Japankäfer in Kloten: Tilgung des Befalls ist weiterhin das Ziel
Medienmitteilung 07.05.2025
Der Japankäfer konnte sich 2024 in Kloten nur geringfügig ausbreiten. Der Bund gibt weiterhin als Ziel vor, den Befall des gebietsfremden Schädlings zu tilgen. Dazu werden ab Mitte Juni erneut verschiedene Massnahmen nötig, die bereits im vergangenen Jahr umgesetzt wurden: Lockfallen, das Bewässerungsverbot für Grünflächen kombiniert mit einer Lockfläche sowie das Transportverbot für Grüngut. Letzteres ist besonders wichtig, damit keine Japankäfer an andere Orte verschleppt werden.
Im Juli 2023 wurde in Kloten eine Population von Japankäfern entdeckt. Mit einer Kombination verschiedener Massnahmen konnte der Befall des melde- und bekämpfungspflichtigen Schädlings bisher begrenzt werden. Das betroffene Gebiet dehnte sich 2024 lediglich um rund 100 Meter aus. Es ist zugleich stark konzentriert: Die allermeisten der rund 2700 gefangenen Japankäfer wurden im vergangenen Sommer bei einem Fussballplatz auf der Sportanlage Stighag gezählt. Die Abdeckung der Fussballplätze mit Plastikfolie während der Sommermonate 2024 dezimierte die Zahl der Japankäfer zudem stark: Im Herbst befanden sich unzählige tote Japankäfer unter der Folie, die am Ausfliegen gehindert worden waren.
Keine erneute Abdeckung der Fussballplätze
Eine erneute Abdeckung der Fussballplätze ist in diesem Sommer nicht notwendig, denn dank der Plastikfolie konnten die Japankäferweibchen im letzten Sommer keine Eier im Rasen ablegen. Jedoch werden die meisten anderen Massnahmen auch in diesem Jahr umgesetzt. Das vom Bund vorgegebene Ziel ist nach wie vor, den Japankäfer-Befall in Kloten zu tilgen. Das Fallennetz wird dazu nochmals verdichtet. Zum Einsatz kommen nur Trichterfallen, in denen die Japankäfer gefangen bleiben und gezählt werden können.
Bewässerungsverbot ab 10. Juni
Ab dem 10. Juni bis zum 30. September wird in ganz Kloten wieder ein Bewässerungsverbot für Rasen- und Grünflächen gelten. Es soll bewirken, dass diese möglichst unattraktiv werden für die Japankäferweibchen, die ihre Eier bevorzugt in feuchten Wiesen ablegen. Stattdessen sollen sie die Eier auf einer sogenannten Lockfläche ablegen, die als einzige bewässert werden darf, um möglichst attraktiv zu sein. Die Lockfläche wird 2025 auf dem bereits am stärksten befallenen Fussballplatz angelegt. Dies verhindert, dass sich die Käfer auf der Suche nach geeigneten Eiablageflächen weiter ausbreiten. Der Fussballplatz wird im Herbst mit Fadenwürmern behandelt und im kommenden Frühling gefräst, damit sämtliche Japankäferlarven im Boden zerstört werden.
Aufruf: Transportverbot für Grüngut strikt einhalten
Besonders wichtig sind Massnahmen, die eine Verschleppung von Japankäfern verhindern sollen. Dazu zählt das Verbot, während der Flugzeit der Japankäfer Grüngut aus Kloten weg zu transportieren. Dieses Verbot wird zwischen 10. Juni und 30. September wieder gelten. Auch aus der Pufferzone rund um Kloten darf in dieser Zeit kein Grüngut hinaus transportiert werden. Der Kanton appelliert an die Bevölkerung, diese Massnahme strikt einzuhalten. Die Grüngutabfuhr der Gemeinden kann normal genutzt werden. In Kloten wird für grössere Mengen zudem ein Grüngutdepot eingerichtet. Auch Bodenmaterial und Kompost darf weiterhin nicht aus Kloten weg transportiert werden.
Ein erneuter Einsatz von Insektizid direkt auf Wirtspflanzen im öffentlichen Raum ist nur vorgesehen, wenn er entscheidend zur Tilgung des Befalls beitragen kann. Ob dies der Fall ist und welches Gebiet behandelt werden soll, kann erst im Juli beurteilt werden.
Tilgung als Ziel, um Millionenschäden zu verhindern
Der Japankäfer verursacht grosse Schäden an über 400 Wirtspflanzen, darunter viele landwirtschaftliche Kulturen wie Mais, Obstbäume, Beeren und Reben. Aber auch Bäume, verschiedene Zierpflanzen wie Rosen sowie Rasenflächen nehmen Schaden. Insgesamt werden die potenziellen Schäden in der Schweiz auf mehrere hundert Millionen Franken pro Jahr geschätzt. Erfahrungen aus den USA und aus Italien zeigen, dass die Bekämpfung des Japankäfers schwierig ist, wenn er sich einmal etabliert hat. Für die Befälle in Kloten sowie in Basel gibt der Bund deshalb als Ziel die Tilgung vor, solange die Populationen noch klein und isoliert sind. Im Tessin und im Wallis, wo sich der Japankäfer von der grossen Befallszone in Italien her kontinuierlich verbreitet, gilt hingegen eine Eindämmungsstrategie mit Massnahmen, welche die Weiterverbreitung verlangsamen sollen.