Wenn die Online-Anlage zur Renditefalle wird
Fachfrage 16.12.2025
Im Internet locken zahlreiche Plattformen mit schnellen und hohen Renditen. Viele Angebote sind seriös – doch manche sind geschickt getarnte Fallen. Die Kantonspolizei Zürich zeigt, wie Online-Anlagebetrug funktioniert, woran zweifelhafte Angebote erkennt werden und wie man sich wirksam schützt.
Online-Anlagebetrug beginnt oft harmlos: eine Werbung in sozialen Medien, eine nette Kontaktanfrage im Internet oder eine scheinbar vertrauenswürdige Empfehlung einer prominenten Person in einer Werbung. Mit professionell gestalteten Webseiten, überzeugenden Erfolgsgeschichten und freundlichen «Beratern» schaffen skrupellose Betrüger ein Gefühl von Sicherheit. Nach einer ersten kleinen Investition von beispielsweise 250 Franken zeigen gefälschte Plattformen beeindruckende Gewinne. Diese dienen dazu, Vertrauen zu festigen und zu weiteren Einzahlungen zu verleiten.
Sobald man aber Geld abheben möchte, beginnen die Schwierigkeiten. Plötzlich sollen zusätzliche Gebühren, Steuern oder Identitätsnachweise nötig sein. In Wahrheit existiert keine echte Anlage – das investierte Geld ist längst weg. Manche Kriminelle melden sich später gar erneut und versprechen, das verlorene Geld zurückzuholen. Auch das ist Teil des Betrugs.
Typisch ist, dass die Täter starken Druck aufbauen. Sie behaupten etwa, das Angebot gelte nur kurze Zeit, oder sie melden sich auffallend häufig per Telefon und Chat. Teilweise fordern sie sogar, Fernzugriffsprogramme zu installieren, angeblich zur Unterstützung. So gelangen sie an persönliche Daten oder ins E-Banking ihrer Opfer.
Demgegenüber arbeiten seriöse Anbieter transparent, sind reguliert und verfügen über eine Lizenz der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht. Wer investieren möchte, sollte deshalb sorgfältig prüfen, wem er sein Geld anvertraut.
Überaus hohe Renditen in kurzer Zeit sind ein deutliches Warnsignal. Im Zusammenhang mit Online-Anlagen sollten immer Bewertungen gelesen und Entscheidungen niemals unter Druck getroffen werden. Wenn Zweifel aufkommen, sollten keine weiteren Zahlungen geleistet werden. Auch nicht für die Rückholung von verlorenem Geld.
Wer den Verdacht hat, Opfer geworden zu sein, sollte sofort alle Zahlungen stoppen, Passwörter ändern, Karten sperren und bei der Polizei eine Anzeige erstatten.
Online-Anlagebetrüger nutzen Hoffnungen und Vertrauen aus – doch mit Aufmerksamkeit und einer Portion Skepsis lassen sich viele Fallen erkennen.