Chancen gemeinsam nutzen: Kanton und Stiftungen machen es vor
Mitteilung 03.10.2024
Hand in Hand bewirken gemeinnützige Stiftungen und der Kanton am meisten. Die optimale Gestaltung ihrer Zusammenarbeit stand denn auch im Zentrum des zweiten Stiftungsgesprächs des Amts für Wirtschaft und des Verbands «SwissFoundations».
Der Kanton Zürich ist heute ein wichtiger Stiftungsstandort: rund 2'200 gemeinnützige Stiftungen verwalten hier ein Vermögen von über 18 Milliarden Franken. Damit der Kanton auch in Zukunft attraktiv bleibt für Neugründungen, sorgt der Zürcher Regierungsrat für optimale Rahmenbedingungen. So wurde im Februar 2024 etwa die Praxis zur Steuerbefreiung von gemeinnützigen Stiftungen gelockert.
«Mit der Änderung der Steuerpraxis ist uns ein Coup gelungen!», sagte Regierungsrätin Carmen Walker Späh zur Eröffnung des 2. Stiftungsgesprächs am 1. Oktober im Kraftwerk/Impact Hub in der Stadt Zürich. Andere Kantone würden es bereits nachmachen wollen. Mit der Lockerung der Steuerbefreiungspraxis, dem neuen Online-Portal «foundations.zuerich» sowie einer Event-Serie seien erste Massnahmen erfolgreich umgesetzt worden. «Für mich ist aber klar: Wir stehen erst am Anfang», sagte Walker Späh weiter.
Ohne Risiko kein Fortschritt
Bei der Entwicklung neuer Technologien spielen Stiftungen eine zentrale Rolle. Dies zu betonen, war Regierungsrat Martin Neukom ein wichtiges Anliegen. «Es braucht Leute, die mit ihren Ideen Risiken eingehen, die sich die Politik nicht leisten kann», sagte er und nannte Stiftungen als wichtige Treiber bei der gezielten Weiterentwicklung innovativer Projekte. Sobald sich ein Vorhaben als wirkungsvoll erweise, brauche es für die Skalierung dann auch die öffentliche Hand als Unterstützerin – und hierbei komme der Kanton ins Spiel.
Das Zusammenspiel von Ideen und Risiken strich auch Britta Friedrich, Leiterin des Migros-Pionierfonds, hervor: «Wenn wir als Gesellschaft etwas verändern wollen, braucht es Ideen, die den Status quo in Frage stellen.» Für solche risikoreichen Ideen würden Stiftungen oftmals die Startrampe bilden. Schnellheit und Beweglichkeit seien bei Innovationen unerlässlich, doch brauche es für die grosse Fahrt übers Meer auch Substanz und Ausdauer. Wichtig dabei sei, mit den unterschiedlichen Rollen die besten Synergien zu schaffen: «Je nachdem ist mal der eine oder der andere der richtige Kapitän.»
Ziehen am gleichen Strick
Ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Zusammenarbeit von Kanton und Stiftungen ist laut Andrew Holland, Geschäftsführer der Stiftung Mercator Schweiz, die zeitliche Planung: «Stiftung und Kanton müssen sich möglichst früh austauschen, um ein gemeinsames Verständnis für ein Projekt zu etablieren.» Dabei sieht er sowohl die Stiftungen als auch den Kanton in der Pflicht. Wolle man jemanden ins Boot holen, müsse klar sein, dass man dieselben Interessen verfolgt. Genau darin liege die Herausforderung: die Schaffung einer effizienten Schnittstelle zwischen Stiftungen und Kanton. «So finden alle Beteiligten zum richtigen Zeitpunkt zusammen», ist Holland überzeugt. Seine Erfahrung zeigt: Stiftungen sollten noch stärker als heute üblich offen und direkt auf den Kanton zugehen.
Zusammenarbeit weiter intensivieren
Im Kern aller Referate und Diskussionen stand die proaktive Kommunikation. Einigkeit bestand auch beim Thema Schnittstellen: Eine Musterlösung gibt es derzeit noch nicht. Aber die Massnahmen des Regierungsrats zielen in die richtige Richtung und der Wille aller Beteiligten, die Zusammenarbeit zu intensivieren, ist gross. Das brachte auch das Schlussvotum der Volkswirtschaftsdirektorin Walker Späh zum Ausdruck: «Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr beim dritten Stiftungsgespräch noch mehr erreicht haben. Alles andere wäre eine verpasste Chance.»
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