Wirtschaftsstruktur & Löhne

20 Prozent aller landesweit Beschäftigten haben ihren Arbeitsplatz im Kanton Zürich. Wissensintensive Dienstleistungen prägen die Branchenlandschaft. Das Lohnniveau ist überdurchschnittlich.

Struktur

Dienstleistungsorientiert

Der Kanton Zürich zählte im Jahr 2022 gut 1.1 Millionen Beschäftigte, verteilt auf 123'000 Betriebe. Die Beschäftigten teilen sich 861'000 Vollzeitstellen, sogenannte Vollzeitäquivalente oder VZÄ.

86 Prozent der Betriebe gehören zum Dienstleistungssektor, 11 Prozent zum Produktionssektor und 3 Prozent zum Primärsektor (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei). Somit ist die Wirtschaft im Kanton Zürich stark auf Dienstleistungen ausgerichtet, noch stärker als in der übrigen Schweiz. Besonders in wissensintensiven Dienstleistungen gibt es im Kanton Zürich anteilsmässig mehr Beschäftigte als anderswo, weniger dafür in Produktion, Verarbeitung, Bau und Landwirtschaft.

    

Beschäftigung im Kanton Zürich

2022
 
Betriebe
(Anzahl)
Beschäftigte
(Anzahl)
VZÄ
(Anzahl)
Betriebe
(Anteil)
Beschäftigte
(Anteil)
VZÄ
(Anteil)
 
Primärsektor
3'000 12'000 8'000 3% 1% 1%  
Produktionssektor 13'000 141'000 129'000 11% 13% 15%  
Dienstleistungssektor 107'000 968'000 724'000 86% 86% 84%  
Total 123'000 1'121'000 861'000 100% 100% 100%  
Quelle: Bundesamt für Statistik (STATENT).

Beschäftigte und Vollzeitäquivalente

«Beschäftigte» sind die Anzahl beschäftigte Personen. «Vollzeitäquivalente» (VZÄ) sind die Zahl der Vollzeitstellen, die sich diese Personen teilen.

Da der Dienstleistungssektor dominiert, überrascht es nicht, dass sich dort auch die beschäftigungsstarken Branchen finden. Auf den vordersten Rängen sind das Gesundheitswesen sowie die Branche «Erziehung und Unterricht», zu der auch die Hochschulen zählen. Ebenfalls weit vorn liegen Detail- und Grosshandel, sowie Finanz-, IT- und Managementdienstleistungen.

Im Produktionssektor bietet die Branche «Bauvorbereitung, Installationen und Ausbau» weitaus am meisten Beschäftigung. Auf den weiteren Rängen folgen die Branchen «Herstellung Elektronik, Optik und Hardware» (im Kanton Zürich ist das vor allem die Mess- und Elektrotechnik), Maschinenbau und Hochbau.

Beschäftigung und Betriebe in den grössten Branchen

Beschäftigungsstärkste Branchen im Dienstleistungs- und Produktionssektor, Kanton Zürich, 2022

Balkengrafik, die für die jeweils grössten Branchen im Dienstleistungs- und Produktionssektor die Zahl der Vollzeitäquivalente und der Betriebe zeigt.
Die dargestellten Branchen decken zwei Drittel der Beschäftigung im jeweiligen Sektor ab. Branchenklassifikation nach NOGA-Zweisteller. Lesehilfe: Die Branche «Gesundheitswesen» umfasst rund 59'400 Vollzeitäquivalente in 12’430 Betrieben. Quelle: Bundesamt für Statistik (STATENT). Bild «Balkengrafik, die für die jeweils grössten Branchen im Dienstleistungs- und Produktionssektor die Zahl der Vollzeitäquivalente und der Betriebe zeigt.» herunterladen

Anhaltendes Beschäftigungswachstum

Wie in der Schweiz ist auch im Kanton Zürich die Beschäftigung in den letzten Jahren gestiegen. Zwischen 2012 und 2022 sind über 100’000 Vollzeitäquivalente hinzugekommen. Das entspricht einem Anstieg um 15 Prozent. Während die Beschäftigung im Dienstleistungssektor stetig zugenommen hat, ist sie in den anderen beiden Sektoren heute tiefer als noch vor zehn Jahren.

