Mobilität im Lockdown – eine erste Einschätzung

Das «Gesellschaftsmonitoring COVID19» des Statistischen Amtes enthält eine ganze Reihe von Indikatoren, die über unterschiedliche Aspekte des Mobilitätsverhaltens der Bevölkerung Auskunft geben. Sie zeigen, dass die Mobilität in den Tagen rund um die Ankündigung und das Inkrafttreten des Lockdowns am 16. März in der Tat erheblich zurückging.

Dies manifestiert sich in den zurückgelegten Tagesdistanzen einer Stichprobe Frei­­williger, deren Mobilfunk-Standortdaten ausgewertet wurden, ebenso wie in den Personen- und Fahr­zeug­frequenz­zählungen in Stadt und Kanton Zürich. Letztere legen nahe, dass die Personenfrequenzen im öffentlichen Verkehr (ÖV) besonders stark abnahmen. Stark betroffen war auch der Fussverkehr, während der motorisierte Verkehr auf den Zürcher Strassen deutlich weniger abnahm. Der mengenmässig dominierende Individualverkehr ging dabei stärker zurück als der gewerbliche Verkehr.

Letzterer liegt Mitte Mai wieder etwa auf dem gleichen Niveau wie Mitte Februar. Auch die Indikatoren der Individualmobilität nehmen seit dem Tiefpunkt Ende März zwar stetig zu, doch das Vorkrisenniveau ist trotz der Aufhebung der meisten Lockdown-Einschränkungen seit dem 11. Mai noch nicht wieder erreicht. Besonders zaghaft verläuft die Erholung beim ÖV.

Eine vermehrte Verwendung des Velos im Zuge des Lockdowns lässt sich mit den Zählstellendaten der Stadt Zürich vorderhand hingegen nicht nachweisen. Die Entwicklung der Velofrequenzen scheint vielmehr stark von den Witterungsbedingungen abzuhängen.

Ansprechperson

Dr. Peter Moser

Stv. Amtschef, Leiter Analysen & Studien

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