Corona-Journal Chef KFO vom 28./29. März 2020

In der Presse kann man von einem Lagebericht der Stadt Zürich lesen, der davon ausgehe, dass der Lockdown bis Ende Sommer andauern werde. Als Chef KFO stelle ich gegenüber den Medien klar, dass wir uns ausschliesslich an den Einschätzungen des Bundes orientieren. Bundesrat Berset meinte erst vor wenigen Tagen, der Notstand sei kaum vor Ende Mai vorbei. Weitergehende Aussagen scheinen mir zum jetzigen Zeitpunkt nur Spekulation zu sein. Schliesslich hängt die Entwicklung davon ab, wie stark die Leute die einschränkenden Vorgaben des Bundes befolgen.

Am Samstag mache ich mit Sicherheitsdirektor Mario Fehr – immer mit zwei Meter Abstand! – einen kurzen Rundgang durch die Stadt Zürich von der Polizeikaserne zum Hauptbahnhof. Wir sehen nur wenige Menschen. Unsere Mitarbeitenden, die wir antreffen, sind guten Mutes und ohne Bedenken oder gar Angst. Diese Haltung freut mich.

Wie schon letztes Wochenende steht am Sonntagnachmittag die Vorbesprechung der kommenden Woche in der Leitstelle mit dem KFO-Kernstab an, also mit den beiden Stabschefs und zwei weiteren Offizieren der Kantonspolizei und in Gegenwart des Sicherheitsdirektors. Wir diskutieren die Lageeinschätzung und besprechen, was wir in den nächsten Tagen erreichen wollen.

Die KFO benötigt nun dringend Transparenz in der Spitalplanung, das heisst: Was planen die 29 Spitäler im Kanton, um dem zu erwartenden Ansturm der Corona-Behandlungen gewachsen zu sein? Abgestimmt auf unsere Prognosen kann man dann die ergänzende Notinfrastruktur angehen. Denn das über das Wochenende in Betrieb genommene Bettenhaus an der Lagerstrasse in Zürich ist erst der Anfang. Sodann sind die entwickelten Szenarien zu verfeinern und mit zusätzlichen Daten abzusichern. Ausserdem müssen wir unsere Stabsorganisation straffen und personell verstärken. Viel Arbeit wartet – ich danke meinem engagierten Team!

Thomas Würgler, Chef KFO
 

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