Qualität von Olivenöl in Tischmenagen oft ungenügend

Die in Restaurants in den Tischmenagen angebotenen Salatöle – meistens Olivenöl – genügen den Qualitätsanforderungen sehr oft nicht. Zumeist liegt das daran, dass das Öl zu lange bei warmen Temperaturen dem Sauerstoff aus der Luft und dem (Sonnen)licht ausgesetzt ist. In einigen wenigen Fällen deckten die Kontrollen auch Verfälschungen auf.

Das Foto zeigt eine Tischmenage in einem Restaurant mit Salz und Pfeffer, Essig und Öl.
Olivenöl in einer unbeschrifteten Klarglasflasche in einer Tischmenage. Quelle: Kantonales Labor Zürich, Mirjam Widmer

In vielen Restaurants stehen Essig und Öl in einer Menage auf dem Tisch. Dabei wird das Salatöl vielfach in einer unbeschrifteten Klarglasflasche ohne Etikette angeboten. Wer wissen will, um was für ein Öl es sich handelt, kann sich für genauere Informationen beim Personal erkundigen. Genau wie für Öl, das in der Originalflasche mit Etikette abgegeben wird, muss auch die mündliche Auskunft den Tatsachen entsprechen.

Im Frühjahr 2024 wurde eine Untersuchungskampagne mit 25 Proben Tischmenagenöl durchgeführt. Darunter waren 20 Olivenöle der höchsten Güteklasse Extra Vergine, drei Olivenöle niedrigerer Qualität sowie zwei andere Pflanzenöle. Olivenöl extra vergine ist ein qualitativ hochstehendes Erzeugnis, das jedoch bei nicht sachgerechter Herstellung und Lagerung seine hervorragenden organoleptischen Eigenschaften rasch verliert. In der Tat erfüllten 15 der 20 Olivenöle extra vergine die daran gestellten strengen Qualitätsanforderungen nicht. Zumeist waren die Olivenöle schon mehr oder weniger stark oxidiert (14 Proben). Teilweise zeigte die Analyse, dass minderwertige Oliven zu Öl verarbeitet worden waren (3 Proben) oder dass Olivenöl mit anderen Pflanzenölen vermischt worden war (2 Proben). Insgesamt mussten 16 Öle (64 %) beanstandet werden.

Die festgestellten Abweichungen sind gesundheitlich nicht bedenklich. Aber wer isst schon gerne ranziges Öl? Wenngleich, so schlecht stand es um die Qualität meistens doch nicht – indes Fruchtigkeit, Bitterkeit und Schärfe sind nur von Olivenöl der höchsten Güteklasse zu erwarten. Dieses Versprechen wurde etliche Male mit Olivenöl von nur minderer bis schlechter Qualität nicht eingelöst. Verfälschungen mit Fremdöl sind hingegen als grobe Täuschung zu beurteilen, traten aber nur verhältnismässig wenig auf.

Aus einer Flasche wird Olivenöl in ein Gefäss abgefüllt.
Olivenöl sollte in einer dunklen Flasche vor Licht geschützt werden. Quelle: Kantonales Labor Zürich, Mirjam Widmer

Betriebe mit mangelhaften Ölen wurden aufgefordert, die Handhabung und Lagerung zu verbessern. Die stundenlange Bereitstellung auf den Tischen, womöglich gar in Klarglasflaschen ohne Lichtschutz, setzt das Öl unnötig der Sonneneinstrahlung (Licht und Wärme) und der Luft (Sauerstoff) aus. Diese ungünstigen Bedingungen führen zu einem raschen Verderb.

Für Gastronomiebetriebe wie auch zuhause gilt, dass Olivenöl möglichst kühl und dunkel aufbewahrt werden sollte. Einmal geöffnete Gebinde sollten möglichst rasch aufgebraucht werden, damit die sofort einsetzende Oxidation nicht zu weit fortschreiten kann. Diese und weitere Hinweise zur schonenden Aufbewahrung von Speiseöl (Olivenöl) finden Sie im Merkblatt «Empfehlung zur Aufbewahrung von Speiseöl - insbesondere Olivenöl - in Tischmenagen» .

Das Kantonale Labor Zürich kontrolliert neben offen in Tischmenagen angebotenem Öl zudem auch regelmässig die Qualität von vorverpacktem Olivenöl im Detailhandel.

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