Im Labor sind die Osterhasen los!
Mitteilung 09.04.2025
Jetzt ist wieder Zeit für Schoggi-Osterhasen! Das Kantonale Labor hat 25 Osterhasen aus Bäckereien, Konditoreien und Confiserien genauer unter die Lupe genommen. Ob aus brauner, weisser oder dunkler Schokolade, ob schlicht oder bunt dekoriert- genauso vielfältig wie die Hasen waren auch die Ergebnisse.
Das Kantonale Labor Zürich hat in einer Schwerpunktskampagne 25 Schoggi-Osterhasen aus Bäckereien, Konditoreien und Confiserien im ganzen Kanton geprüft. Bunt dekorierte Hasen wurden auf Farbstoffe untersucht, bei Hasen aus dunkler Schokolade oder Couverture wurde der Cadmiumgehalt geprüft. Zudem wurde die Kennzeichnung aller Produkte unter die Lupe genommen. Bei einigen Hasen erfolgte ergänzend eine Bestimmung des Kakaogehalts.
Gut versteckt: Überraschungen im Zutatenverzeichnis
Rund zwei Drittel der geprüften Etiketten mussten wegen einer zu kleinen Schriftgrösse beanstandet werden. Ob Osterhasen besonders gute Augen haben, weil sie so viele Rüebli essen? Dennoch gilt, dass die Angaben auch für das menschliche Auge gut lesbar sein müssen. Nur so können obligatorische Angaben wie z.B. allergene Zutaten einwandfrei erkannt werden.
Weiter haben wir festgestellt, dass Osterhasen auch gerne Zutaten verstecken. Bei rund einem Drittel der Hasen fehlten im Zutatenverzeichnis Angaben zur Dekoration. Ein Risiko für Allergiker kann hier nicht ganz ausgeschlossen werden. Bei einem dunklen Hasen war der Kakaogehalt deutlich höher als auf der Verpackung angegeben. Dies bedeutet, dass eine «dunklere» Schokolade verwendet wurde als deklariert.
Einige Osterhasen dürfen übrigens ganz legal ihre Kalorien verstecken. Handwerklich hergestellte und lokal abgegebene Osterhasen müssen nämlich keine Nährwertkennzeichnung aufweisen. Gut die Hälfte der geprüften Hasen profitierte von dieser Sonderregelung. Nicht bewiesen ist hingegen, dass die nicht deklarierten Kalorien nicht doch auf die Hüften schlagen…
Viele bunte Farben!
Die Kreativität der Osterhasenhersteller kennt fast keine Grenzen. Trendige Hasen kommen cool mit Sonnenbrille daher, sind als Fussballer, Meerjungfrauen oder gar Prinzessinnen verkleidet, punkten mit aussergewöhnlichen «Fellfarben» und verblüffen auch mit ungewohnten Geschmacksnuancen.
Wichtig bleibt jedoch: Schokolade darf nicht gefärbt werden. Drei auffällige pinke Hasen bewegen sich im erlaubten Rahmen - ihre Farbe stammt von zugesetzten Himbeeren in weisser Schokolade. Bei einem kreativ ausgestatteten Hasen hingegen fehlte die ganze Dekoration in der Zutatenliste, so dass zahlreiche nicht deklarierte Farbstoffe nachgewiesen wurden. Und selbst wenn Farbstoffe deklariert wurden, war dies nicht immer korrekt: bei zwei Hasen mit blauen Dekorationen stimmte der angegebene Farbstoff nicht mit dem tatsächlich verwendeten überein.

Dunkle Hasen: Genuss oder Risiko?
In letzter Zeit gab es Medienberichte über einen zu hohen Cadmiumgehalt in dunkler Schokolade. Schokolade kann Schwermetalle enthalten, weil die Kakaopflanzen diese aus dem Boden aufnehmen. In gewissen Anbauregionen, vor allem solche mit vulkanischen Böden, enthält die Erde höhere Cadmiumkonzentrationen. Die Kakaopflanzen nehmen dies während dem Wachstum auf, so dass die Kakaobohnen von Natur aus einen gewissen Cadmiumanteil enthalten. Da dunkle Schokolade einen höheren Kakaoanteil enthält als Milchschokolade, kann ihr Cadmiumanteil ebenfalls höher ausfallen.
Bei allen 10 vom Kantonalen Labor untersuchten dunklen Hasen lag der Cadmiumgehalt unter dem gesetzlich festgelegten Höchstwert gemäss der Kontaminantenverordnung. Aus dieser Sicht spricht also nichts gegen den Genuss eines dunklen Hasen!

Insgesamt mussten 17 von 25 Hasen beanstandet werden. Die zuständigen Betriebe müssen nun aufzeigen, wie sie die Kennzeichnung ihrer Hasen nachhaltig verbessern.
Wie bereits letztes Jahr empfohlen, sollten insbesondere Allergiker oder Personen mit Unverträglichkeiten das Zutatenverzeichnis kritisch prüfen und sicherheitshalber beim Verkaufspersonal nachfragen, ob eine bestimmte Zutat enthalten ist. Ein Osterhase ohne Dekoration ist dann möglicherweise die bessere Wahl.
Das Kantonale Labor Zürich wünscht Ihnen frohe Ostern!
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