Innovation Zurich Event 2025

Mitteilung 23.06.2025
Zürich zielt hoch hinaus: Die Raumfahrt soll Antrieb sein für Innovation und Nachhaltigkeit. Der Innovation Zurich Event zeigt, wie Technologien aus dem All zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen – und welche Rolle branchenübergreifende Zusammenarbeit dabei spielt.
Ulrich Kübler von Starlab Space bringt es auf den Punkt: «Eine Raumstation muss mit begrenzten Ressourcen auskommen – genauso wie wir. Lösungen aus dem All helfen uns somit auch beim Schutz der Erde.» So könne die Entwicklung von Gemüseanbau mit künstlich gebundenem CO₂ aus der Luft – ursprünglich für den Weltraum konzipiert – künftig auch Gewächshäuser auf der Erde nachhaltiger machen.
Starlab Space unterzeichnete im Dezember ein «Memorandum of Understanding» mit der Absicht sich im Innovationspark Zürich anzusiedeln, wo der Innovation Zurich Event zum Thema «Cross-Industry Innovation» stattfindet. Das Unternehmen will eine private, industriegetriebene Raumstation als Nachfolgerin der ISS betreiben – ab 2030 sollen dort Innovationen entstehen. Denkbar sind Entwicklungen, die auf Schwerelosigkeit angewiesen sind, wie etwa das Züchten von Mini-Organen oder die Herstellung neuer Halbleiter.
Technologietransfer zwischen Weltraum und Zürich
Dass der Kanton Zürich ein guter Standort ist, um den Weltraum mit der Erde zu verbinden, beweist Michael Gloor mit seinem Start-up Correntics. Der Experte für Naturgefahren nutzt Daten der NASA, um Klimamodelle zu erstellen, die Rückschlüsse auf die Wahrscheinlichkeit von Flutkatastrophen oder Dürren zulassen. Auf dieser Basis berät Correntics Unternehmen wie den Agrarkonzern Syngenta dabei, widerstandsfähige Lieferketten und Produktionssysteme aufzubauen.
Diese branchenübergreifende Entwicklung zu etablieren, sei nicht einfach gewesen, berichtet Gloor: «Innovation allein reicht nicht – es braucht Risikobereitschaft sowohl von den Entwicklerinnen als auch den Unternehmen.» Meistern konnte er diese Herausforderung auch dank dem Business Incubation Center der European Space Agency (ESA BIC Switzerland). Dessen Leiterin Nanja Strecker betont die Win-Win-Situation, die solche Kooperationen schaffen: «Es ist toll, dass die ESA dieses Programm betreibt und erkennt: Auch sie können von Start-ups lernen.»
Offenheit ist zentral für branchenübergreifende Innovationen
Kooperationen über den Tellerrand hinaus sind auch das Erfolgsmodell der Forscherin Claudia Röösli von der Universität Zürich. Für ihr Projekt «Genes from Space» nutzt sie Satellitendaten, um die Entwicklung der Biodiversität zu überwachen – und schafft so Transparenz auf der Erde: Etwa lässt sich analysieren, ob eine seltene Maissorte in Mexiko durch Avocado-Plantagen verdrängt wird. Das Tool von Röösli ist für viele Staaten hilfreich, denn die UN-Biodiversitätskonvention verpflichtet zu einem Monitoring.
Der Erfolg kam auch bei Röösli nicht über Nacht. Anfänglich stiess sie mit ihrer Idee auf Widerstand. «Mir wurde oft gesagt, dass wir spinnen», erinnert sich Röösli. «Da habe ich verstanden, dass wir etwas wirklich Innovatives machen und bin dran geblieben.» Dieses Jahr testeten bereits 100 Organisationen weltweit ihr Tool. Ein zentraler Erfolgsfaktor für die Entwicklung sei eine radikal offene Diskussionskultur zwischen Biologinnen und Biologen und Geografinnen und Geografen gewesen – auch wenn es um die eigene Unwissenheit ging.
Space Economy sorgt für neuen Schub
Die Kommunikation ist auch aus Sicht der Regierungsrätin Carmen Walker Späh ein wichtiger Innovationstreiber: «Innovation entsteht da, wo Menschen zusammenkommen, sie entsteht nie im Alleingang.» Neue Technologien können gedeihen, wenn forschende Köpfe, unternehmerisches Engagement und die richtigen politischen Rahmenbedingungen zusammentreffen. «Ein starker Standort ist aber kein Selbstläufer, wir müssen uns immer wieder neu erfinden.» Dabei ist sie überzeugt: «Die neue Space-Economy in Zürich katapultiert uns in den Orbit der Innovation.»
Start-ups, die am Innovation Zurich Event mit ihren Show-Cases ebenfalls dabei waren:
Transcality: Das Start-up hilft Städten, den Verkehr besser zu planen. Dazu wird ein digitaler Zwilling des Verkehrs in Echtzeit genutzt. Möglich ist dies unter anderem auch durch Satellitendaten aus öffentlichen Quellen.
Borobotics: Das Start-Up will die grossen und teuren Bohrmaschinen für oberflächennahe Geothermie durch ein kleines Gerät ersetzen. Der Prototyp benötigt 84 Prozent weniger Platz zum Bohren als bisherige Maschinen und ermöglicht bis zu 500 Meter tiefe Bohrungen. Der Markteintritt Ende 2027 geplant.
