Bauaufgabe

Das 1906 errichtete Lagergebäude an der Ausstellungsstrasse 80 auf dem Grundstück Kat.-2403 ist einer der letzten erhaltenen Vertreter dieses Bautyps aus der Zeit der Industrialisierung. Viele ähnliche Gebäude sind in den letzten Jahrzehnten allmählich verschwunden. Daher ist das Lagerhaus Munzinger heute ein bedeutendes Zeugnis einer wirtschaftlichen Epoche. Die Liegenschaft wurde mehrfach umgenutzt und instandgesetzt, zuletzt im Jahr 1990. Derzeit beherbergt das Gebäude das Mittelschul- und Berufsbildungsamt (MBA). Das viergeschossige Gebäude mit Dachgeschoss und zwei Untergeschossen gilt als Schutzobjekt im Sinne von § 203 lit. c PBG.

Das U-förmige Gebäude steht auf einem rechteckigen Grundstück in unmittelbarer Nähe der Limmat und wird über die Ausstellungsstrasse erschlossen. Die Einstellhalle in den Untergeschossen wird ebenfalls von der Ausstellungsstrasse über die Nachbarparzelle Ausstellungsstrasse 72 (Kat.-Nr. 6787) erschlossen.

Das angrenzende, nicht denkmalgeschützte und kürzlich sanierte Gebäude an der Ausstellungsstrasse 88 wurde im Jahr 1994 errichtet. Es verfügt über zwei Untergeschosse, fünf Obergeschosse sowie ein Dachgeschoss und wird vom Amt für Jugend und Berufsberatung (AJB) genutzt. Beide Liegenschaften, Ausstellungsstrasse 80 und Ausstellungsstrasse 88, befinden sich im Eigentum des Kantons Zürich. Neu soll der Empfang für beide Gebäude über das Gebäude Ausstellungsstrasse 88 erfolgen. Aus diesem Grund wurde im Erdgeschoss bereits eine räumliche Verbindung zur Ausstellungsstrasse 80 geschaffen.

Der Kanton Zürich möchte die notwendige gebäudetechnische Instandsetzung des Verwaltungsgebäudes dazu nutzen, das Arbeitsumfeld für die Mitarbeitenden zu modernisieren. Neben Baumassnahmen am Gebäude im Bereich Schadstoffsanierung, Gebäudetechnik und Erneuerung der Energieträger sind daher auch im Innern Veränderungen vorgesehen – es werden neue aktivitätsbasierte Arbeitswelten geschaffen.

Verfahren

Für die Instandsetzung wird ein Gesamtleiter mit hoher architektonischer, bautechnischer sowie organisatorischer Kompetenz und ausgewiesener Erfahrung im Umgang mit bestehender Bausubstanz gesucht. Die Auftragnehmenden können flexibel auf unterschiedliche Anfragen reagieren und verfügen über entsprechende personelle Ressourcen. Sie sind in der Lage, breit gefächerte bauliche Massnahmen kostenbewusst sowie angemessen zu planen und zu realisieren und verstehen es, die Zielsetzungen und Anforderungen des Kantons adäquat umzusetzen. Die Vergabe der Fachplaner wird in einer nachgelagerten, separaten Ausschreibung erfolgen.

Die Submission wird gemäss Art. 19 der Interkantonalen Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen (IVöB) als selektives Vergabeverfahren mit Präqualifikation (1. Phase) und anschliessendem Angebot (2. Phase) durchgeführt.

Zum Einreichen eines Angebots werden maximal acht Teilnehmende eingeladen. Zugelassen werden diejenigen Planungsbüros, welche die Eignungskriterien gemäss der Präqualifikation am besten erfüllen. Dieses Angebot besteht aus zwei objektbezogenen Aufgabenstellungen. Ausserdem ist eine Offerte für die nicht vom Hochbauamt festgelegten Honorarparameter einzureichen. Beide Phasen des Verfahrens sind nicht anonym. Die Gesamtleiterteams haben ihr Angebot dem Bewertungsgremium persönlich vorzustellen und zu erläutern. Das Einreichen einer Bewerbung für die Präqualifikation (1. Phase) wird nicht entschädigt. Alle vollständig und termingerecht beim Hochbauamt eingereichten Angebote (2. Phase) werden mit pauschal Fr. 5'000.– (exkl. MWST) pro Eingabe entschädigt.

Teilnahmeberechtigt

Teilnahmeberechtigt sind Architektinnen und Architekten mit Wohn- oder Geschäftssitz in der Schweiz, in der EU oder in einem Vertragsstaat des GATT/WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen, soweit dieser Staat Gegenrecht gewährt. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind Fachleute, die mit einem Mitglied des Beurteilungsgremiums oder mit einem Experten nahe verwandt sind oder mit einem solchen in beruflicher Zusammengehörigkeit stehen.