«Die praktische Arbeit bringt mich einen Schritt näher zum Lehrabschluss»
Schulblatt 07.03.2025
Kilian Tanner (17), Produktionsmechaniker, 3. Lehrjahr, Regionales Ausbildungszentrum Au, erzählt über seine Abschlussarbeit.
Text: Martina Bosshard Bild: Sabina Bobst
Zwei Wochen Zeit erhielt Kilian Tanner für seine «individuelle praktische Arbeit» (IPA). Er absolviert das dritte und letzte Jahr seiner Ausbildung zum Produktionsmechaniker mit Fokus Maschinenbau. Wählen konnte er das Thema nicht, ihm wurde eine Aufgabe zugeteilt. Bei der IPA achten Experten darauf, dass der Schweregrad für alle Lernenden eines Berufs gleich ist.
«Stellen Sie verschiedene Teile einer Sortieranlage her», lautete Kilian Tanners Auftrag. Er musste einen Sensorhalter, Stützen und Platten anfertigen. Die Pläne für die Objekte erhielt er von einem anderen Lernenden, der die Ausbildung zum Konstrukteur macht.

Nach Kilian Tanner beschäftigt sich ein angehender Automatiker mit der Sortieranlage, er wird die einzelnen Teile zusammenbauen. Alle Lernenden sind im Regionalen Ausbildungszentrum Au tätig. «Mir gefällt, dass wir drei ein Projekt von A bis Z umsetzen. Jeder von uns leistet mit seiner IPA einen Beitrag zum fertigen Produkt», sagt der Jugendliche.
Die Umsetzung der IPA verlief gut für ihn. Allerdings brauchte er etwas länger für die Ausführung, als er zunächst dachte. Die Kunst ist, genau zu arbeiten und trotzdem schnell voranzukommen. Das schaffe er schon viel besser als zu Ausbildung, meint Kilian. «Meine Lehrmeister haben mir gezeigt, wie ich effizient arbeiten kann.»
«Alles 100 Prozent allein machen kann ich nicht, ich bin schliesslich ein Lernender und nicht Einstein.»
Kilian Tanner, Lernender
Insbesondere von den Ratschlägen seines aktuellen Ausbildners, Elvis Bitici, profitiere er sehr. Kilian Tanner betont auch, dass die vorhergehende Teilprüfung und Vertiefungsarbeit ihn gut auf die IPA vorbereitet hätten. «Ich konnte alles wieder brauchen, was ich da gelernt hatte.» Als schwierigste Aufgabe erwies sich das Herstellen der Platten. «Die sehen zwar einfach aus, brauchen aber zahlreiche Bohrlöcher, man muss auf vieles achten.»
Weil er bei einer Platte die Maschine zuerst falsch programmiert hatte, musste er nochmals von Neuem anfangen. Das kann vorkommen, die Korrektur war zum Glück nicht zu aufwendig. Die Objekte sind fertig, nun muss er seine Arbeit noch dokumentieren und präsentieren.
Selbstständiges Arbeiten liegt dem jungen Mann. Im Berufsalltag ist er aber froh, dass er bei Unklarheiten eine Ansprechperson hat: «Alles 100 Prozent allein machen kann ich nicht, ich bin schliesslich ein Lernender und nicht Einstein.» Kilian Tanner hat seinen Beruf gewählt, weil er als Produktionsmechaniker Dinge herstellen kann, die für andere nützlich sind. Es gefällt ihm, dass man das Resultat seiner Tätigkeit sehen und in den Händen halten kann.
Auf die Frage, was ihm bei der IPA am meisten Spass gemacht habe, antwortet er: «Die IPA bringt mich einen Schritt näher zum Lehrabschluss. Ich freue mich auf den Moment, an dem ich mein Diplom erhalte!»