Lobbyieren für mehr Sport
Mitteilung 01.12.2022
Unter dem Motto «Lobbyieren für Sport» trafen sich am Forum Sportkanton Zürich 170 Vertreterinnen und Vertreter aus Gemeinden, Sportverbänden und Sportorganisationen zum Austausch. Das wichtigste im Sport-Lobbying ist die Vernetzung und die Pflege von Beziehungen. Dies hatte auch am Forum einen hohen Stellenwert.
Das vom kantonalen Sportamt zusammen mit dem Zürcher Kantonalverband für Sport organisierte Forum Sportkanton Zürich gab Antworten auf die Fragen, wie erfolgreiches Lobbying funktioniert und wie sich der Sport in der Politik stärker positionieren kann: Wie, wo und wann werden Anliegen im Sport in politische Entscheidungsprozesse eingebracht?
Das 12. Forum Sportkanton Zürich ging dieser und vielen weiteren Fragen nach. Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden für die spannenden und lehrreichen Einblicke in das Thema «Lobbyieren für Sport» sowie an den Zürcher Kantonalverband für Sport für die Zusammenarbeit.
Wie Lobbying Sport stärkt
Christof Kaufmann, Leiter Public Affairs Swiss Olympic, setzt sich für gute Rahmenbedingungen für den nationalen Sport ein. Er appellierte in seinem Referat an Sportverbände, Gemeindevertretende und Sportorganisationen, ihre Anliegen häufiger, möglichst früh, konkret und konstruktiv einzubringen. «Für erfolgreiches Lobbying muss man fit im Thema sein und ein persönliches Netzwerk pflegen», ist Christof Kaufmann überzeugt. Und die Essenz des Lobbyings sei, eine Win-Win-Situation zu schaffen. Kantonsrätin Yvonne Bürgin, Präsidentin Parlamentarische Gruppe Sport und Gemeindepräsidentin Rüti, Kantonsrätin Andrea Gisler, Vize-Präsidentin Kommission für Justiz und öffentliche Sicherheit, Daniel Frei, Präsident Dachverband Winterthurer Sport, und Peter Zahner, CEO ZSC Lions AG, betonten im Podiumsgespräch, wie wichtig die rechtzeitige und gezielte Kontaktpflege und eine transparente Information des Anliegens ist. «Wenn ein Verein auf Politikerinnen und Politiker zugeht, soll er nicht sofort Forderungen stellen, sondern zuerst aufzeigen, was der Verein auch für die Gemeinde mitbringt oder was er zum Projekt beiträgt», betonte etwa Peter Zahner.
Wie stark Sportlobbying ist
Anhand seiner Analyse zeigte Dr. Ran Grünenfelder, Co-Geschäftsführer Grünenfelder Zumbach GmbH, auf, dass die Vernetzung von Sport und Politik auf nationaler Ebener nicht gleich stark ist wie in anderen Bereichen und die Anzahl sportpolitischer Vorstösse gering ist. Die Erfolgsquote dieser Vorstösse unterscheidet sich hingegen nicht von denjenigen aus anderen Politikbereichen. Im zweiten Podiumsgespräch ergänzten Yvonne Bürgin, Andrea Gisler, Daniel Frei und Peter Zahner, dass das Sportlobbying durch ein aktives Zugehen auf Politikerinnen und Politiker sowie eine gute Koordination Erfolg hat. «Es ist wichtig, dass die Vereine mit gezielten Vorstössen auf die Politik zugehen und nicht mit möglichst vielen», erklärte Andrea Gisler.
Stärker Zusammenarbeiten und vermehrt Lobbyieren
ZKS-Präsident Urs Hutter hob in seinem Interview hervor, wie bedeutend die Bildung von Interessengemeinschaften Vereinssport sei. Diese können gemeinsame Anliegen gebündelt vortragen und als kompetenter Ansprechpartner in Sportthemen der Gemeindebehörden eingebunden werden. Und für Regierungsrat Mario Fehr ist klar: «Lobbying ist etwas Selbstverständliches. Damit Lobbyieren erfolgreich ist, bringen Sie Anliegen möglichst direkt ein», forderte der Sportminister die Teilnehmenden auf.