Fallkosten der Zürcher Spitäler sinken erwartungsgemäss

Die durchschnittlichen Fallkosten der Zürcher Spitäler sind 2021 um zwei Prozent auf 10'056 Franken gesunken, nachdem diese im letzten Jahr pandemiebedingt um drei Prozent angestiegen sind. Damit liegen sie leicht über dem Vor-Corona-Wert von 2019 (9'970 Franken).

Der Kanton Zürich veröffentlicht jährlich die schweregradbereinigten Fallkosten für stationäre Spitalbehandlungen im Bereich des Krankenversicherungsgesetzes (KVG). Die Basis des Fallkostenvergleichs bilden auf einer einheitlichen Methodik basierende Kostenanalysen der Zürcher Akutspitäler. Der Fallkostenvergleich 2021 umfasst 18 vergleichbare Spitäler, die mindestens 200 Patientinnen und Patienten akutsomatisch behandelt haben.

Nach dem pandemiebedingt ausserordentlichen Jahr 2020 mit höheren Fallkosten sind die schweregradbereinigten Fallkosten der Zürcher Spitäler 2021 um 2,2 Prozent gesunken und liegen mit 10'056 Franken leicht über dem Vor-Corona-Niveau 2019 von 9'970 Franken. Diese Entwicklung ist vor allem auf den Leistungsanstieg zurückzuführen. Die Anzahl der im KVG-Bereich stationär behandelten Patientinnen und Patienten ist 2021 gestiegen (+ 5,0 Prozent). Aufgrund des Verbots elektiver Eingriffe durch den Bundesrat war das Total der stationären OKP-Fälle 2020 um fast vier Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vor-Corona-Wert ist die Fallzahl 2021 um ein Prozent gestiegen (2021: 160’278, 2019: 158’732). Der durchschnittliche Schweregrad der behandelten Fälle ist relativ konstant geblieben (+ 0,2 Prozent). Im letzten Jahr konnte allerdings ein starker Anstieg von fast drei Prozent des durchschnittlichen Schweregrads beobachtet werden. Im Vergleich zu 2019 sind 2021 demnach nicht nur mehr Fälle, sondern im Durchschnitt auch schwerwiegende bzw. kostenintensive Patientinnen und Patienten stationär behandelt worden.

Im Spitalvergleich sind die Fallkosten bei der Mehrheit der 18 Spitäler gesunken oder konstant geblieben. Diese Entwicklung ist vor allem auf die steigende Fallzahlentwicklung zurückzuführen. Auch bei den Spitälern mit höheren Fallkosten als im Vorjahr sind die Fallzahlen gestiegen. Bei diesen Spitälern ist das Kostenvolumen stärker als die Fallzahl gestiegen, so dass sich durchschnittlich mehr Kosten auf die Fälle verteilt haben. Das Stadtspital Waid weist im Vergleich zum Vorjahr den grössten Anstieg der Fallkosten auf (+ 3,8 Prozent). Diese Entwicklung ist auf gestiegene Totalkosten (+ 4,1 Prozent) bei einem relativ konstant gebliebenen Leistungsvolumen (+ 0,2 Prozent) zurückzuführen. Der Anstieg der Kosten ist gemäss Stadtspital auf gestiegene Personalkosten zurückzuführen.

Bei den Spezialkliniken ist eine ähnliche Entwicklung (tiefere Fallkosten durch gestiegene Leistungsmenge und relativ konstanten Totalkosten) zu beobachten. Das Universitätsspital Zürich weist 2021 4,2 Prozent tiefere Fallkosten als im Vorjahr aus, wobei die Fallzahlen gestiegen sind. Bei der Klinik Lengg sind bekanntlich relativ starke Schwankungen in der Leistungsmenge und damit auch in den Fallkosten zu beobachten.

Fallkosten 2021: Kein direkter Zusammenhang mit Spitalplanung 2023

Die Fallkosten 2021 haben keinen direkten Bezug zur Spitalplanung 2023, da sich diese hinsichtlich Fallkosten primär auf das Datenjahr 2019 abstützt.

Grafik bezüglich Kosten pro stationärem Normfall 2021 und Fallgewicht auf Basis von SwissDRG von 18 vergleichbaren Akutspitälern im Kanton Zürich
Abbildung 1: Kosten pro stationärem Normfall 2021 und Fallgewicht auf Basis von SwissDRG, Version 10.0, KVG- Patientinnen und -Patienten.
Grafik bezüglich Kosten pro stationärem Normfall 2021 und Fallgewicht auf Basis von SwissDRG von nicht vergleichbaren Spezialkliniken im Kanton Zürich
Abbildung 2: Kosten pro stationärem Normfall 2021 und Fallgewicht auf Basis von SwissDRG, Version 10.0, KVG-Patientinnen und -Patienten. Die Fallkosten der Spezialkliniken werden in einer separaten Grafik ausgewiesen, weil die Werte aufgrund deren spezialisierten Angebote und Leistungen nicht mit den anderen Spitälern vergleichbar sind.

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