Die Zürcher Bevölkerung wächst und altert auch künftig. Dies zeigen die regionalisierten Bevölkerungsprognosen für den Kanton Zürich.
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Prognose bis 2055
Revision des Prognosemodells
Im Jahr 2025 hat das Statistische Amt sein kantonales Bevölkerungsprognosemodell grundlegend überarbeitet. Dabei wurden sämtliche Annahmen über zukünftige Trends im Kanton Zürich überdacht und in die aktuellen Bevölkerungsszenarien des Bundesamtes für Statistik eingebettet. Der Prognosehorizont wurde bis 2055 ausgeweitet.
Die aktuelle Bevölkerungsprognose des Statistischen Amts startet mit der Bevölkerung per 31. Dezember 2024. Das Modellierungsverfahren blieb im Grundsatz unverändert (siehe dazu Abschnitt «Modell & Methodik»). Weiterhin nimmt die Prognose die einzelnen Gemeinden und Regionen des Kantons in den Blick und berücksichtigt damit auch innerkantonale Bevölkerungsdynamiken und -prozesse.
Drei Szenarien für den Kanton Zürich
Aussagen über die Zukunft sind grundsätzlich mit Unsicherheiten behaftet. Die demografischen Unsicherheiten haben sich in den vergangenen Jahren vergrössert. Deshalb berechnet der Kanton Zürich neu drei unterschiedliche Bevölkerungsszenarien. Die Szenarien zeigen die Bandbreite plausibler Zukunftsverläufe auf, indem sie unterschiedliche Annahmen über die Entwicklung von Geburten, Sterbefällen sowie Zu- und Abwanderungen treffen.
Das hohe Szenario geht von hohen Geburtenzahlen, wenig Sterbefällen und einem hohen Wanderungssaldo aus, wohingegen es im tiefen Szenario genau umgekehrt ist. Das Referenzszenario rechnet jeweils mit mittleren Werten und löst damit das bisherige, unter dem Namen «Trend ZH» veröffentlichte Szenario des Statistischen Amts ab. Alle drei Szenarien gehen davon aus, dass die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen weitgehend unverändert bleiben und dass der Kanton Zürich weiterhin als Arbeits- und Wohnort attraktiv bleibt und viele junge Leute anzieht.
Ausgewählte Ergebnisse
Die Bevölkerung wächst künftig langsamer
Gemäss dem aktuellen Referenzszenario wird die Bevölkerung des Kantons Zürich in den kommenden 30 Jahren um rund 20 Prozent auf etwa 1.9 Millionen wachsen. Das hohe Szenario sagt sogar einen Zuwachs um fast 35 Prozent voraus, während es im tiefen Szenario nur 5 Prozent sind. In jedem Fall ist es ein deutlich langsameres Wachstum als in den vergangenen 30 Jahren, in denen die Zuwachsrate fast 40 Prozent betrug.
Der Hauptgrund für das zukünftige Bevölkerungswachstum bleibt die Zuwanderung aus dem Ausland. Alle drei Szenarien gehen jedoch davon aus, dass sich der internationale Wanderungssaldo langfristig etwas abschwächen wird. Gleichzeitig werden etwas mehr Menschen aus dem Kanton Zürich in andere Kantone abwandern als umgekehrt. Der Geburtenüberschuss, also die Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen, trägt nur einen kleinen Teil zum Bevölkerungswachstum bei und wird in Zukunft weiter an Bedeutung verlieren.
Sämtliche Regionen wachsen, aber unterschiedlich stark
Die Bevölkerung wird in allen Regionen des Kantons wachsen – und zwar in jedem Szenario. Das Ausmass des Wachstums unterscheidet sich jedoch deutlich zwischen den Regionen. Gemäss dem Referenzszenario wird das stärkste prozentuale Wachstum bis zum Jahr 2055 in eher ländlichen Regionen wie dem Furttal (+ 30 Prozent), dem Pfannenstiel (+ 24 Prozent) oder dem Weinland (+ 24 Prozent) erwartet. Aber auch die Regionen mit der geringsten Wachstumsrate – die Stadt Zürich, das Limmattal und der Zimmerberg – werden 2055 etwa ein Sechstel mehr Einwohnerinnen und Einwohner haben als heute.
Bezogen auf den absoluten Bevölkerungsbestand werden urbane Gebiete wie die Stadt Zürich mit Abstand am meisten zulegen (+ 66'000 Personen), gefolgt vom Raum Winterthur (+ 38'000 Personen) und dem Oberland (+ 37'000 Personen). Am wenigsten wird die Einwohnerzahl im Weinland (+8'000 Personen) und im Furttal (+12'000 Personen) zunehmen.
Die Bevölkerung altert
Die demografische Alterung der Bevölkerung wird sich im Kanton Zürich trotz Zuwanderung junger Menschen weiter verstärken. Der aktuelle Altersaufbau der Bevölkerung, gepaart mit der steigenden Lebenserwartung und niedrigen Geburtenraten, hat zur Folge, dass die Zahl der Menschen im Pensionsalter schneller zunimmt als jene der jüngeren Altersgruppen.
