Altlastensanierung der ehemaligen Jagdschiessanlage Embrach abgeschlossen
Medienmitteilung 16.05.2025
Die Altlastensanierung auf dem Gelände der ehemaligen Jagdschiessanlage Au in Embrach ist abgeschlossen. Auf einer Fläche von rund 7 Hektar wurden Schadstoffe und Überreste des Schiessbetriebs entfernt und das Gelände rekultiviert. Nun ist das Gebiet in den national geschützten Tössauen wieder der Natur vorbehalten.
Während rund 60 Jahren befand sich in den Tössauen bei Embrach eine Jagdschiessanlage. 2020 wurde der Schiessbetrieb in der mittlerweile bundesrechtlich geschützten Auenlandschaft eingeschränkt und 2023 komplett eingestellt, doch er hinterliess Spuren. Das Gelände war übersät mit Überresten von Wurfscheiben und Munition, und im Boden lagerten sich Schadstoffe wie Blei und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) ab. Deshalb musste das Areal saniert werden. Die Arbeiten wurden diesen Frühling termingerecht abgeschlossen.
Schadstoffhaltiger Boden abgetragen, behandelt und verwertet
Auf einer Fläche von rund 7 Hektar wurden zwischen 20 und 80 cm Boden abgetragen. Das schadstoffhaltige Material wurde in Bodenwasch- und -aufbereitungsanlagen in der Region behandelt, sortiert, wo möglich zu Recyclingbaustoffen verwertet und andernfalls in Spezialöfen verbrannt oder in Deponien sicher entsorgt. Rund 320 Tonnen Blei und rund 10 Tonnen PAK wurden so aus der Natur entfernt. Um die Auswirkungen der Bauarbeiten auf die wertvolle Flora und Fauna zu verringern, wurde die Sanierung zwischen 2021 und 2025 in zwei Etappen durchgeführt. Die Kosten betragen rund 19 Millionen Franken.
Lebensräume für seltene Pflanzen und Tiere können sich nun entwickeln
Eingebettet in ein nationales Auenschutzgebiet, wird die sanierte und rekultivierte Fläche nun der Natur vorbehalten sein. Neu angelegte Wasserläufe, Teiche und Trockenwiesen sorgen dafür, dass mit der Zeit wieder ein vielfältiges Nebeneinander von wertvollen feuchten und trockenen Lebensräumen entstehen kann, das beste Voraussetzungen für eine hohe Biodiversität bietet. Besonders gefährdete Arten wie Orchideen, Libellen und Amphibien profitieren davon. Nun wird beobachtet, wie sich die Natur entwickelt und die Flächen werden regelmässig gepflegt, damit sich etwa keine Neophyten ausbreiten.
2000 Bäume gepflanzt und neues Feuchtgebiet geschaffen
Rund die Hälfte des Sanierungsperimeters befindet sich im Wald. Dieser musste gerodet werden, damit die Schadstoffe im Boden entfernt werden konnten. Für die Wiederaufforstung wurden rund 2000 Bäume gepflanzt. Um den Eingriff in die über lange Zeiträume entstandenen Wälder und Moorflächen zu kompensieren, waren weitere Ersatzmassnahmen nötig. Dazu wurde auch eine Fläche etwas weiter tössabwärts in der Grossau ökologisch aufgewertet. Auf einer Hangterrasse, die einst von der Töss geschaffen wurde, entstand ein rund 2,3 Hektar grosses Feuchtgebiet.
Einblicke ins Naturschutzgebiet dank Pfad und Informationsanlass
Das Gelände ist Naturschutzgebiet und kann grösstenteils nicht frei betreten werden. Dank einem neu angelegten Pfad, der nahe an die Töss führt, können Besucherinnen und Besucher aber Einblick in die Schönheit der Tössauen erlangen.
Am Sonntagvormittag, 6. Juli, findet ein Anlass für die lokale Bevölkerung statt, an dem Fachpersonen vor Ort die unterschiedlichen Lebensräume, Pflanzen und Tiere im Gebiet zeigen und Hintergründe zur Altlastensanierung vermitteln.