«Eiswarner» in der Verkehrsleitzentrale
Fachfrage 08.01.2020
Es fing alles mit einer Massenkarambolage an. In den Unfall vom Winter 1999 auf der Autobahn A3 im Gemeindegebiet Tuggen SZ waren insgesamt 77 Fahrzeuge verwickelt. Dieses Ereignis auf dem Einsatzgebiet der Kantonspolizei Zürich war der Auslöser für die Beschaffung von Messstationen zur Glatteisfrüherkennung. Derzeit befinden sich 50 Messstellen auf Autobahnen und 15 Messstellen auf kantonalen Strassen.
Zu Beginn der Inbetriebnahme der Glatteisfrüherkennung im Jahr 2003 leistete in allen Werkhöfen des Tiefbauamts je ein Einsatzleiter Pikettdienst. Um diesen personalintensiven Pikettdienst zu optimieren, wurde vor elf Jahren in der Verkehrsleitzentrale (VLZ) der Kantonspolizei ein sogenannter «Eiswarner»-Arbeitsplatz eingerichtet, damit jeweils ein Mitarbeitender des Tiefbauamts in der Nacht für den ganzen Kanton die eingehenden Meldungen verarbeiten kann.
Das können je nach Witterung bis zu 1000 Alarme sein. Vor Ort befinden sich Bodensonden in der Fahrbahn oder vereinzelt Systeme ohne Bodenkontakt, welche die meteorologischen Werte am Strassenrand messen. Als Messparameter dienen unter anderem die Lufttemperatur, der Taupunkt, die relative Luftfeuchtigkeit sowie der Wind.
Die Messreihen der Glatteisfrühwarnsysteme werden rund um die Uhr einem Wetterdienst übermittelt. Dort werden die Daten bearbeitet. Tagsüber werden die zur Verfügung gestellten Daten durch die verschiedenen Werkhöfe des Kantons Zürich genutzt, um bei Bedarf den Winterdienst auf den Autobahnen und Kantonsstrassen zu verrichten. Während der Nacht werden die Daten des Strassenzustands zentral in der VLZ durch einen Mitarbeitenden des Tiefbauamts überwacht.
Die Alarme werden durch den «Eiswarner» an seinem Arbeitsplatz verifiziert, und anschliessend erlässt er die notwendigen Aufgebote der Schneeräumungs- und Salzfahrzeuge. Die Nähe vom «Eiswarner» und der Verkehrsleitzentrale führt zu einer effektiven Aufgebotspraxis und somit zu einem wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit bei winterlichen Verhältnissen.
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Kantonspolizei Zürich - Kommunikationsabteilung