Lagerbewirtschaftung im Fokus der Lebensmittelkontrolle

Die Lagerbewirtschaftung in einem Lebensmittelbetrieb ist Teil der Selbstkontrolle. Korrekt umgesetzt, trägt sie zur Lebensmittelsicherheit bei und hilft Food Waste zu reduzieren. Bei einer Kampagne wurde festgestellt, dass ein Drittel der kontrollierten Zürcher Betriebe kein vollständiges Lagerbewirtschaftungskonzept vorweisen konnte und es bei der Umsetzung der Konzepte Verbesserungspotential gibt.

In einer Kampagne untersuchte das Kantonale Labor, wie Lebensmittelbetriebe im Kanton Zürich die Lagerbewirtschaftung im Rahmen der Selbstkontrolle umsetzen. Ein Lagerbewirtschaftungskonzept beinhaltet unter anderem eine Datumskontrolle, Mengenplanung, Temperaturkontrolle und den Umgang mit abgelaufenen Lebensmitteln und Abfällen. Mit diesem Fokus wurden in einer dreimonatigen Kampagne 191 Betriebe geprüft, darunter 146 Gastronomie-, 34 Handels- sowie 11 gewerbliche Produktionsbetriebe. Das Ergebnis erstaunt: Bis zu einem Drittel der Betriebe konnten kein vollständiges Lagerbewirtschaftungskonzept vorweisen. Insbesondere die Datumskontrolle fehlte.

Säulendiagramm mit den Ergebnissen der Kampagne zur Lagerbewirtschaftung.
Bei insgesamt 191 Betrieben wurden ausgewählte Aspekte der Lagerbewirtschaftung geprüft. Quelle: Kantonales Labor Zürich

Für eine effiziente Lagerbewirtschaftung ist die regelmässige Datumskontrolle ein zentraler Punkt, dies auch im Hinblick der Reduktion von Food Waste. Wichtig dabei ist der Unterschied zwischen dem Mindesthaltbarkeitsdatum und dem Verbrauchsdatum. So können Fachperson bei Lebensmittel mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum nach vorgenommener Prüfung dieses auch nach Ablauf des Datums weiterverwenden, wenn das Produkt noch geniessbar ist. Lebensmittel mit überschrittenem «zu verbrauchen bis»-Datum müssen hingegen entsorgt werden, da die Lebensmittelsicherheit nicht mehr gewährleistet ist. Die Ergebnisse der Kampagne zeigen, dass bei jedem sechsten Verpflegungs- und Handelsbetrieb sowohl überschrittene Verbrauchs- wie auch Mindesthaltbarkeitsdaten festgestellt wurden. Die Möglichkeit der weiteren Verwendung des Produkts mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum nach entsprechender Prüfung wird insbesondere in den Gastronomie- und Handelsbetrieben zurückhaltend wahrgenommen. So gaben nur ein Fünftel der Gastronomie- und der Handelsbetriebe an, dies bewusst vorzunehmen. Bei den gewerblichen Produktionsbetrieben sind es rund die Hälfte. Wird eine Prüfung vorgenommen erfolgt diese bei zwei Dritteln der Betriebe sensorische und bei einem Drittel visuell. Nur ein Betrieb gab an, analytische Untersuchungen durchzuführen.
Ein weiterer wichtiger Eckpfeiler einer effizienten Lagerbewirtschaftung ist die richtige Frequenz der Einkäufe. Eine richtige Strategie kann der Überlagerung von Lebensmitteln und schlussendlich Food Waste vorbeugen. Die Ergebnisse der Kampagne zeigen dabei, dass bei Betrieben, die einen Einkauf pro Woche tätigen, in jedem vierten Betrieb überlagerte Lebensmittel festgestellt wurden. Wurde hingegen mehrmals pro Woche eingekauft, reduzierte sich dies auf jeden achten Betrieb.
Zusammenfassend besteht Verbesserungspotential in der Lagerbewirtschaftung. Mit gut durchdachten Konzepten können die Betriebe die internen Abläufe optimieren und somit Ressourcen und Geld einsparen.
 

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