Besonders ausgeprägt ist der Alterungsprozess in ländlichen Regionen wie dem Oberland oder dem Knonaueramt. Das höchste Durchschnittsalter zeichnet sich für 2055 im Oberland, im Weinland und auf dem Pfannenstiel ab – durchwegs Regionen, die bereits heute überdurchschnittlich alt sind. In allen drei Regionen wird das Durchschnittsalter gemäss Referenzszenario bei mehr als 46 Jahren liegen, deutlich über dem Kantonsdurchschnitt von 44,8 Jahren.
Am jüngsten bleibt die Bevölkerung der Stadt Zürich, obwohl auch hier das Durchschnittsalter auf 42,8 Jahre ansteigen wird. Insgesamt ist die Alterung im Kanton Zürich dank der Zuwanderung junger Menschen im Vergleich zu anderen Kantonen moderat, schreitet aber trotzdem weiter voran.
Wachstum vor allem in urbanen Räumen
Das Bevölkerungswachstum verteilt sich sehr ungleich auf die einzelnen Handlungsräume des Kantons Zürich – so wie sie im kantonalen Richtplan definiert sind. Gemäss dem Referenzszenario werden die beiden urbanen Handlungsräume «Stadtlandschaft» und «urbane Wohnlandschaft» im Jahr 2055 rund 220'000 Einwohnerinnen und Einwohner mehr zählen als heute. Die übrigen drei, ländlicheren Handlungsräume werden zusammengenommen etwa um 80'000 Menschen wachsen.
Der bei weitem grösste Teil des Bevölkerungswachstums entfällt somit auf grössere Städte und deren Umland. Der Anteil des Wachstums der beiden urbanen Handlungsräume lag in der Vergangenheit bei rund 75 Prozent und wird auch in Zukunft etwa auf diesem Niveau bleiben. Die Unterschiede zwischen den drei Prognoseszenarien sind recht gering. Als Faustregel gilt jedoch: Je grösser das Bevölkerungswachstum, desto mehr verschiebt es sich in urbane Gebiete.
Modell & Methodik
Kohorten-Komponenten-Methode
Die Bevölkerungsprognose des Statistischen Amts basiert auf der sogenannten Kohorten-Komponenten-Methode. Dabei wird die bestehende Bevölkerung in mehrere Subpopulationen untergliedert, und zwar nach Nationalität (Schweiz, Ausland), Geschlecht (Mann, Frau) und Alter (0 bis 99+). Für jede Subpopulation und für jedes Jahr des Prognosezeitraums werden dann Annahmen über Geburtenhäufigkeit, Sterblichkeit, Aussenwanderungen, Binnenwanderungen und Einbürgerungen getroffen.
Zusätzlich fliessen Annahmen über die Siedlungsentwicklung mit ein, nämlich die voraussichtlichen Wohnraumreserven in den einzelnen Gemeinden des Kantons. Daraus ergibt sich der Bestand, die Struktur und die räumliche Verteilung der Bevölkerung in der Zukunft. Derartige Prognosen sind aber keine Vorhersagen im engeren Sinne, sondern eher Wenn-Dann-Aussagen: Wenn die getroffenen Annahmen zutreffen, dann wird sich die Bevölkerung in der prognostizierten Weise entwickeln.
Annahmen angelehnt an jene des Bundes
Bei den Annahmen zu Geburtenhäufigkeit, Sterblichkeit, Aussenwanderungen und Einbürgerungen orientieren sich die drei Szenarien des Statistischen Amts an den drei Hauptszenarien des Bundesamtes für Statistik (Referenz: «AR-00-2025», Hoch: «BR-00-2025», Tief: «CR-00-2025»). Die vom Bund für den Gesamtkanton getroffenen Annahmen werden für unterschiedliche Teilräume des Kantons Zürich regionalisiert und an aktuelle Bedingungen angepasst.
Bei der Binnenwanderung zwischen den Gemeinden des Kantons wird das Muster der vergangenen zehn Jahre in die Zukunft fortgeschrieben. Dabei berücksichtigt das Prognosemodell den voraussichtlich verfügbaren Wohnraum in jeder Gemeinde in Form von maximal möglichen Einwohnerpotenzialen. Diese stammen vom kantonalen Amt für Raumentwicklung (ARE).
Dokumentation
Eine detaillierte Beschreibung der Methodik und der Annahmen der aktuellen Bevölkerungsprognose des Kantons Zürich ist in folgender Dokumentation zu finden:
Demnächst online
Die Dokumentation ist in Kürze hier als PDF verfügbar.
Auch Dokumentationen zu älteren Prognoseläufen sind noch verfügbar:
Datenbezug
Im Datenkatalog des Kantons Zürich stehen die prognostizierten Bevölkerungsbestände nach Geschlecht und Alter auf den Ebenen Kanton, Raumplanungsregion und Bezirk für die Jahre 2010 bis 2055 als Excel- und als CSV-Datei kostenlos zur Verfügung.
Die Daten liegen grundsätzlich auch auf Ebene Gemeinde und für feiner differenzierte Bevölkerungsgruppen vor. Die Prognosedaten auf kommunaler Ebene sind aber aus methodischen Gründen mit grösseren Unsicherheiten behaftet als jene auf Ebene Region, Bezirk oder Kanton. Auf Wunsch können wir Daten aber auf Ebene Gemeinde oder Gemeindegruppe aufbereiten. Dies ist jedoch kostenpflichtig. Bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf, damit wir Ihnen eine Offerte unterbreiten können.
Weiterführende Informationen
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