Beschäftigungsentwicklung

Beschäftigung indexiert (Basisjahr = 2012) nach Sektor und total, Kanton Zürich, 2012–2022

Liniengrafik, welche die Beschäftigung als Index mit Basisjahr 2012 zeigt, Total und für die drei Wirtschaftssektoren separat.
Dargestellt sind die Vollzeitäquivalente indexiert mit Basisjahr 2012. Quelle: Bundesamt für Statistik (STATENT). Bild «Liniengrafik, welche die Beschäftigung als Index mit Basisjahr 2012 zeigt, Total und für die drei Wirtschaftssektoren separat.» herunterladen

Dienstleistungsbranchen wachsen besonders stark

Am stärksten zugenommen hat die Beschäftigung in den letzten Jahren im Management, bei Unternehmensberatungen sowie bei IT-Dienstleistern. Ebenfalls gewachsen sind Erziehungs- und Gesundheitswesen, beides Branchen, die mit der wachsenden und älter werdenden Bevölkerung Schritt halten müssen. Auch Personalvermittler und Temporärbüros haben zugelegt, besonders seit der Covid-19-Pandemie.

Obwohl die Beschäftigung im Produktionssektor generell stagniert, gibt es Ausnahmen: Vor allem der Bereich Elektronik / Optik sowie einige Sparten der Baubranche sind gewachsen.

Die Branchen mit den stärksten Beschäftigungszunahmen

Zunahme der Vollzeitäquivalente, Kanton Zürich, 2017–2022
 

Balkengrafik, die für den Dienstleistungs- und den Produktionssektor zeigt, welche Branchen zwischen 2017 und 2022 am meisten Vollzeitäquivalente gewonnen haben.
Dargestellt sind die wachstumsstärksten Branchen im Dienstleistungssektor und im Produktionssektor. Branchenklassifikation nach NOGA-Zweisteller. Quelle: Bundesamt für Statistik (STATENT). Bild «Balkengrafik, die für den Dienstleistungs- und den Produktionssektor zeigt, welche Branchen zwischen 2017 und 2022 am meisten Vollzeitäquivalente gewonnen haben.» herunterladen

Den wachsenden Branchen stehen solche gegenüber, in denen die Beschäftigung abgenommen hat, beispielsweise Reise- und Reservierungsdienstleistungen sowie Hochbau. Bei den Finanzdienstleistern, die zwischen 2012 und 2017 sehr viele Stellen verloren haben, ist die Beschäftigung seither etwa gleichgeblieben. Allerdings schlägt sich die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS im Jahr 2023 noch nicht in den derzeitigen Zahlen nieder.

Die Branchen mit den stärksten Beschäftigungsabnahmen

Abnahme der Vollzeitäquivalente, Kanton Zürich, 2017–2022

Balkengrafik, die für den Dienstleistungs- und den Produktionssektor zeigt, welche Branchen zwischen 2017 und 2022 am meisten Vollzeitäquivalente verloren haben.
Dargestellt sind die Branchen mit den stärksten Beschäftigungsabnahmen im Dienstleistungssektor und im Produktionssektor. Branchenklassifikation nach NOGA-Zweisteller. Quelle: Bundesamt für Statistik (STATENT). Bild «Balkengrafik, die für den Dienstleistungs- und den Produktionssektor zeigt, welche Branchen zwischen 2017 und 2022 am meisten Vollzeitäquivalente verloren haben.» herunterladen

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Die Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) hat 2011 die Betriebszählung (BZ) abgelöst. Die STATENT erfasst alle Unternehmen (auch Selbständige) mit AHV-pflichtigen Jahreseinkommen ab 2'300 Franken. Die meisten erhobenen Angaben stammen aus Registern, zum Beispiel aus den AHV-Registern. Die Anzahl Vollzeitäquivalente ist aber in keinem Register erfasst und wird deswegen mithilfe zusätzlicher Datenquellen geschätzt.

Löhne

Löhne – nicht Erwerbseinkommen

Das Bundesamt für Statistik (BFS) erhebt mit der Lohnstrukturerhebung (LSE) alle zwei Jahre die Löhne in der Schweiz. Anhand der Daten lässt sich das Lohnniveau in verschiedenen Regionen und Branchen sowie für bestimmte Personengruppen vergleichen.

Um die Löhne vergleichen zu können, werden die von den Unternehmen gelieferten Lohnangaben vereinheitlicht. Der erhobene Lohn wird in den sogenannten standardisierten monatlichen Bruttolohn umgerechnet – jenen Lohn, der bei einer Vollzeitanstellung mit 40 Stunden Arbeitszeit pro Woche inklusive Sozialabzüge gelten würde. Ausserdem werden der 13. Monatslohn, Zulagen und Boni anteilsmässig dazugerechnet. Nicht enthalten sind hingegen Familienzulagen und Überstundenvergütungen.

