Struktur & Löhne

20 Prozent aller landesweit Beschäftigten haben ihren Arbeitsplatz im Kanton Zürich, der damit der wirtschaftsstärkste Kanton der Schweiz ist. Wissensintensive Dienstleistungen prägen die Branchenlandschaft.

Inhaltsverzeichnis

Struktur

Überwiegend Dienstleistungen

Der Kanton Zürich zählte im Jahr 2021 mehr als eine Million Beschäftigte, verteilt auf rund 123'000 Betriebe. Berücksichtigt man zusätzlich den Beschäftigungsgrad, teilen sich die Zürcher Beschäftigten rund 838'000 Vollzeitstellen (sogenannte Vollzeitäquivalente VZÄ). Die hiesige Unternehmenslandschaft wird von Dienstleistungsbetrieben dominiert, die über 86 Prozent der ansässigen Betriebe ausmachen.

Beschäftigte in Vollzeitäquivalenten (VZÄ)

Für die Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten wird das Arbeitsvolumen sämtlicher Voll- und Teilzeitbeschäftigten, das normalerweise in Arbeitsstunden gemessen wird, in Vollzeitbeschäftigte umgerechnet. Das Bundesamt für Statistik schätzt diese Grösse basierend auf Lohnangaben der AHV nach Branchen und Geschlecht, ergänzt mit Informationen aus anderen Erhebungen.

Gesundheits- vor Unterrichtswesen

Mit Ausnahme des Baugewerbes sind die zehn beschäftigungsstärksten Branchen denn auch dem Dienstleistungssektor zuzuordnen. Die grösste Branche (gemessen an der Zahl der VZÄ) ist das Gesundheitswesen mit über 58'000 VZÄ, gefolgt vom Unterrichtswesen. Ebenfalls mehr als 40'000 VZÄ verzeichnen Detailhandel, Unternehmensberatung sowie Grosshandel. Die Gastronomie hat sich gegenüber dem Jahr 2021 erholt und ist wieder unter den beschäftigungsstärksten Branchen vertreten.

Beschäftigungsstärkste Branchen

Kanton Zürich, 2021

Stärke der Branche nach Anzahl Vollzeitäquivalente
Dargestellt sind die zehn beschäftigungsstärksten Branchen (gemäss NOGA 2-Steller Klassifikation). / Quelle: Bundesamt für Statistik (STATENT)

Unternehmensberatung ist stark gewachsen

Nach dem erstmaligen Rückgang im Jahr 2020 ist die Zahl der Beschäftigten und Arbeitsstätten – wie auch in den übrigen Kantonen – wieder angestiegen. Das Beschäftigungswachstum erreichte mit 2.5 Prozent sogar den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2011. Seither ist die Beschäftigungszahl um 124'000, die Zahl der VZÄ um 94'000 angestiegen.

Das Branchenbild ist jedoch heterogen: Die Finanzdienstleister haben seit 2011 über 11'000 VZÄ abgebaut – keine andere Branche hat so viele Arbeitsplätze verloren. Der Grosshandel hat in den vergangenen Jahren ebenfalls spürbar abgebaut. Auffallend ist, dass zwei der fünf stärksten Wachstumsbranchen dem staatsnahen Sektor zuzuordnen sind, was auf die wachsende und besonders auch alternde Bevölkerung zurückzuführen ist. Daneben haben auch die Dienstleistungen der Informationstechnologie stark zulegen können. Am stärksten gewachsen ist jedoch die Branche «Unternehmenshauptsitze und -beratung». Sie legte um gut 20'000 VZÄ zu.

Branchenentwicklung

Kanton Zürich, 2011–2021

Entwicklung der Branchen nach Vollzeitäquivalenten
Dargestellt sind die fünf Branchen mit dem stärksten absoluten Stellenzuwachs bzw. -rückgang seit dem Jahr 2015, gemessen in Vollzeitäquivalenten. / Quelle: Bundesamt für Statistik (STATENT)

       

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Die Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) liefert zentrale Informationen zur Struktur der Schweizer Wirtschaft. Sie wurde erstmals im Jahr 2011 erhoben und ersetzt die Betriebszählung (BZ), die 2008 zum letzten Mal durchgeführt wurde. Die STATENT erfasst alle Unternehmen, die verpflichtet sind, für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter AHV-Beiträge zu bezahlen. Auswertungseinheiten sind zum einen die Betriebe (Arbeitsstätten) und zum anderen die Unternehmen (ein Unternehmen kann aus mehreren Betrieben bestehen). In der STATENT werden die Beschäftigten ausgehend vom AHV-pflichtigen Lohn erhoben.

Neugründungen

Rund 7’500 neu gegründete Unternehmen pro Jahr

Neue Arbeitsplätze – und damit ein prosperierender Wirtschaftsstandort – können auf verschiedene Arten entstehen: durch das Wachstum bestehender Unternehmen, Zuzüge von Unternehmen aus anderen Kantonen oder aus dem Ausland sowie durch Neugründungen. Im 2020 wurden 7’390 neue Unternehmen mit fast 11'000 Beschäftigten gegründet. Damit entfallen etwas weniger als 20% der landesweiten Neugründungen auf den Kanton Zürich.

