Corona-Journal Chef KFO vom 26. April 2020

Die vergangene Woche zeigt: Die Lage hat sich weitgehend stabilisiert. Lockerungen sind unbedingt nötig und vertretbar, doch darf es dabei nicht wieder zu mehr Ansteckungen kommen. Die Prognosen der Experten sind äusserst volatil.

Zur Stabilisierung der Situation ist es gekommen, weil die Bevölkerung die einschränkenden Massnahmen so gut befolgt hat. Damit hat sich das zurückhaltende polizeiliche Auftreten bewährt. Strafen sind hingegen angebracht gegen Renitente, die sich vorsätzlich und provokativ den Anweisungen widersetzen. Am Donnerstag habe ich mir einmal mehr ein Bild von dieser praktischen Arbeit an der Polizeifront machen können. Zusammen mit dem Sicherheitsdirektor besuchte ich den Präsidenten der Vereinigung der Kommunalpolizeien bei seiner Arbeit im Sihltal; es war ein sehr wertvoller Austausch.

Im Übrigen war es eine intensive Woche. Sie war geprägt von den Erwartungen und Spekulationen rund um die auf Ende April angekündigten Lockerungen der Massnahmen. In der kurzen Zeit zwischen Ankündigung und Umsetzung musste geklärt werden, wer im Kanton für Kontrollen und Ausnahmebewilligungen zuständig und kompetent ist. Es waren auch Richtlinien für die Durchführung der Kontrollen auszuarbeiten. Alle Betriebe mit Kundenkontakt benötigen sodann ein Schutzkonzept, wofür eine Mustervorlage erarbeitet wurde. Und für exponierte Mitarbeitende der kantonalen und kommunalen Verwaltung mussten Vorkehrungen geschaffen werden, damit sich alle schützen können. Ausserdem haben wir eine Arbeitsgruppe angestossen zur Ausarbeitung von Erleichterungen des Besuchsverbots für die Alters- und Pflegeeinrichtungen, da trotz der Notwendigkeit eines Schutzes der vulnerablen Personen die aktuelle Isolation nicht einfach auf Monate hinaus verlängert werden kann.

Zum Coronavirus hinzu kommt noch die herrschende Trockenheit, die Gefahren schafft und daher ebenfalls Thema der Besprechungen war. Mein besonderes Anliegen: Trotz Feuerverbot im Wald und in Waldnähe darf das Benutzen von Grillstellen in den Vorgärten in dieser schwierigen Zeit nicht verboten werden. Die Gemeinden wären für entsprechende Verbote zuständig, wurden aber aufgefordert, darauf zu verzichten.

Hinter den Kulissen wurde also intensiv in den KFO-Stäben und -Arbeitsgruppen gearbeitet. Auch unser hochkarätiger GD-Stab mit fünf Polizeioffizieren und Führungsassistinnen und -assistenten bewährt sich dabei; bis Ende April will man aber einen Grossteil von dessen Tätigkeiten Schritt für Schritt an die Mitarbeitenden der Gesundheitsdirektion übergeben. Über das Ergebnis aller Arbeiten wurden Ende Woche die kantonalen Amtschefs und die Vertreter der 162 Gemeinden via Informationsbulletins ins Bild gesetzt. Ich bin froh, dass dieser wichtige Kontakt zu den Gemeinden so gut funktioniert.

Thomas Würgler, Chef KFO

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