre bei den Unternehmen in der Schweiz durchgeführt wird. Sie erlaubt eine regelmässig wiederholte Beschreibung der Lohnstruktur in allen Branchen des sekundären und des tertiären Sektors anhand von repräsentativen Daten. Sie erfasst nicht nur Branche und Grösse der Unternehmen, sondern auch die einzelnen Merkmale der Beschäftigten und der Arbeitsplätze.
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Weiterführende Informationen
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