Unternehmensgründungen

Kanton Zürich, 2013–2020

Anzahl Unternehmensgründungen und Beschäftigte nach Jahr
Lesehilfe: Rund die Hälfte der neu gegründeten Unternehmen haben ihren Sitz in der Stadt Zürich. / Quelle: Bundesamt für Statistik (UDEMO)

Zwei Drittel der Neuen überstehen kritische Phase

Beinahe die Hälfte der neu gegründeten Unternehmen hat ihren Sitz in der Stadt Zürich. Analog zur Struktur der bereits ansässigen Unternehmen sind mehr als 90 Prozent der neu gegründeten Unternehmen Dienstleister. Den Unternehmensgründungen stehen die -schliessungen gegenüber. Jungunternehmen müssen sich erst am Markt behaupten, was nicht allen gelingt. Im Kanton Zürich «überleben» jedoch mehr als zwei Drittel der neu gegründeten Unternehmen die kritischen ersten drei Jahre nach der Gründung

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Die Statistik der Unternehmensdemographie (UDEMO) erfasst nur marktwirtschaftliche Unternehmen, die tatsächlich neu entstanden sind. Eine Neugründung liegt dann vor, wenn eine neue Kombination von Produktionsfaktoren geschaffen wird und kein anderes, bereits bestehendes Unternehmen daran beteiligt ist. Aus Fusionen, Übernahmen, Spaltungen oder Restrukturierungen hervorgegangene Unternehmen werden daher nicht zu den Neugründungen gezählt. Die UDEMO wird seit 2013 in dieser Form erhoben.

Löhne

Landesweit höchster Durchschnittslohn

Anhand der Lohnstrukturerhebung (LSE), die alle zwei Jahre vom Bundesamt für Statistik (BFS) durchgeführt wird, lassen sich die Löhne der Angestellten für verschiedene Arbeitsplatzeigenschaften, Personenmerkmale sowie geografische Kriterien vergleichen. Die Zürcher Beschäftigten erzielen mit 7'110 Franken landesweit den höchsten mittleren Bruttomonatslohn (Median, standardisiert). Damit liegen sie deutlich über dem Schweizer Mittel von 6'670 Franken, wobei die Löhne im öffentlichen Sektor mit 7'940 Franken diejenigen im privaten Sektor mit 6'910 Franken klar überragen.

Je nach Branche grosse Unterschiede

Den grössten Zahltag erhalten die Beschäftigten im Finanzsektor mit rund 10'000 Franken monatlich. In den weiteren wissensintensiven Dienstleistungsbranchen wie «Information und Kommunikation», aber auch den freiberuflichen Dienstleistungen werden ebenfalls überdurchschnittliche Löhne bezahlt. Allen diesen Branchen ist gemeinsam, dass sie zahlreiche hochqualifizierte Stellen für spezialisierte Fachkräfte anbieten. Demgegenüber ist die Lohntüte von Beschäftigten in der Hotellerie und der Gastronomie nicht einmal halb so prall gefüllt wie jene im Finanzsektor. Es handelt sich um eine typische Niedriglohnbranche, wo auch viele ungelernte Beschäftigte eine Anstellung finden. Mit einem monatlichen Bruttolohn von 5'300 Franken auskommen müssen auch die Beschäftigten der «sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen», wozu zahlreiche persönliche Dienstleistungen wie Reinigung, Arbeit im Callcenter oder Stellenvermittlung zählen. In den beschäftigungsstarken Handelsbranchen liegt der mittlere Monatslohn etwas höher, bei rund 5'590 Franken.

Standardisierter Bruttomonatslohn nach Wirtschaftsabschnitten

Median (50%-Quantil), Kanton Zürich, 2020

Median des monatlichen Bruttolohn nach Wirtschaftsabschnitte als Balkendiagramm
*Variationskoeffizient grösser als 5% (Zahlenwert statistisch unsicher) / Quelle: Bundesamt für Statistik (LSE)

Ausgangspunkt für differenzierte Analysen

Auch innerhalb der Branchen sind die Lohnunterschiede gross. Die individuellen Löhne werden besonders von der Ausbildung der Beschäftigten, ihrer beruflichen Stellung (Hierarchiestufe) und dem Anforderungsniveau der Stelle bestimmt. Die Lohnstrukturerhebung erlaubt es, die ausbezahlten Löhne sehr differenziert zu analysieren, und bildet daher auch die Datenbasis zur Analyse von Lohnungleichheiten zwischen Mann und Frau auf dem Schweizer Arbeitsmarkt  

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Die schweizerische Lohnstrukturerhebung (LSE) ist eine schriftliche Befragung, die alle zwei Jahre bei den Unternehmen in der Schweiz durchgeführt wird. Sie erlaubt eine regelmässig wiederholte Beschreibung der Lohnstruktur in allen Branchen des sekundären und des tertiären Sektors anhand von repräsentativen Daten. Sie erfasst nicht nur Branche und Grösse der Unternehmen, sondern auch die einzelnen Merkmale der Beschäftigten und der Arbeitsplätze.

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