Die Kantonspolizei auf Twitter
Fachfrage 15.03.2017
Die Kantonspolizei Zürich ist seit Dezember 2016 auf Twitter aktiv. Die Ereignisse in München fünf Monate zuvor und vor allem die begleitende Kommunikation haben eindrücklich gezeigt, wie der Kurznachrichtendienst Twitter als eigentliches polizeiliches Einsatzmittel bei besonderen Ereignissen dienen kann. So ergibt eine Twitter-Nutzung auch für die Kantonspolizei Zürich Sinn.
Aus diesem Grund wurde der Einstieg geplant, es wurden Ausbildungen besucht und Hilfsmittel evaluiert, und es wurde überlegt, was denn der Inhalt der ersten abgesetzten Nachricht sein solle. Doch just zu diesem Zeitpunkt ereignete sich eine Schiesserei in einer Zürcher Moschee; über Nacht folgten dem seit September 2011 bestehenden, aber inaktiven Profil deutlich mehr Nutzer, und diese erwarteten ganz offensichtlich, über den Twitter-Kanal aus erster Hand informiert zu werden. Dieser Erwartungshaltung wurde der Mediendienst der Kantonspolizei gerecht, indem er an ebendiesem Dezembertag das Twittern aufnahm.
Ein Polizeikorps braucht nicht in den sozialen Netzwerken aktiv zu sein, aber es gibt damit zwei Chancen aus den Händen. Einerseits ist in manchen polizeilichen Lagen eine rasche direkte Information der Öffentlichkeit für den Erfolg einer Aktion oder für das Abwenden zusätzlichen Schadens zentral, so dass möglichst alle zur Verfügung stehenden Kanäle zu nutzen sind. Anderseits wird mit einer Präsenz in den sozialen Netzwerken der Bevölkerung eine weitere Anlaufstelle geboten, über die sie in einen niederschwelligen Austausch mit der Kantonspolizei Zürich treten kann.
Zudem ist die Kantonspolizei Zürich seit September 2011 und auch weiterhin auf Facebook und YouTube aktiv. Diese beiden Plattformen spielen allerdings in der direkten Ereigniskommunikation kaum eine Rolle.