Was versteckt sich im Osternest?

Das Kantonale Labor Zürich hat 15 Osterhasen aus Bäckereien, Konditoreien und Confiserien genauer unter die Lupe genommen. Die Untersuchung im Labor zeigt: in der Zutatenliste verstecken sich einige Überraschungen. Bei vielen Osterhasen fehlten Zutaten aus der Garnitur wie z. B. milchhaltige Couverture. Dies kann für Allergiker gefährlich sein.

Jetzt stehen sie wieder in den Regalen, die schönen Osterhasen. Ob aus brauner oder dunkler Couverture, als Hase, Ente oder gar Einhorn, bunt dekoriert oder schlicht, der Fantasie der Hersteller sind fast keine Grenzen gesetzt. Doch sowohl in der Couverture wie auch in den Garnituren können Zutaten eingesetzt werden, die für Personen mit Allergien oder Unverträglichkeiten kritisch sein können. Wenn beim «Schminken» der Hasen zum Beispiel hellbraune Couverture verwendet wird, ist darin Milchpulver enthalten. Marzipan enthält Mandeln, in einem Praliné versteckt sich eine Nussfüllung und im Zuckerguss kann Hühnereiweiss enthalten sein. Klar ist: Bei einem Osterhasen müssen sämtliche Zutaten im Zutatenverzeichnis aufgeführt sein – und dazu gehört selbstverständlich auch die Garnitur.

Eine Lebensmittelkontrolleurin hat bei Bäckereien, Konditoreien und Confiserien im Kanton Zürich 15 Osterhasen als Probe erhoben und ins Labor gebracht. Dort wurde nicht nur die Etikette geprüft, sondern auch analysiert, ob die Hasen nicht deklarierte allergene Zutaten wie Nüsse, Milch oder Eiweiss enthalten. Zusätzlich wurden die Osterhasen auf Salmonellen untersucht.

Bei 10 Hasen war es buchstäblich augenfällig, dass in der Zutatenliste gewisse Zutaten fehlten. Die für den Hasen verwendete Couverture wurde zwar aufgeführt, aber trotz bunten Dekorationen fehlte die Angabe von Farbstoffen oder färbenden Lebensmitteln. Auch «Fellflecken» aus anderen Couverturesorten, Garnituren aus Marzipan oder farbige Zuckerblümchen gingen vergessen. Bei 9 Hasen fehlte auch die vorgeschriebene Angabe des Mindestkakaogehaltes. Insgesamt mussten 13 der 15 Hasen wegen Kennzeichnungsmängeln beanstandet werden.

Das Foto zeigt eine Laborantin, die einen Schokoladen-Osterhasen  zerkleinert.
Ein Osterhase wird für die Untersuchung im Labor zerkleinert. Quelle: Kantonales Labor, Mirjam Widmer

Bei einem Hasen aus dunkler Couverture wurde im Labor Milch nachgewiesen. Trotz gut sichtbaren hellbraunen Verzierungen aus Milchcouverture fehlten im Zutatenverzeichnis milchhaltige Zutaten. Der Verkauf des Osterhasen wurde untersagt und die verantwortliche Bäckerei-Konditorei muss nun aufzeigen, wie sie die Kennzeichnung ihrer Produkte verbessert.

Gute Nachrichten gab es hingegen aus dem Mikrobiologie-Labor: in keinem Osterhasen wurden Salmonellen nachgewiesen.

Die Kampagne zeigt, dass die Kennzeichnung von Osterhasen aus Bäckereien, Konditoreien und Confiserien unvollständig sein kann. Allergiker oder Personen mit Unverträglichkeiten sollten das Zutatenverzeichnis kritisch prüfen und sicherheitshalber beim Verkaufspersonal nachfragen, ob eine bestimmte Zutat enthalten ist. Ein Osterhase ohne Dekoration ist möglicherweise die bessere Wahl.
 

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