Honig! Echt?

Honig ist ein teures Lebensmittel, welches auf globaler Ebene nicht selten gefälscht wird. Wir haben genau hingeschaut und 21 Honigproben aus Zürich und dem Ausland untersucht. Dabei kam erstaunliches ans Licht.

Manchmal steckt auch in unserem Kanton schlicht nicht das im Honigglas, was auf der Etikette angepriesen wird. Im Frühjahr 2022 wurden 21 Honig-Proben erhoben, worunter 10 ausländische Sortenhonige und 11 Honige von Zürcher Imkern waren. Alle Proben wurden auf Qualitätsparameter wie Leitfähigkeit, Wassergehalt und Erhitzungsindikatoren untersucht. Bei einigen Honigen wurden weitere Spezialanalysen durchgeführt, um z. B. die Herkunftsangabe oder eine mögliche Verfälschung mit Zucker-Sirup genauer zu prüfen.
Folgende Proben wurden beanstandet:

  • Bei 2 Thymian-Honigen aus Griechenland wurden mittels Spezialanalysen Fremdzucker und Bestandteile von Zuckersirup nachgewiesen. Zurzeit wird abgeklärt, ob es sich um eine absichtliche Verfälschung handelt oder ob eine übermässige Fütterung der Bienen mit Sirup zu diesem Befund geführt hat. So oder anders: Zuckersirup gehört nicht in einen Honig.
  • Die Herkunftsangabe «Schwarzwald, Deutschland» war bei einer Probe täuschend, da im Honig Pollen von Pflanzen vorhanden waren, die im Mittelmeerraum bzw. in Südamerika vorkommen, jedoch nicht im Schwarzwald.
  • Die Pestizid-Analysen ergaben zwei überraschende Befunde. In einem Honig aus dem Zürcher Oberland wurde ein Wirkstoff gefunden, der in der Schweiz gar nicht zugelassen ist. Der zuständige Imker wurde zu einer Stellungnahme und Ursachenabklärung aufgefordert. Auffällig war auch ein als «pestizidfrei» ausgelobter Manukahonig aus Neuseeland, bei dem gleich mehrere Wirkstoffe bzw. deren Abbauprodukte gefunden wurden. Die Abklärungen dazu sind noch nicht abgeschlossen.

Die Ergebnisse zeigen, dass regelmässige Honigkontrollen nötig sind und Betriebe weiterhin auf das Thema Honigfälschungen sensibilisiert werden müssen. Erfreulich war, dass bei den Zürcher Honigen die Qualität und die Kennzeichnung insgesamt gut war und nur zu wenigen Beanstandungen bzw. weiteren Abklärungen Anlass gab.
Die Untersuchung und Beurteilung von Honig sind anspruchsvoll. Mit klassischen Methoden wie der Pollenanalyse und Hightech-Analysen durch spezialisierte Labors wird versucht, die immer geschickter gemachten Fälschungen zu erkennen und aufzudecken. Wir bleiben für Sie an diesem klebrigen Thema dran und kontrollieren, ob im Honigglas das drin steckt, was drauf steht.
 

Das Foto zeigt eine Laborantin, die eine Honigprobe für die anschliessende Untersuchung im Labor vorbereitet.
Einwiegen einer Honig-Probe. Quelle: Kantonales Labor Zürich, Mirjam Widmer

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