Da viele Angestellte andere Wochenarbeitszeiten haben (zum Beispiel eine 42-Stunden-Woche) oder Teilzeit arbeiten, zeigt der standardisierte monatliche Bruttolohn nicht die tatsächlichen Erwerbseinkommen der Leute, sondern deren Lohnniveau.

Hohes Lohnniveau

Im Mittel liegt der standardisierte Bruttolohn im Kanton Zürich bei 7'230 Franken pro Monat (Zentralwert). Das heisst, die eine Hälfte der Zürcher Angestellten erhält weniger, die andere Hälfte mehr Lohn. Damit liegt die Region Zürich deutlich über dem Schweizer Mittel von 6'788 Franken.

Je nach Branche grosse Unterschiede

Wie auf nationaler Ebene liegen die Löhne im Produktionssektor (2. Sektor) im Kanton Zürich etwas tiefer als im Dienstleistungssektor (3. Sektor). Die Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen sind im Produktionssektor jedoch geringer als im Dienstleistungssektor. Der 1. Sektor (Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei) wird in der LSE nicht erfasst.

Die höchsten Löhne bezahlt die Finanz- und Versicherungsbranche (im Mittel 10'530 Franken) sowie die IT- und Kommunikationsbranche (9'620 Franken). Diese beiden Branchen tragen mit einem Gewicht von fast 20 Prozent zum hohen kantonalen Lohnniveau bei.

Auch die Branchen «Erziehung und Unterricht» (ohne familienergänzende Betreuung), «Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen» (beispielsweise Rechts- und Wirtschaftsberatung sowie Architektur- und Ingenieurleistungen), «öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung» und «Energieversorgung» weisen mit über 8'000 Franken im Monat ein hohes Lohnniveau auf.

Im Mittelfeld liegt, mit mittleren Löhnen zwischen 6'500 und 7'500 Franken, das Gros des Produktionssektors und damit auch beschäftigungsstarke Branchen wie «Verarbeitendes Gewerbe / Herstellung von Waren» und «Baugewerbe / Bau». Ebenfalls im Mittelfeld finden sich Dienstleistungen in den Bereichen Immobilienwirtschaft und Freizeit sowie das Gesundheits- und Sozialwesen.

Vergleichsweise tief liegt das Lohnniveau in Branchen, die viele Personen ohne langjährige Ausbildung beschäftigen. Dazu gehören «Verkehr und Lagerei» mit dem Personen- und Warentransport, «Handel und Motorfahrzeuge» mit dem Detailhandel sowie «Sonstige wirtschaftliche Dienstleitungen» mit Reisebüros, Sicherheitsdiensten, Haus- und Gartenpflege sowie Callcentern. Besonders tief liegt das Lohnniveau der Angestellten schliesslich in der Gastronomie und Hotellerie, wo der mittlere standardisierte Bruttolohn 4’760 Franken beträgt.

     

Standardisierter Bruttomonatslohn nach Wirtschaftsabschnitten

Zentralwert (Median), Kanton Zürich, 2022

Ausgangspunkt für differenzierte Analysen

Auch innerhalb der Branchen sind die Lohnunterschiede gross. Die individuellen Löhne werden besonders von der Ausbildung der Beschäftigten, ihrer beruflichen Stellung (Hierarchiestufe) und dem Anforderungsniveau der Stelle bestimmt. Die Lohnstrukturerhebung erlaubt es, die ausbezahlten Löhne sehr differenziert zu analysieren, und bildet daher auch die Datenbasis zur Analyse von Lohnungleichheiten zwischen Mann und Frau auf dem Schweizer Arbeitsmarkt  

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Die schweizerische Lohnstrukturerhebung (LSE) ist eine schriftliche Befragung, die alle zwei Jahre bei den Unternehmen in der Schweiz durchgeführt wird. Sie erlaubt eine regelmässig wiederholte Beschreibung der Lohnstruktur in allen Branchen des sekundären und des tertiären Sektors anhand von repräsentativen Daten. Sie erfasst nicht nur Branche und Grösse der Unternehmen, sondern auch die einzelnen Merkmale der Beschäftigten und der Arbeitsplätze.

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