Riverkin: Das Start-Up hat ein Gerät für Wasseranalysen entwickelt. Damit lässt sich etwa die Sedimentlast im Wasser messen und entsprechend ein Frühwarnsystem installieren. Abnehmer sind beispielsweise Wasserkraftwerke. Und weil es Überschneidungen mit Satellitendaten gibt, könnten die Messungen auch für einen Gegencheck benutzt werden.
ARIS: Das Studentenprojekt entwickelt seit 2017 Lösungen für die Raumfahrt, zum Beispiel Unterwasser-Drohnen. In Zukunft sollen diese bei der Erkundung fremder Planeten zum Einsatz kommen. Heute werden sie bereits zur Kartierung von Ansammlungen von Abwasser in Seen genutzt.
Autorin: Luise Dambly, AWP
Impressionen von der Veranstaltung
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Vor dem eigentlichen Event gab es für angemeldete Personen eine geführte Tour durch den Innovationspark Zürich. Quelle: Tim Love Weber Bild «Vor dem eigentlichen Event gab es für angemeldete Personen eine geführte Tour durch den Innovationspark Zürich. Bild: Tim Love Weber » herunterladen -
Michael Gloor, Co-Founder und CEO von Correntics. Quelle: Tim Love Weber Bild «Michael Gloor, Co-Founder und CEO von Correntics. Bild: Tim Love Weber» herunterladen -
Chloé Pilloud, Präsidentin, und Victor Elliesen, Vizepräsident & Head of Industrial Relations von ARIS. Quelle: Tim Love Weber Bild «Chloé Pilloud, Präsidentin, und Victor Elliesen, Vizepräsident & Head of Industrial Relations von ARIS. Bild: Tim Love Weber » herunterladen -
Nitin Kumar, COO and Co-Founder von Riverkin. Quelle: Tim Love Weber Bild «Nitin Kumar, COO and Co-Founder von Riverkin. Bild: Tim Love Weber » herunterladen
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Justin Staller und Robin Vetterli, Maschinenbauingenieure von Borobotics. Quelle: Tim Love Weber Bild «Justin Staller und Robin Vetterli, Maschinenbauingenieure von Borobotics. Bild: Tim Love Weber » herunterladen -
Manuel Merki, Lead Startup Advice vom UZH Innovation Hub. Quelle: Tim Love Weber Bild «Manuel Merki, Lead Startup Advice vom UZH Innovation Hub. Bild: Tim Love Weber » herunterladen -
Lukas Ambühl, Co-Founder und CEO von Transcality. Quelle: Tim Love Weber Bild «Lukas Ambühl, Co-Founder und CEO von Transcality. Bild: Tim Love Weber » herunterladen -
Judith Metschies, Senior Marketing Expert, und Ulrich Kübler, Business Development Manager von Starlab Space. Quelle: Tim Love Weber Bild «Judith Metschies, Senior Marketing Expert, und Ulrich Kübler, Business Development Manager von Starlab Space. Bild: Tim Love Weber» herunterladen -
Eröffnet wurde der Event von der Regierungsrätin Carmen Walker Späh. Quelle: Tim Love Weber Bild «Eröffnet wurde der Event von der Regierungsrätin Carmen Walker Späh. Bild: Tim Love Weber » herunterladen -
Kathrin Hönegger, Moderatorin Quelle: Tim Love Weber Bild «Kathrin Hönegger, Moderatorin, Bild: Tim Love Weber » herunterladen -
Kathrin Hönegger, Moderatorin, steht gemeinsam auf der Bühne mit Fabienne Kiener, Ad Interim Managing Director Foundation Switzerland Innovation Park Zurich, Lukas Huber, CEO der Greater Zurich Area, und Markus Müller, Co-Leiter der Standortförderung des Kantons Zürich. Quelle: Tim Love Weber Bild «Kathrin Hönegger, Moderatorin, steht gemeinsam auf der Bühne mit Fabienne Kiener, Ad Interim Managing Director Foundation Switzerland Innovation Park Zurich, Lukas Huber, CEO der Greater Zurich Area, und Markus Müller, Co-Leiter der Standortförderung des Kantons Zürich. Bild: Tim Love Weber » herunterladen -
Michael Gloor, Co-founder und CEO von Correntics. Quelle: Tim Love Weber Bild «Michael Gloor, Co-founder und CEO von Correntics. Bild: Tim Love Weber » herunterladen -
Claudia Röösli, Gruppe für Anwendungen und Dienste der Erdbeobachtung von der Universität Zürich. Quelle: Tim Love Weber Bild «Claudia Röösli, Gruppe für Anwendungen und Dienste der Erdbeobachtung von der Universität Zürich. Bild: Tim Love Weber » herunterladen -
Das Schlusswort hielt die Co-Leitung der Standortförderung vom Kanton Zürich, Markus Müller und Samuel Mösle. Quelle: Tim Love Weber Bild «Das Schlusswort hielt die Co-Leitung der Standortförderung vom Kanton Zürich, Markus Müller und Samuel Mösle. Bild: Tim Love Weber » herunterladen -
Zum Schluss gab es beim Apéro noch die Möglichkeit zum Netzwerken. Quelle: Tim Love Weber Bild «Zum Schluss gab es beim Apéro noch die Möglichkeit zum Netzwerken. Bild: Tim Love Weber» herunterladen
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