Kaum Überschreitungen bei Pestizidrückständen in Lebensmitteln aus der Schweiz und der EU

Das Kantonale Labor Zürich untersuchte 2022 wieder eine Vielzahl von Lebensmitteln risikobasiert auf über 500 Pestizide. Von den 802 Proben von Früchten und Gemüse, die aus konventionellem Anbau stammten, sowie weitere verarbeitete Lebensmittel mussten 138 (17 %) wegen Pestizidrückständen beanstandet werden.

Dass jede sechste Probe wegen Pestizidrückständen bemängelt werden musste, hängt mit der risikobasierten Vorgehensweise zusammen. Das heisst, dass vor allem Produkte entsprechend ihrer Herkunft untersucht werden, die erfahrungsgemäss Belastungen aufweisen können. Mit dem breiten Spektrum von über 500 Wirkstoffen, welches bei jeder Probe geprüft wird, kommt bei den Untersuchungen ein feinmaschiges Netz zum Einsatz, welches Anwendungsfehler aufspürt. Daher darf die hohe Beanstandungsquote nicht für die generelle Beurteilung der Marktsituation herangezogen werden.

Die Belastung eines Lebensmittels mit Rückständen ist abhängig von der Herkunft. Lebensmittel aus einheimischer Produktion oder aus Europa wiesen auch 2022 selten zu hohe Rückstandskonzentrationen von Pestiziden auf. Im Gegensatz dazu waren importierte Waren aus Asien, Süd- und Mittelamerika oder Afrika auffällig oft stark mit Pestiziden belastet. In einigen Ländern dieser Kontinente ist die gute Agrarpraxis leider oft ungenügend: Fast ein Drittel der Proben aus diesen Gebieten wies zu hohe Rückstände auf.

Besorgniserregend waren dabei zwölf Fälle, bei denen das Ausmass der Belastung derart war, dass ein Risiko für die Gesundheit beim Konsum der betroffenen Waren barg. In den betroffenen Proben, zu denen Bohnen, Reis, Gewürze, Thai-Basilikum, Zuckererbsen oder Auberginen gehörten, wurden toxikologisch kritische Konzentrationen an Pestiziden aufgefunden. Die verantwortlichen Firmen wurden verpflichtet, noch vorhandene Ware vom Markt zurückzuziehen und Massnahmen zu ergreifen, um einen Wiederholungsfall zu verhindern.

Mengenmässig häufig konsumierte Lebensmittel, wie Kartoffeln, Tomaten, Karotten, Äpfel, Erdbeeren oder Getreide, die nicht aus fernen Ländern importiert werden, weisen selten zu hohe Belastungen mit Pestiziden auf. Wer sich Sorgen um Pestizidrückstände macht, soll daher auf lokale, saisongerechte Waren zurückgreifen oder Produkte aus biologischem Anbau wählen.
 

Drei Kreisdiagramme
Vergleich von Pestizidrückstände in Lebensmitteln 2022 aus der Schweiz mit importierten Waren aus Europa und aus fernen Ländern. Achtung: Die Probenahmen erfolgten risikobasiert und widerspiegeln daher nicht repräsentativ die Marktsituation. Quelle: Kantonales Labor Zürich

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