Informationen aus der KFO vom 10. Mai 2020

Die Virusausbreitung ist weiter zurückgegangen, und es scheint, als habe der Kanton Zürich die Welle überstanden. Nachdem im März und den ersten Aprilwochen noch unterschwellige Angst bei den Menschen spürbar war, herrscht nun offensichtlich das Gefühl vor, man habe die Pandemie definitiv überstanden. Es ist richtig, dass man den Weg zurück in die Normalität möglichst rasch findet. Der Bundesrat hat weitgehende Lockerungen ab Montag zugelassen, und das ist angesichts der Krankheitszahlen gewiss zu verantworten.

In der vergangenen Woche gab es zahlreiche Themen, welche die KFO beschäftigten: Der Fokus im Gesundheitswesen geht weg von der Frage der Kapazitäten hin zum Aufbau eines Contact Tracings. Auf Antrag der Gesundheitsdirektion organisieren wir eine entsprechende Einrichtung für ein Team bestehend aus Mitarbeitenden der Gesundheits- und der Baudirektion sowie der Kantonspolizei im Flughafen.

Die Spitäler sind wieder befugt, auch elektive Eingriffe vorzunehmen. Sie sind aber gehalten, sich so zu organisieren, dass sie innert einer gewissen Frist wieder in der Lage wären, Covid-Patienten zu behandeln. Hier wird nun abgeklärt, wie denn diese Vorwarnzeit aktuell anzusetzen ist und wie sie sich in den kommenden Wochen entwickeln könnte. Mit einer allfälligen zweiten Welle ist jedenfalls nicht vor Juli zu rechnen.

Die Leute werden in den kommenden Tagen vermehrt an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, auch wenn der Bundesrat noch immer empfiehlt, wenn möglich zuhause zu arbeiten. Demzufolge ist mit einer vermehrten Durchmischung und damit Ansteckungsgefahr im öffentlichen Verkehr zu rechnen. Hier hofft man darauf, dass sich die Passagiere an die Empfehlung der Anbieter halten und bei grösserem Passagieraufkommen eine Schutzmaske tragen.

In den letzten Tagen haben verschiedenenorts Demonstrationen stattgefunden, zuerst die sogenannte Autodemo in Zürich, dann die 1.-Mai-Demos und zuletzt Demos gegen die Corona-Einschränkungen des Bundesrats. Diese Veranstaltungen sind verboten und unverantwortlich. Es wird hoffentlich gelingen, die Verantwortlichen und diejenigen, die sich in organisatorischer Hinsicht beteiligen, ins Recht zu fassen.

Auch diese Woche sind die Amtschefs und die Vertreter der 162 Zürcher Gemeinden via Informationsbulletins über die Entscheide und Empfehlungen der KFO informiert worden. Die Bezirkchefs der Kantonspolizei pflegen wöchentlich einen persönlichen Austausch mit den Sicherheitsvorständen der Gemeinden, was sehr wichtig ist. Dabei wurde auch besprochen, wie mit den in den letzten Wochen abgesperrten Plätzen und Flaniermeilen umzugehen ist.

So hat sich die Lage weitgehend stabilisiert, und grosse Lockerungsschritte sind unbedingt nötig. Seit wenigen Tagen bewegen sich viele Menschen aber wieder fast ungehemmt und ohne grosse Rücksichtnahme auf die Abstandsvorschriften im öffentlichen Raum. Es ist zu hoffen, dass sich die Mehrheit ihrer Eigenverantwortung bewusst ist.

Thomas Würgler, Chef KFO

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